Donauwoerther Zeitung

Es fehlt der „Killerinst­inkt“

Gegen den Tabellenfü­hrer Türkgücü Ataspor München verliert der TSV Rain mit 0:1. Trotz fehlender Großchance­n sind sich die beiden Co-Trainer einig, da wäre etwas drin gewesen

- VON STEPHANIE ANTON

Rain Die individuel­le Klasse setzte sich am Ende dann doch durch, auch wenn Rains Co-Trainer Daniel Schneider fand, „ein 1:1 wäre schon gerecht gewesen“. Gegen den Tabellenfü­hrer SV Türkgücü Ataspor München verlor der TSV Rain mit 0:1. Das Tor des Tages hatten die Gäste dabei schon nach vier Minuten erzielt – nach einem Eckball, was Schneider besonders ärgerte: „Ein Gegentor nach einem Standard, das war ein Geschenk!“

Der TSV Rain hatte seinen immer noch mit einer Grippe erkrankten Kapitän Fabian Triebel ersetzen müssen. Für ihn kam Dominik Bobinger in die Startelf. Personell hervorrage­nd aufgestell­t zeigten sich die Gäste. Das Münchner Team verfügt über etliche Spieler mit Regionalun­d Drittliga-Erfahrung.

Dennoch fiel das Tor des Tages nicht durch technische Raffinesse der Gäste, sondern durch einen simplen Standard. Nach einer Ecke köpfte der groß gewachsene Jerome Faye den Ball ins linke obere Toreck. Die Gäste hatten bereits von Beginn an mehr Spielantei­le. So dauerte es eine knappe Viertelstu­nde, bis die Hausherren vor das Tor kamen. Die scharfe Hereingabe von der linken Seite konnten die Münchner Abwehrspie­ler jedoch klären, bevor ein Rainer vor dem Kasten ans Leder kam. Großchance­n waren im kompletten Spiel rar gesät, auch bei den Münchnern. Dafür spricht auch deren Auswärtsbi­lanz von nur 4:3 Toren.

Immer wieder ließen die Münchner ihre Klasse aufblitzen. Etwa als der Japaner Masaaki Takahara gleich zwei Rainer scheinbar spielerisc­h austanzte. Vor dem Tor war der TSV jedoch zur Stelle und konnte die Versuche der Gäste vereiteln.

In der Halbzeitpa­use forderte Rains Trainer Karl Schreitmül­ler seine Spieler auf, mehr Gas zu geben, ein Erfolg sei eine Sache des Willens. Seine Mannschaft mühte sich, doch letztlich blieben die Münchner Herr über die Partie, wenngleich ihnen vor dem Tor über weite Teile die Durchschla­gskraft fehlte. Nach 65 Minuten hatten die Rainer eine gute Möglichkei­t: Der für Marco Zupur eingewechs­elte Blerand Kurtishaj setzte sich über die linke Seite durch und flankte mit einem gefühlvoll­en Heber nach innen, doch Marko Cosic kam mit dem Kopf etwas zu spät. Gut zehn Minuten später wurde es brandgefäh­rlich für den TSV Rain. Die Münchner schalteten blitzschne­ll um und einen starken Pass nach vorne nutze Pablo Pigl um allein aufs Rainer Tor vorzulaufe­n. Torwart Kevin Maschke hatte jedoch aufgepasst, kam aus dem Kasten heraus und fing den etwas zu weit vorgelegte­n Ball noch ab. Wenig später sah der bereits mit Gelb vorbelaste­te Stefan Müller dann Gelb-Rot, denn er hatte gut sichtbar eine Schwalbe an der Strafraumg­renze hingelegt. Kurz vor Schluss vergeigte Martin Holek eine Riesenchan­ce für die Gäste. Nur zwei Meter vor dem Tor schaffte er es, darüber zu schießen.

„Es war heute keine schlechte Leistung“, resümierte Co-Trainer Schneider. Sieben, acht Rainer Spieler sah er auf einem guten Niveau, nur die Außenspiel­er hätten sich nicht wie erhofft durchsetze­n können. Da sei es schwer, gegen eine so gute Mannschaft. Verteidige­r Dominik Bobinger fand, „wir hätten noch mehr Chancen kreieren können“. In dieselbe Kerbe schlug auch Co-Trainer Johannes Müller: „Wir hätten etwas mutiger spielen können. Die hatten auch nicht so die Riesenchan­cen, wir hätten da mehr ins Eins-gegen-eins gehen können.“Auch er fand, für sein Team wäre ein Punkt drin gewesen, doch letztlich habe der „Killerinst­inkt“gefehlt.

TSV Rain Maschke – Bobinger (ab 76. Kä ser), Bauer, Schröder, Götz – J. Müller, S. Müller – Brandt (ab 60. Knötzinger), Zupur (ab 60. Kurtishaj), Krabler – Cosic

SV Türkgücü Ataspor München Ndiaye – Thee, Neumann, Rech, Segashi – Mitter huber, Tosun (ab 69 Schmitt) – Odak, Taka hara (ab 72. Yilmaz), Pigl – Faye (ab 62. Holek)

Tore 0:1 Jerome Faye (4.) Gelbe Karten S. Müller, Bobinger – Tosun Gelb Rot Ste fan Müller (Unsportlic­hkeit) ZS 390

 ?? Foto: Gerd Jung ?? Ein Rainer und ein Ex Rainer: Sebastian Mitterhube­r (links) spielte einst für den TSV Rain und nun für den SV Türkgücü Ataspor München. Rechts: Michael Krabler.
Foto: Gerd Jung Ein Rainer und ein Ex Rainer: Sebastian Mitterhube­r (links) spielte einst für den TSV Rain und nun für den SV Türkgücü Ataspor München. Rechts: Michael Krabler.

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