Donauwoerther Zeitung

CSU: Die Umfragewer­te passen nicht zur Stimmung

Mit welchen Maßnahmen der Generalsek­retär und der Landtagsab­geordnete ländliche Regionen attraktiv halten wollen

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Donauwörth/Tapfheim Die CSU Donau-Ries holt in diesen Tagen viel Politpromi­nenz in den Landkreis, um für sich und die Inhalte zu werben, steht doch die Landtagswa­hl in gut einem Monat an. Vor gut einer Woche war die stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin Ilse Aigner in Rain, Samstag Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller in Kaisheim und am Freitagabe­nd der Generalsek­retär der Partei Markus Blume in Donauwörth und später beim politische­n Abend in Tapfheim-Brachstadt.

Die Stimmung in der Partei sei exzellent, auch wenn sich das in Umfragen von weniger als 40 Prozent nicht widerspieg­ele, sagt der Generalsek­retär gegenüber unserer Zeitung. „Die Zelte bei unseren Veranstalt­ungen sind voll. So viele Mitglieder wie nie wollen uns beim (Häuser-)Wahlkampf unterstütz­en und wir erfahren viel Zuspruch für unsere Themen und Kandidaten. Und ja, es gibt diese Umfragen. Bei der Wahl von Trump, dem Brexit und der vergangene­n Wahl in Italien lagen die Meinungsfo­rschungsin­stitute aber ziemlich daneben“, verweist Blume.

Aus seiner Wahrnehmun­g treibt vor allem das Thema Migration die Menschen um. Dass die von der CSU geforderte­n Ankerzentr­en jetzt auch eingericht­et worden, beweise die Handlungsf­ähigkeit des Staates. Jetzt dauerten Verfahren nur noch Wochen oder Monate, nicht mehr Jahre. Blume ergänzt mit Blick auf Donauwörth als einzigem Standort in Schwaben: „Natürlich müssen wir bei dem Thema die Betroffenh­eit einer Region beachten. Das haben wir getan, indem wir zugesicher­t haben, dass hier Ende 2019 Schluss ist.“Darauf verweist auch Wolfgang Fackler, Spitzenkan­didat der CSU im Landkreis, der Blume in den Landkreis geholt hat. Zudem gebe es vom Bayerische­n Innenminis­terium die Zusage, dass bei Bedarf zusätzlich­e Kräfte nach Donauwörth abgeordnet werden könnten oder die Bereitscha­ftspolizei unterstütz­e. Blume verweist darauf, dass es in keinem anderen Bundesland so sicher sei wie in Bayern, das sei der Verdienst seiner Partei. Zudem sei vereinbart worden, in den kommenden vier Jahren weitere 3500 Polizisten einzustell­en.

Zudem habe sich die CSU der Sorgen der Bürger angenommen bei den Themen bezahlbare­r Wohnraum und bezahlbare­s Wohneigent­um und einiges in die Wege geleitet, betonen die beiden Politiker. Sie zählen unter anderem das Baukinderg­eld auf, das seit diesem Monat in Bayern zusätzlich bewilligt wird und die Fördertöpf­e für den sozialen Wohnungsba­u. „Die Kommunen und Wohnungsba­ugesellsch­aften müssen das Geld auch abrufen“, so Fackler. Blume räumt ein, dass das Thema die Politik noch Jahre beschäftig­en werde. „Das ist die Kehrseite von Bayerns Attraktivi­tät, dass die Bevölkerun­gszahl steigt.

Vom Volksbegeh­ren der Grünen und der ÖDP halten die Politiker wenig. Diese fordern zentrale Regeln, um den Flächenver­brauch im Freistaat zu halbieren. „Wir vertrauen darauf, dass die Kommunen vor Ort am besten wissen, was nötig ist und vernünftig­e Siedlungsp­olitik betreiben“, so Blume. Fackler sieht es auch so und ergänzt „ein sorgsamer Umgang mit Flächen ist natürlich trotzdem ein wichtiges Thema.“

Hoffen dürfen die Bürger und Firmen in der Region auch auf deutlich schnellere­s Internet. Die Staatsregi­erung wolle bis zum Jahr 2025 überall Gigabyte-Geschwindi­gkeit anbieten. Dafür müsse die Europäisch­e Union aber die Förderrich­tlinien ändern, so Blume. „Bei der EU gelten aktuell 30 Megabit je Sekunde als schnell.“In den kommenden fünf Jahren sollen 5,5 Milliarden Euro für das Thema bereitsteh­en, so Blume.

Verbessert werden soll zudem die medizinisc­he Versorgung im Gesundheit­sbereich. Dazu gehörten die Förderung von Medizinstu­denten mit 500 Euro im Monat und Investitio­nszuschüss­e, wenn sie auf dem Land eine Praxis eröffnen. Auch die Investitio­nen in die Krankenhäu­ser, wie jetzt in Donauwörth, seien Teil des Programms.

Geplant sind zudem zusätzlich­e Plätze in der Kurzzeitun­d stationäre­n Pflege. Diese Plätze müssten aus Kostengrün­den an bestehende Einrichtun­gen angekoppel­t werden, so Fackler.

Eine zentrale Frage sei aber, wie bei den Kitas auch, die Rekrutieru­ng von Personal. Fackler regt an, weltweit zu suchen, dabei sei aber wichtig, dass die Zuwanderer aus demselben Kulturkrei­s kommen. Blume verwies in dem Zusammenha­ng auch auf das nun im Freistaat eingeführt­e Landespfle­gegeld, 70 Prozent pflegten schließlic­h daheim.

 ?? Foto: Mühlhause ?? Der Landtagsan­geordnete Wolfgang Fackler (links) und Generalsek­retär Markus Blume (beide CSU) sind zuversicht­lich, dass die Wähler die von der Staatsregi­erung beschlosse­ne Maßnahmen am 14. Oktober honorieren werden.
Foto: Mühlhause Der Landtagsan­geordnete Wolfgang Fackler (links) und Generalsek­retär Markus Blume (beide CSU) sind zuversicht­lich, dass die Wähler die von der Staatsregi­erung beschlosse­ne Maßnahmen am 14. Oktober honorieren werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany