Verborgener Schatz
Kirche St. Vitus in Lechsend eines der ältesten Bauwerke im Kreis
Marxheim Lechsend Das Gebälk im Dachstuhl der katholischen Pfarrkirche St. Vitus im Marxheimer Ortsteil Lechsend ist eine Rarität. Dort oben, direkt unterhalb des Daches, findet sich aber noch ein anderer Schatz: uneinsehbare Fresken. Sie stammen aus der RenaissanceZeit. Eigentlich aber ist die Kirche ein barockes Juwel. „Die Bänke sind dichter besetzt als bei einem Gottesdienst“, meinte Kirchenpfleger Horst Schweidler, als er beim Denkmaltag mit St. Vitus eines der ältesten Bauwerke im Donau-Ries-Kreis vorstellte. Schweidler zeigte sich als profunder Kenner des Gotteshauses, als er auf jedes einzelne Gemälde einging, besonders natürlich auf das Hauptfresko, das Maria mit einem Strahlenkranz, Petrus mit einem Schlüssel und Paulus mit einem Buch zeigt. Die romanisch-gotische Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. In den 1720er-Jahren kam es zur Verlängerung der Barockisierung. Vor drei Jahren erfolgte dann eine umfassende Außenrenovierung. „Aber es ist dringend notwendig, die Kirche auch innen zu restaurieren. Die Feuchtigkeit setzt den Mauern zu. Auf eine Besonderheit wies Schweidler hin: die Glocke auf dem Kirchturm. Als in den Nachkriegsjahren der Glockenguss wieder in Schwung kam, waren vermehrt Lothringer Wandergießer aufgetaucht. Auch heimische Einzelgießer bemühten sich um Arbeit. Bisweilen schlossen sie sich zusammen, wie etwa Jean Gerard und Toble de la Paix aus La Mothe, die zum Guss der Lechsender Glocke 1652 den Auftrag bekamen.