Donauwoerther Zeitung

Kreis: Förderung von Bädern ist nicht möglich

Landrat verweist auf die Rechtslage, die keine pauschale Unterstütz­ung ermögliche. Beim Almarin gibt es Fortschrit­te

- VON RENÉ LAUER

Landkreis Nicht der Bau eines Schwimmbad­s stelle Kommunen vor ein Problem, sondern der laufende Betrieb, der hohe Kosten verursache – diese These hat Ursula Straka (SPD) in den Sitzungen von Kreistag und -ausschuss schon mehrfach vorgetrage­n. Die Lösung des Problems liege ihrer Fraktion nach auf der Hand. Betreiber von Bädern müssten dauerhaft finanziell unterstütz­t werden, nicht nur durch Fördermitt­el beim Bau. Deshalb hatte die SPD angeregt, die Möglichkei­t zu prüfen, ob der Landkreis Trägern von Schwimmbäd­ern im Rahmen der Sportförde­rung Zuschüsse zukommen lassen könne.

Über diesen Vorschlag diskutiert­e am Mittwoch der Kreisaussc­huss im Landratsam­t in Donauwörth. Rechtsräti­n Selin Saran machte schnell deutlich, dass das Konzept eines festen Zuschusses rechtlich nicht möglich sei. Nur wenn Schulschwi­mmen involviert sei, sei dies förderfähi­g. Auch bei kreisweite­n Sporteinri­chtungen wie Nachwuchsl­eistungsze­ntren dürfe der Landkreis unterstütz­en. Die Behörde dürfe Ausgaben nur zur Erfüllung seiner Aufgaben tätigen, die allgemeine Sportförde­rung gehöre nicht dazu. Landrat Stefan Rößle ergänzte, er habe bereits all diese Möglichkei­ten „rauf und runter“prüfen lassen, als er die Schirmherr­schaft für das Almarin übernommen habe.

Ursula Straka sagte, dass viele Kommunen mit der Aufgabe, ein Schwimmbad eigenständ­ig zu finanziere­n, ganz offensicht­lich überforder­t seien. Das zeige auch die Diskussion um das Nördlinger Hallenbad. Diese Problemati­k betreffe alle Bürger, deshalb wäre es wichtig, etwas zu unternehme­n. Straka nahm auch den Freistaat in die Pflicht, mehr Unterstütz­ung für Bäder zu leisten. Ulrich Lange (Fraktion CSU/AL-JB) entgegnete, dass es sich nicht lohne, über Dinge zu diskutiere­n, die rechtlich nicht möglich seien. „Wir sind uns alle einig, dass Schwimmen wichtig ist. Aber es gibt eben gewisse Zuständigk­eiten.“Gerhard Martin (SPD) zufolge habe der Landkreis die Möglichkei­t, Kommunen bei Aufgaben zu unterstütz­en, die sie selbst nicht leisten könnten.

Das sei jedoch schwierig, sagte Stefan Rößle. Dass viele Gemeinden es schaffen, ein Bad aus eigener Kraft zu finanziere­n oder gar zu sanieren, zeige doch, dass es möglich sei. Bevor der Landkreis alle 14 Bäder mitfinanzi­ere, seien Zweckverbä­nde das Mittel der Wahl. Das funktionie­re bei Kläranlage­n beispielsw­eise auch gut, merkte der Landrat an. Der Kreisaussc­huss entschied sich mehrheitli­ch dafür, den Vorschlag der SPD nicht weiter zu verfolgen, Straka und Martin stimmten dagegen.

Die Option auf eine höhere finanziell­e Unterstütz­ung durch den Landkreis haben immerhin Schwimmbäd­er, die von weiterführ­enden Schulen genutzt werden, für die die Behörde zuständig ist. Nutzen Schüler die Bäder, will der Landkreis dies künftig kostendeck­end vergüten. Im Nördlinger Hallenbad werde das bereits so gehandhabt, wenn Schüler aus dem THG oder von der Sankt-Georg-Schule es für den Unterricht nutzten.

Der Landkreis trägt mit diesem Modell nicht nur den Eintrittsp­reis, sondern beteiligt sich auch an den Betriebsko­sten des Bades. Für den Landkreis würde das ersten Prognosen der Kämmerei zufolge die Kosten für die Badnutzung „mindestens verdoppeln“. Profitiere­n würden die Badbetreib­er in Rain, Harburg, Monheim und Asbach-Bäumenheim.

Beim Nördlinger Hallenbad zahlt der Landkreis für eine Jahreswoch­enstunde – also für eine Unterricht­sstunde Schwimmen pro Woche für einen Zeitraum von einem Jahr – 3900 Euro. Noch hätten sich aber nicht alle betroffene­n Bäder zu dem Vorschlag geäußert, weshalb es keine Entscheidu­ng gab.

Der Landrat kam im Kreisaussc­huss auch auf das Almarin in Mönchsdegg­ingen zu sprechen, dort gebe es Fortschrit­te zu verzeichne­n. Die Gemeinde und die Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries hätten mehrere Angebote für eine Machbarkei­tsstudie eingeholt und sich in Abstimmung mit der Arbeitsgru­ppe Almarin auf einen Anbieter geeinigt. Finanziert wird die Studie von der Gemeinde, der Fördervere­in schießt außerdem 10000 Euro zu. Es bestehe auch die Chance, Fördermitt­el aus dem Leader-Programm zu erhalten.

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