Die Kita wird komplett saniert
In Wemding soll der Kindergarten St. Marien neu hergerichtet und erweitert werden. Damit sollen auch die Container auf dem Gelände verschwinden
Wemding Wer zum ersten Mal auf das Gelände der Kindertagesstätte St. Marien in Wemding blickt, dürfte etwas irritiert sein. Vor dem Gebäude stehen mehrere Container. In diesen werden seit mehreren Jahren die kleinsten Mädchen und Buben betreut. Es handelt sich um ein Provisorium, das geschaffen wurde, um eine Krippe zu betreiben. Einen Neubau scheute die Stadt, der Grundstück und Gebäude gehören. Grund: Es war unklar, wie sich die Zahl der Kinder entwickeln würde. Doch jetzt ist klar: Die komplette Kindertagesstätte ist permanent ausgebucht. Es gibt sogar eine Warteliste. Dies wird nach aktuellen Erkenntnissen auf absehbare Zeit auch so bleiben. Deshalb hat der Stadtrat am Dienstagabend einstimmig beschlossen, eine Generalsanierung und Erweiterung der Kita anzustreben – ein Millionenprojekt.
In den vergangenen Monaten hatten nach Auskunft von Bürgermeister Martin Drexler mehrere Gespräche mit übergeordneten Behörden stattgefunden, um ein Konzept zu entwickeln. Dieses sei in Absprache mit der katholischen Kirchenstiftung – die betreibt die Kita – dem Personal und Elternbeirat geschehen, so Drexler. Der stellte fest: „Wir haben Handlungsbedarf.“
Ein wesentlicher Aspekt, die Maßnahme anzugehen, war dem Bürgermeister zufolge die Tatsache, dass durch neu aufgelegte Programme eine wesentlich höhere Förderung durch den Staat möglich sei. Die Kommune rechnet damit, dass mindestens 50 Prozent der Kosten über Zuschüsse abgedeckt werden. Stadtbaumeister Wolfgang Jaumann legte eine erste grobe Schätzung vor. Demnach dürfte die Sanierung mit etwa 2,1 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Jaumann erläuterte auch den nicht mehr zeitgemäßen baulichen Zustand des 58 Jahre alten Komplexes an der Bürgermeister-Epple- Straße. Für die Containerstation, in der die Krippe untergebracht ist, gebe es nur eine begrenzte Betriebserlaubnis. In der Tagesstätte fehlten ein Esszimmer, ein Personalraum, ein Elternwarteraum, ein Kinderwagenstellplatz, ein BehindertenWC und ein Lagerraum im Erdgeschoss.
Der Planentwurf sehe unter anderem vor, die Krippe künftig im westlichen Teil des Gebäudes unterzubringen, den Mehrzweckraum und das Kneippzimmer ins Erdgeschoss zu verlegen und einen Personalraum im Dachgeschoss zu schaffen. Eine Reihe von funktionalen Räumen, die noch fehlen, könnten in einem Erweiterungsbau an der Ostseite platziert werden.
Denkbar seien drei Bauabschnitte. Zunächst könnte die Krippe verlegt, dann der Komplex erweitert und schließlich könnten die drei bestehenden Kindergarten-Gruppenräume saniert werden. Dies alles solle bei laufendem Betrieb geschehen. „Ob wir ohne zusätzliche Container auskommen, wird die Detailplanung bringen“, so Jaumann.
Die Räte beschlossen, ein Auswahlverfahren zu starten, um einen Planer für das Projekt zu finden. Stadtpfarrer Wolfgang Gebert dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kommune und merkte an: „Es geht um die Kinder unserer Stadt.“Die Energiekosten für die Krippen-Container seien enorm. Sie werden mit Strom beheizt. Die Kosten seien genauso hoch wie für den ganzen Kindergarten. Kirchenpfleger und Dritter Bürgermeister Gottfried Hänsel meinte: „Wir sind auf einem guten Weg.“Man brauche funktionsgerechte Räume.
Aus den Stadtratsfraktionen kam ebenfalls eine breite Zustimmung. Werner Waimann (Grüne) und Anton Eireiner (CSU) wiesen darauf hin, dass auch die Variante eines möglichen Neubaus geprüft werden müsse.
In der Sitzung beschlossen die Räte auch gleich noch, dass im Bereich des Kita-Spielplatzes der bisherige Holz- durch einen höheren Metallzaun ersetzt wird. Kosten: gut 5000 Euro.
Es handelt sich um ein Millionen Projekt