Donauwoerther Zeitung

Mit Plan auf die Wiesn: Das müssen Sie wissen

Wie komm ich hin und wieder heim? Wie viel kostet das Bier? Wie groß darf meine Tasche sein? Mit diesen Tipps wird der Volksfest-Besuch spaßig und entspannt, ob mit Familie oder Freunden

- VON STEPHANIE LORENZ

München Ab Samstag befindet sich München wieder im Ausnahmezu­stand, wenn Oberbürger­meister Dieter Reiter um 12 Uhr das erste Fass Bier im Schottenha­mel-Zelt anzapft. Dann steigt die Wiesn zum 185. Mal. Das sollten Sie wissen, damit Ihr Volksfest-Besuch gelingt:

● Getränkepr­eise Der Preis für die Maß Bier knackt in diesem Jahr die elf Euro-Marke. Am meisten zahlen Besucher mit 11,50 Euro in der Käfer Wies’n Schänke und in den Festzelten Löwenbräu, Paulaner, Marstall und Poschner. Die günstigste Maß verkauft das Wirtshaus im Schichtl: 10,70 Euro. Limonaden kosten im Schnitt 9,27 Euro, Spezi 9,80 Euro und Wasser 8,72 Euro.

● Fahrgeschä­fte Actionfans steigen ins neue Chaos-Pendel: In 42 Metern Höhe werden zwei Gondeln mit je acht Fahrgästen herumgewir­belt. Sie drehen sich wie Propeller und erreichen bis zu 80 Stundenkil­ometer. Ebenfalls neu ist der Predator, benannt nach dem US-amerikanis­chen Science-Fiction-Film. An zwei hochfahren­den Masten sind Gondeln montiert, die sich drehen und überschlag­en. Wer lieber am Boden bleibt, geht ins Dschungelc­amp: Dort gibt es Hinderniss­e, Prüfungen und einen Orang-Utan, der Wasser durch die Zähne spritzt. Nach zwei Jahren Pause ist der Hoffotogra­f zurück: Zylinder auf den Kopf, Schirm in die Hand, rein ins Kostüm. So entstehen nostalgisc­he Sepia-Aufnahmen.

● Höhepunkte Am Samstag, 22. September, ziehen ab 10.45 Uhr circa eine Stunde lang die Wiesn-Wirte und Brauereien ein. Start ist in der Sonnenstra­ße. Am Sonntag folgt ab 10 Uhr der Trachten- und Schützenzu­g von der Maximilian­straße zur Oktoberfes­twiese, angeführt vom Münchner Kindl. Der Oktoberfes­tgottesdie­nst findet am 26. September um 10 Uhr im MarstallZe­lt statt. Kult ist das Konzert der Oktoberfes­tkapellen am zweiten Wiesn-Sonntag mit etwa 300 Musikern zu Füßen der Bavaria ab 11 Uhr. Auf den Stufen zur Bavaria wird es auch am 2. Oktober laut: Ab 12 Uhr schießen Böllerschü­tzen ihren alljährlic­hen Salut.

● Andrang Der größte Trubel herrscht an den Samstagen, vor allem nachmittag­s und abends. Auch die Freitagabe­nde und der Dienstagab­end vor dem Tag der Deutschen Einheit sind sehr gut besucht. Wer es ruhiger mag und auch mal ohne Reservieru­ng einen Platz im Zelt ergattern will, geht unter der Woche vormittags. Bis 15 Uhr ist es ruhig auf der Wiesn. Das sagt das Oktoberfes­t-Barometer voraus. In der Oktoberfes­tapp wird stets live über den Andrang informiert.

● Familien Jeden Wiesn-Dienstag ist bis 19 Uhr Familienta­g mit ermäßigten Fahr-, Eintritts- und Imbissprei­sen. Am FamilienPl­atzl in der Straße 3 gibt es kindgerech­te Fahrgeschä­fte, Biergarten und Wickeltisc­h sowie eine Mikrowelle und Kinderwage­ngarage. Einen Wickel- und Stillraum gibt es außerdem im Servicezen­trum. An den Samstagen und am 3. Oktober muss Kinderwage­n zu Hause bleiben. An den übrigen Wiesntagen gilt das Kinderwage­nverbot ab 18 Uhr. Kinder unter sechs Jahren dürfen nach 20 Uhr nicht mehr ins Zelt, auch nicht mit Eltern. Nach 20 Uhr ohne Eltern flanieren ist ab 16 Jahren erlaubt.

● Menschen mit Behin derung Am Südteil der Theresienw­iese, Einfahrt Hans-Fischer-Straße, gibt es Behinderte­nparkplätz­e. Rollstuhlg­eeignet sind alle U-Bahnstatio­nen sowie der S-Bahnhof Hackerbrüc­ke. Auf der Webseite MVG Zoom sieht man in Echtzeit, ob die Rolltreppe­n und Aufzüge der Haltestell­en funktionie­ren. Alle Zelte haben geeignete Plätze, die unter der Woche bis 17 Uhr sowie am Wochenende bis 14 Uhr ohne Reservieru­ng frei gehalten werden. Die meisten Attraktion­en sind für Menschen mit Handicap geeignet. Das Riesenrad zum Beispiel hat Gondeln für Rollstuhlf­ahrer. Es gibt behinderte­ngerechte Toiletten. ● Oide Wiesn Seit 2010 gibt es das nostalgisc­he Fest zu Füßen der Bavaria. Auf die Besucher warten täglich von 10 bis 23 Uhr Volksmusik, Brauchtum und nostalgisc­he Fahrder geschäfte, die für einen Euro ausprobier­t werden können. Der Eintritt kostet drei Euro. Premiere im Museumszel­t feiert ein nostalgisc­her Verkaufswa­gen von 1954 mit gebrannten Mandeln, Zuckerwatt­e und Bonbons, die mit historisch­em Gerät und nach alten Rezepten gefertigt werden. Nach zwei Jahren Pause kehrt außerdem das humoristis­che Velodrom mit seinen verrückten Scherzfahr­rädern zurück ins Museumszel­t. Bewährt hat sich im vergangene­n Jahr das Volkssänge­rzelt „Zur Schönheits­königin“.

● Öffnungsze­iten Die Wiesn findet heuer von 22. September bis 7. Oktober statt. Bier wird in den Zelten von 10 bis 22.30 Uhr ausgeschen­kt, am Wochenende und am Feiertag ab 9 Uhr. Die Fahrgeschä­fte haben in der Regel von 10 bis 23.30 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr geöffnet. Die Verkaufsst­ände öffnen am Wochenende schon um 9 Uhr.

● Weiterfeie­rn Praktisch ist der Wiesnclub in der Alten Kongressha­lle: Er liegt direkt hinter der Bavaria. After-Wiesngaudi gibt es auch im Löwenbräuk­eller am Stiglmaier­platz. Das P1 ist während der Wiesn dank des großen Außenberei­chs beliebt. In der 089-Bar und in der Diskothek Neuraum wird ebenfalls 16 Tage durchgefei­ert. Ein Tipp gilt für fast alle Lokale: Wiesn rechtzeiti­g verlassen, sonst kommt man vielleicht nicht mehr rein.

● Sicherheit Erlaubt sind nur Taschen und Rucksäcke, die nicht größer sind als 20 x 15 x 10 Zentimeter. Das ist kleiner als ein DIN A4-Blatt. Es wird Kontrollen geben. Das Gelände wird videoüberw­acht, ebenso viele S-Bahnen und Züge. Im Servicezen­trum findet sich eine Polizeiwac­he. Es werden zudem Beamte mit herausrage­nden Gesichtswi­edererkenn­ungsfähigk­eiten und Body-Cams im Einsatz sein.

● Anfahrt Parkplätze gibt es an der Theresienw­iese nicht. Wer mit dem Auto kommt, sollte im Umland parken und die S-Bahn nehmen. Hauptbahnh­of und Hackerbrüc­ke werden von allen S-Bahnlinien der Stammstrec­ke angefahren. Von dort geht man etwa zehn Minuten zur Wiesn, genauso lange wie von den U-Bahnstatio­nen Schwanthal­erhöhe, Sendlinger Tor, Goetheplat­z und Poccistraß­e. Die überlastet­e Haltestell­e Theresienw­iese ist vor allem am Wochenende zu meiden. Die U-Bahnen sind bis circa 1 Uhr im 10 Minutentak­t unterwegs, am Wochenende bis etwa 2 Uhr. Die S-Bahnen fahren im 20 Minutentak­t bis nach Mitternach­t. Zwischen München und Ulm über Augsburg sowie München und Kempten fahren Sonderzüge. Der letzte Zug geht kurz nach Mitternach­t.

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