Es fehlt der „Killerinstinkt“
Gegen den Tabellenführer Türkgücü Ataspor München verliert der TSV Rain mit 0:1. Trotz fehlender Großchancen sind sich die beiden Co-Trainer einig, da wäre etwas drin gewesen
Rain Die individuelle Klasse setzte sich am Ende dann doch durch, auch wenn Rains Co-Trainer Daniel Schneider fand, „ein 1:1 wäre schon gerecht gewesen“. Gegen den Tabellenführer SV Türkgücü Ataspor München verlor der TSV Rain mit 0:1. Das Tor des Tages hatten die Gäste dabei schon nach vier Minuten erzielt – nach einem Eckball, was Schneider besonders ärgerte: „Ein Gegentor nach einem Standard, das war ein Geschenk!“
Der TSV Rain hatte seinen immer noch mit einer Grippe erkrankten Kapitän Fabian Triebel ersetzen müssen. Für ihn kam Dominik Bobinger in die Startelf. Personell hervorragend aufgestellt zeigten sich die Gäste. Das Münchner Team verfügt über etliche Spieler mit Regionalund Drittliga-Erfahrung.
Dennoch fiel das Tor des Tages nicht durch technische Raffinesse der Gäste, sondern durch einen simplen Standard. Nach einer Ecke köpfte der groß gewachsene Jerome Faye den Ball ins linke obere Toreck. Die Gäste hatten bereits von Beginn an mehr Spielanteile. So dauerte es eine knappe Viertelstunde, bis die Hausherren vor das Tor kamen. Die scharfe Hereingabe von der linken Seite konnten die Münchner Abwehrspieler jedoch klären, bevor ein Rainer vor dem Kasten ans Leder kam. Großchancen waren im kompletten Spiel rar gesät, auch bei den Münchnern. Dafür spricht auch deren Auswärtsbilanz von nur 4:3 Toren.
Immer wieder ließen die Münchner ihre Klasse aufblitzen. Etwa als der Japaner Masaaki Takahara gleich zwei Rainer scheinbar spielerisch austanzte. Vor dem Tor war der TSV jedoch zur Stelle und konnte die Versuche der Gäste vereiteln.
In der Halbzeitpause forderte Rains Trainer Karl Schreitmüller seine Spieler auf, mehr Gas zu geben, ein Erfolg sei eine Sache des Willens. Seine Mannschaft mühte sich, doch letztlich blieben die Münchner Herr über die Partie, wenngleich ihnen vor dem Tor über weite Teile die Durchschlagskraft fehlte. Nach 65 Minuten hatten die Rainer eine gute Möglichkeit: Der für Marco Zupur eingewechselte Blerand Kurtishaj setzte sich über die linke Seite durch und flankte mit einem gefühlvollen Heber nach innen, doch Marko Cosic kam mit dem Kopf etwas zu spät. Gut zehn Minuten später wurde es brandgefährlich für den TSV Rain. Die Münchner schalteten blitzschnell um und einen starken Pass nach vorne nutze Pablo Pigl um allein aufs Rainer Tor vorzulaufen. Torwart Kevin Maschke hatte jedoch aufgepasst, kam aus dem Kasten heraus und fing den etwas zu weit vorgelegten Ball noch ab. Wenig später sah der bereits mit Gelb vorbelastete Stefan Müller dann Gelb-Rot, denn er hatte gut sichtbar eine Schwalbe an der Strafraumgrenze hingelegt. Kurz vor Schluss vergeigte Martin Holek eine Riesenchance für die Gäste. Nur zwei Meter vor dem Tor schaffte er es, darüber zu schießen.
„Es war heute keine schlechte Leistung“, resümierte Co-Trainer Schneider. Sieben, acht Rainer Spieler sah er auf einem guten Niveau, nur die Außenspieler hätten sich nicht wie erhofft durchsetzen können. Da sei es schwer, gegen eine so gute Mannschaft. Verteidiger Dominik Bobinger fand, „wir hätten noch mehr Chancen kreieren können“. In dieselbe Kerbe schlug auch Co-Trainer Johannes Müller: „Wir hätten etwas mutiger spielen können. Die hatten auch nicht so die Riesenchancen, wir hätten da mehr ins Eins-gegen-eins gehen können.“Auch er fand, für sein Team wäre ein Punkt drin gewesen, doch letztlich habe der „Killerinstinkt“gefehlt.
TSV Rain Maschke – Bobinger (ab 76. Kä ser), Bauer, Schröder, Götz – J. Müller, S. Müller – Brandt (ab 60. Knötzinger), Zupur (ab 60. Kurtishaj), Krabler – Cosic
SV Türkgücü Ataspor München Ndiaye – Thee, Neumann, Rech, Segashi – Mitter huber, Tosun (ab 69 Schmitt) – Odak, Taka hara (ab 72. Yilmaz), Pigl – Faye (ab 62. Holek)
Tore 0:1 Jerome Faye (4.) Gelbe Karten S. Müller, Bobinger – Tosun Gelb Rot Ste fan Müller (Unsportlichkeit) ZS 390