Schmutzwasser: Gebühr steigt auf 1,48 Euro
Stadt Rain führt gesplittetes System ein
Rain Die Stadt Rain muss künftig in Sachen Abwassergebühr einen neuen Maßstab anlegen und die gesplittete Abwassergebühr einführen. So will es der Gesetzgeber. Deshalb kommen auf die Bürger ab 1. Oktober zwei verschiedene Gebühren zu: eine für Schmutzwasser und eine für Niederschlagswasser. Bisher gab es eine einheitliche Gebühr. Das neue System will eine gerechtere Behandlung. Wer also ausschließlich Schmutzwasser in Kanal und Kläranlage einleitet, soll weniger bezahlen als diejenigen, die beides – Schmutz- und Niederschlagswasser – einleiten.
Wie hoch werden die Gebühren sein? Das Berechnungssystem ist kompliziert, zumindest was das Niederschlagswasser betrifft. Denn es ist schwierig festzustellen, wie viel davon im öffentlichen Kanal verschwindet. Zunächst muss die Stadt Rain deshalb für jedes einzelne Grundstück ermitteln, wie groß der Anteil an versiegelten Flächen ist, welche Mengen an Regen oder Schnee also direkt auf diesem Grundstück versickern, beziehungsweise die Kanalisation belasten. Ein Ingenieur-Büro berechnet derzeit anhand von Katasterplänen und anderen Unterlagen, wie es sich in jedem Einzelfall verhält. Das Verfahren ist umso komplizierter, da es sich um 2700 Flurstücke handelt, die dieser Prüfung unterzogen werden müssen.
Für Grundstückseigentümer bedeutet das: Sie erhalten Post von der Verwaltung und sollen Auskunft über ihre Flächen und deren Versiegelung zu geben. Dann werden sie in ein Stufenraster eingeteilt, das je nach Art der versiegelten Flächen – Pflaster, Rasengitter, Kies oder anderes mehr – unterschiedliche Gebührensätze vorsieht. Entsprechend wird dann neu abgerechnet.
Einfacher verhält es sich mit dem Schmutzwasserverbrauch, der sich aus der Menge des bezogenen Trinkwassers ergibt. Bislang hat die Stadt Rain 1,30 Euro pro Kubikmeter abgerechnet. Doch da dieser Preis seit 2002 konstant ist, hat der Stadtrat jetzt einer Erhöhung auf 1,48 Euro pro Kubikmeter zugestimmt. Damit liegt Rain noch immer unter dem Bezirksund Landesdurchschnitt, der jeweils 1,92 Euro beträgt.
Bevor Grundstückseigentümer ihre Angaben machen müssen, gibt es zwei Infoveranstaltungen. Die Termine werden bekannt gegeben.