Durch Berg und Tal nach Venedig
Sophia Saur wandert innerhalb drei Wochen von München in die Stadt der Kanäle. Was sie auf der Reise erlebt und warum sich die Schmähingerin nicht setzten darf
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Tanzzentrum: Happy Schmähingen/Venedig Mit einer Gondel auf dem Wasser durch die Stadt treiben, unter der weißen Rialtobrücke hindurchfahren und im Hintergrund sanfte Klänge einer Violine hören – das ist ein typisches Klischee der italienischen Stadt Venedig. Deshalb zieht die Stadt viele Touristen an, auch aus Deutschland. Die meisten setzen sich bequem in einen Bus oder einen Zug und sind in wenigen Stunden in der Stadt der Kanäle. Sophia Saur aus Schmähingen benötigte drei Wochen. Denn sie lief zu Fuß.
Die 21-Jährige wollte zum Ende ihrer Ferien noch einmal etwas „cooles“unternehmen. Schon im vergangenen Jahr war sie fünf Tage in den Alpen unterwegs. Dieses Mal wollte sie noch einen obendrauf setzen und zwar innerhalb drei Wochen von München nach Venedig laufen – rund 500 Kilometer, zu Fuß. „Eine Freundin hat mir von dem Weg erzählt und mir ist das einfach im Kopf geblieben“, sagt die Erzieherin. Also machte sie sich zusammen mit einer Freundin, einem Reiseführer und ihrem Rucksack auf den Weg. Der Drang nach Freiheit und sich selbst etwas zu beweisen, seien ihr Antrieb für die Wanderung gewesen. „Ich bin bis zu zwölf Stunden am Tag gelaufen, von einer Berghütte zur nächsten“, erzählt Sophia Saur. Vor der Abreise seien allerdings nicht alle begeistert über ihr Vorhaben gewesen. Ihre Mutter habe bedenken gehabt, da man immer wieder von Unglücken in den Bergen höre. „Dann gibt es auch noch stellenweise keinen Handyempfang und keine Internetverbindung“, sagt Sophia Saur. Doch insgesamt habe sie Glück auf dem Weg gehabt, auch mit dem Wetter. Dennoch stand sie selbst oftmals auf einem Felsen und blickte steilen Hängen entgegen. „Das gibt dann schon einen gewaltigen Adrenalinschub“, sagt die 21-Jährige. Nach zehn Tagen Wandern habe auch sie ein kleines Tief gehabt. „Mein Körper hat einfach nicht mehr mitgespielt und meine Freundin ist dann auch noch zurückgefahren“, sagt sie. Nach einem Ruhetag war ihre Welt allerdings wieder in Ordnung.
Doch was nimmt man eigentlich auf eine solche Wanderung mit? Die wichtigsten Dinge seien ein gutes Schuhwerk und ein leichter Rucksack, sagt Sophia. Indem verstaute sie nur das Nötigste. „Für eine solche Reise darf man nicht gerade anspruchsvoll sein.“Das treffe auch auf die Unterkünfte zu. „Warmes Wasser gab es so gut wie nie in den Berghütten.“Dafür überraschten sie die Menschen auf dem Weg, etwa eine Mutter, die mit ihren kleinen Kindern über die Berge wanderte oder der Besitzer eines Hundesalons in einem Tal. „Meine Freundin hatte Probleme mit ihrem Knie und er schenkte uns eine Salbe, einfach so.“Mit Essen versorgte sich die 21-Jährige alle paar Tage. Dann schritt sie ins Tal hinab und kaufte in einem Supermarkt ein – Lebensmittel, die gegen warmes Wetter resistent waren und einen hohen Energiegehalt hatten, etwa Riegel oder Brot. Manchmal kaufte sie sich einen Honig dazu. Nach 22 Tagen erreichte sie dann ihr Ziel: Venedig. Völlig erschöpft sei sie in der Stadt umhergelaufen und wollte sich einfach nur setzen. „Ich wurde aber die ganze Zeit von Polizisten verscheucht, da man dort nicht auf dem Boden sitzen darf.“Die Wanderung wird für die 21-Jährige wohl nicht die letzte gewesen sein. Ihr nächstes Ziel ist, von Wien nach Nizza zu laufen – ein Fußweg von dreieinhalb Monaten. „Das werde ich machen, wenn ich Zeit finde, vielleicht im kommenden Jahr.“