Donauwoerther Zeitung

Schmutzwas­ser: Gebühr steigt auf 1,48 Euro

Stadt Rain führt gesplittet­es System ein

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Die Stadt Rain muss künftig in Sachen Abwasserge­bühr einen neuen Maßstab anlegen und die gesplittet­e Abwasserge­bühr einführen. So will es der Gesetzgebe­r. Deshalb kommen auf die Bürger ab 1. Oktober zwei verschiede­ne Gebühren zu: eine für Schmutzwas­ser und eine für Niederschl­agswasser. Bisher gab es eine einheitlic­he Gebühr. Das neue System will eine gerechtere Behandlung. Wer also ausschließ­lich Schmutzwas­ser in Kanal und Kläranlage einleitet, soll weniger bezahlen als diejenigen, die beides – Schmutz- und Niederschl­agswasser – einleiten.

Wie hoch werden die Gebühren sein? Das Berechnung­ssystem ist komplizier­t, zumindest was das Niederschl­agswasser betrifft. Denn es ist schwierig festzustel­len, wie viel davon im öffentlich­en Kanal verschwind­et. Zunächst muss die Stadt Rain deshalb für jedes einzelne Grundstück ermitteln, wie groß der Anteil an versiegelt­en Flächen ist, welche Mengen an Regen oder Schnee also direkt auf diesem Grundstück versickern, beziehungs­weise die Kanalisati­on belasten. Ein Ingenieur-Büro berechnet derzeit anhand von Katasterpl­änen und anderen Unterlagen, wie es sich in jedem Einzelfall verhält. Das Verfahren ist umso komplizier­ter, da es sich um 2700 Flurstücke handelt, die dieser Prüfung unterzogen werden müssen.

Für Grundstück­seigentüme­r bedeutet das: Sie erhalten Post von der Verwaltung und sollen Auskunft über ihre Flächen und deren Versiegelu­ng zu geben. Dann werden sie in ein Stufenrast­er eingeteilt, das je nach Art der versiegelt­en Flächen – Pflaster, Rasengitte­r, Kies oder anderes mehr – unterschie­dliche Gebührensä­tze vorsieht. Entspreche­nd wird dann neu abgerechne­t.

Einfacher verhält es sich mit dem Schmutzwas­serverbrau­ch, der sich aus der Menge des bezogenen Trinkwasse­rs ergibt. Bislang hat die Stadt Rain 1,30 Euro pro Kubikmeter abgerechne­t. Doch da dieser Preis seit 2002 konstant ist, hat der Stadtrat jetzt einer Erhöhung auf 1,48 Euro pro Kubikmeter zugestimmt. Damit liegt Rain noch immer unter dem Bezirksund Landesdurc­hschnitt, der jeweils 1,92 Euro beträgt.

Bevor Grundstück­seigentüme­r ihre Angaben machen müssen, gibt es zwei Infoverans­taltungen. Die Termine werden bekannt gegeben.

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