Neue Grundschule für 21,6 Millionen
In Rain muss nicht nur das Schulzentrum mit Real- und Mittelschule neu gebaut werden, auch die Klassen eins bis vier sollen ein modernes Gebäude bekommen. Jetzt liegt das Konzept vor
Rain Als die ersten Klassen Anfang der 70er Jahre in die damals neu gebaute Rainer Grundschule eingezogen sind, waren alle stolz auf das moderne Bauwerk. Doch nach rund 45 Jahren ist von diesem Glanz nicht mehr viel geblieben. Das Gebäude ist reichlich sanierungsbedürftig. Zudem werden Schulen heute ganz anders konzipiert – architektonisch, energetisch, in der technischen Ausstattung wie auch vom pädagogischen Ansatz her und in puncto Barrierefreiheit. Aus diesen Gründen ereilt die Grundschule Rain dasselbe Schicksal wie auch das Schulzentrum: Abriss und Neubau – denn diese Lösung wird auch als die wirtschaftlich beste angesehen.
Der Grundschulverband nimmt 21,6 Millionen Euro in die Hand – so die aktuelle Schätzung –, um den Betonklotz aus den 70er Jahren durch ein Ersatzgebäude auszutauschen. Bis zum 30. September sollen die Pläne so weit fertig sein, dass der Zuschussantrag bei der Regierung von Schwaben gestellt werden kann. Man rechnet mit 7 Millionen Euro Zuwendungen und einem Eigenanteil von 14,6 Millionen. Ende 2019 sollen dann die Ausschreibungs-Ergebnisse vorliegen und die Bagger rücken im Idealfall im Frühjahr 2020 an. So weit die zeitlichen und finanziellen Vorstellungen, die gestern in der Schulverbandsversammlung zur Sprache kamen.
Mehr noch allerdings ging es darum, wie die neue Schule aussehen soll. Ingenieur Robert Härtl vom Münchner Büro „Hirner & Riehl Architekten“stellte die Pläne vor. Demnach wird das Gebäude in seiner Gesamtform dem jetzigen ähneln: Der Neubau bekommt erneut einen Langbau in Ost-West-Ausrichtung, an den ein Querbau im 90-Grad-Winkel (Nord-Süd-Ausrichtung) stößt – und zwar in Höhe des jetzigen Querbaus. Allerdings wird die Grundfläche kleiner sein, die Form kompakter. Dennoch erhöht sich die Nutzfläche, da durchgehend zweigeschossig gebaut wird. 2470 Quadratmeter werden dann dort zur Verfügung stehen. Sie werden den jetzigen Anbau aus den 90er Jahren mit der großen, lichten Aula und vier Klassenräumen ergänzen, der stehen bleibt.
Dort wo jetzt die niedrige, finstere Aula ist, wird eine helle, luftige, zweigeschossige mit Galerie-Ebene und Mehrzweckraum entstehen. Der Flügel mit Lehrerzimmern, Rektorat, Sekretariat und Verwaltung wird weitgehend verschwinden. All diese Funktionen werden im Erdgeschoss des neuen Querbaus (Nord-SüdAusrichtung) untergebracht. Im Erdgeschoss des Langbaus (OstWest-Ausrichtung) werden Fachräume für Informatik, Handarbeit, Werken und Musik eingerichtet. Auch ein Teil der Ganztagsschule wird dort stattfinden.
Überhaupt liegt ein Haupt-Augenmerk auf dem Ganztags-Thema, denn seit dieses 2010 erstmals an der Johannes-Bayer-Grundschule eingeführt wurde, hat sich die Nachfrage kontinuierlich gesteigert. Aktuell nehmen 100 Kinder von insgesamt 300 dieses Angebot in irgendeiner Form wahr. Prognose steigend.
Aufenthalts- und Differenzierungsflächen wie auch multifunktionale Räume sind dafür in der neuen Schule geplant, aber auch für pädagogische Flexibilität. Am deutlichsten drückt sich das vielleicht im Obergeschoss von Lang- und Querbau aus. Dort werden drei Gruppen von jeweils vier Klassenzimmern so angeordnet, dass in ihren Zentren sogenannte „Marktplätze“mit je 50 Quadratmetern Fläche für individuelle pädagogische Nutzung zur Verfügung stehen. Jede dieser ViererEinheiten bekommt einen eigenen Eingang und ein eigenes Treppenhaus. Ein Aufzug stellt die Barrierefreiheit her.
Aufgewertet werden soll auch der Außenbereich. Dazu bekommt der Hallenbad-Parkplatz getrennte Zuund Abfahrten, die Busparkplätze werden längs der Preußenallee angeordnet und eine attraktive Parkanlage soll entstehen. Info Am heutigen Dienstag, befasst sich auch der Rainer Stadtrat mit diesem Thema. Sitzungsbeginn ist um 19 Uhr.