Donauwoerther Zeitung

„Mr. Service“hinterläss­t große Fußstapfen

Die AOK verabschie­det Direktor Johannes Hiller. Welche Ziele sein Nachfolger Michael Meyer hat

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth „Der Chef ist immer nur so gut wie die Gesamtheit seiner Mitarbeite­r“, hat er einmal gesagt. Johannes Hiller muss es wissen: Er hat sich bei der AOK vom Auszubilde­nden zum Direktor hochgearbe­itet. Nun, nach 22 Jahren an der Spitze der Donauwörth­er Krankenkas­se, hat er sich in den Ruhestand verabschie­det. Gleichzeit­ig trat mit Michael Meyer der Nachfolger in seine Fußstapfen. Der Stabwechse­l wurde gestern bei einem Festakt vollzogen.

Seit zehn Jahren ist Hiller auch auf Landeseben­e unterwegs, nämlich als „Fachpate Service“. Als Regionalsp­recher fungiert er als Bindeglied zwischen dem Vorstand in München und den sieben schwäbisch­en AOKDirekti­onen. In dieser Funktion gehört er auch dem Steuerkrei­s an, einem Gremium, das zusammen mit dem Vorstand die Unternehme­nsgeschick­e der AOK Bayern lenkt.

Entspannun­g findet Johannes Hiller daheim bei seiner Familie, die ihn glücklich macht. „Abschalten und Kraft tanken kann ich außerdem, wenn ich in der Natur unterwegs bin oder Fahrrad fahre.“Darüber hinaus engagiert er sich bei der Feuerwehr und dem Schützenve­rein in Berg sowie als Vorstand bei den Maibaumfre­unden Binsberg. Für Familie, Hobbys und Leidenscha­ften, wie das Fahrradfah­ren, hat er nun viel Zeit.

„Getreu dem Motto ,Vorbeugen ist besser als heilen‘ war mir immer die Prävention wichtig“, sagt der 63-Jährige, der sich freut, dass der Ruf der AOK in Donauwörth sowie der Geschäftss­telle in Nördlingen in ganz Bayern hervorrage­nd ist. Darüber hinaus kümmerte sich Hiller stetig um die Verbesseru­ng der medizinisc­hen Versorgung­sstrukture­n im Donau-Ries-Kreis, so auch um die Ansiedlung von neuen Ärzten. Außerdem war er auf Landeseben­e engagiert.

Für all dies wurde Hiller gestern nun Dank zuteil: von Landrat Stefan Rößle, von der bayerische­n AOKVorsitz­enden Irmgard Stippler und vom dienstälte­sten Beiratsmit­glied Anton Kopp. „Sie waren die AOK. Sie haben die AOK täglich gelebt“, erkannte Kopp an. Hiller sei immer bereit gewesen, mit den Mitarbeite­rn auch neue Wege zu gehen. Mit akribische­r Arbeit, höchstem Engagement und hohem Sachversta­nd habe er die AOK anwachsen lassen, mittlerwei­le sind rund 70 000 der 130 000 Einwohner im Landkreis Mitglied dieser Krankenkas­se. Es sei sein Verdienst, dass die AOK in Donauwörth innerhalb der Organisati­on in Bayern „mit sehr guten Zahlen und Ergebnisse­n“aufwarten könne.

„Nur wer selber brennt, kann andere anfeuern“, zitierte Landrat Stefan Rößle den Schriftste­ller Hermann Lahm. Hiller habe immer für die AOK gebrannt. „Und der Funke ist immer übergespru­ngen“, meinte der Landkreis-Chef, der Hillers Verdienste um die medizinisc­he Versorgung auf dem flachen Land würdigte. Der scheidende AOK-Chef habe auch stets die immer schneller werdenden Veränderun­gen im Gesundheit­swesen erkannt.

In höchsten Tönen lobte Irmgard Stippler als Vorstandsv­orsitzende der AOK Bayern, was Johannes Hiller in Jahrzehnte­n geschaffen hat: Spitzenwer­te bei den Mitglieder­n, Spitzenwer­te bei der Zufriedenh­eit und ein gutes Miteinande­r mit Politikern, Ärzten, Krankenhäu­sern und Pflegekräf­ten. Der Einsatz für die Menschen, denen es gelte, eine Teilhabe am medizinisc­hen Fortschrit­t zu gewährleis­ten, sei vorbildlic­h gewesen. Dabei habe Hiller immer die Balance zwischen Qualitätsm­edizin und Wirtschaft­lichkeit gefunden. Sie sei noch nicht lange dabei, aber habe gleich aufgehört, als in München von „Mister Service“gesprochen worden sei – und damit Johannes Hiller charakteri­siert wurde.

Seine Ziele und Vorstellun­gen legte Michael Meyer dar, der symbolisch den Stab von Hiller übernahm. Er wolle die Rolle der AOK weiter pflegen: als Krankenver­sicherer, als Gesundheit­skasse, als Gesundheit­spartner, aber auch als Mitgestalt­er in den verschiede­nsten Gremien und Ausschüsse­n. Man werde offensiv um guten Nachwuchs werben, das Onlineange­bot weiter ausbauen, aber auch das persönlich­e Gespräch pflegen. – Die Feier wurde von den „imbrassivo“Blechbläse­rn feierlich umrahmt.

 ?? Foto: Bissinger ?? Stabwechse­l bei der AOK Donauwörth: Direktor Johannes Hiller (links) verabschie­de te sich in den Ruhestand und übergab die Amtsgeschä­fte an Michael Meyer. In der Mitte Irmgard Stippler, Vorstandsv­orsitzende der AOK Bayern.
Foto: Bissinger Stabwechse­l bei der AOK Donauwörth: Direktor Johannes Hiller (links) verabschie­de te sich in den Ruhestand und übergab die Amtsgeschä­fte an Michael Meyer. In der Mitte Irmgard Stippler, Vorstandsv­orsitzende der AOK Bayern.

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