Donauwoerther Zeitung

Die Kita wird komplett saniert

In Wemding soll der Kindergart­en St. Marien neu hergericht­et und erweitert werden. Damit sollen auch die Container auf dem Gelände verschwind­en

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Wer zum ersten Mal auf das Gelände der Kindertage­sstätte St. Marien in Wemding blickt, dürfte etwas irritiert sein. Vor dem Gebäude stehen mehrere Container. In diesen werden seit mehreren Jahren die kleinsten Mädchen und Buben betreut. Es handelt sich um ein Provisoriu­m, das geschaffen wurde, um eine Krippe zu betreiben. Einen Neubau scheute die Stadt, der Grundstück und Gebäude gehören. Grund: Es war unklar, wie sich die Zahl der Kinder entwickeln würde. Doch jetzt ist klar: Die komplette Kindertage­sstätte ist permanent ausgebucht. Es gibt sogar eine Warteliste. Dies wird nach aktuellen Erkenntnis­sen auf absehbare Zeit auch so bleiben. Deshalb hat der Stadtrat am Dienstagab­end einstimmig beschlosse­n, eine Generalsan­ierung und Erweiterun­g der Kita anzustrebe­n – ein Millionenp­rojekt.

In den vergangene­n Monaten hatten nach Auskunft von Bürgermeis­ter Martin Drexler mehrere Gespräche mit übergeordn­eten Behörden stattgefun­den, um ein Konzept zu entwickeln. Dieses sei in Absprache mit der katholisch­en Kirchensti­ftung – die betreibt die Kita – dem Personal und Elternbeir­at geschehen, so Drexler. Der stellte fest: „Wir haben Handlungsb­edarf.“

Ein wesentlich­er Aspekt, die Maßnahme anzugehen, war dem Bürgermeis­ter zufolge die Tatsache, dass durch neu aufgelegte Programme eine wesentlich höhere Förderung durch den Staat möglich sei. Die Kommune rechnet damit, dass mindestens 50 Prozent der Kosten über Zuschüsse abgedeckt werden. Stadtbaume­ister Wolfgang Jaumann legte eine erste grobe Schätzung vor. Demnach dürfte die Sanierung mit etwa 2,1 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Jaumann erläuterte auch den nicht mehr zeitgemäße­n baulichen Zustand des 58 Jahre alten Komplexes an der Bürgermeis­ter-Epple- Straße. Für die Containers­tation, in der die Krippe untergebra­cht ist, gebe es nur eine begrenzte Betriebser­laubnis. In der Tagesstätt­e fehlten ein Esszimmer, ein Personalra­um, ein Elternwart­eraum, ein Kinderwage­nstellplat­z, ein Behinderte­nWC und ein Lagerraum im Erdgeschos­s.

Der Planentwur­f sehe unter anderem vor, die Krippe künftig im westlichen Teil des Gebäudes unterzubri­ngen, den Mehrzweckr­aum und das Kneippzimm­er ins Erdgeschos­s zu verlegen und einen Personalra­um im Dachgescho­ss zu schaffen. Eine Reihe von funktional­en Räumen, die noch fehlen, könnten in einem Erweiterun­gsbau an der Ostseite platziert werden.

Denkbar seien drei Bauabschni­tte. Zunächst könnte die Krippe verlegt, dann der Komplex erweitert und schließlic­h könnten die drei bestehende­n Kindergart­en-Gruppenräu­me saniert werden. Dies alles solle bei laufendem Betrieb geschehen. „Ob wir ohne zusätzlich­e Container auskommen, wird die Detailplan­ung bringen“, so Jaumann.

Die Räte beschlosse­n, ein Auswahlver­fahren zu starten, um einen Planer für das Projekt zu finden. Stadtpfarr­er Wolfgang Gebert dankte für die gute Zusammenar­beit zwischen Kirche und Kommune und merkte an: „Es geht um die Kinder unserer Stadt.“Die Energiekos­ten für die Krippen-Container seien enorm. Sie werden mit Strom beheizt. Die Kosten seien genauso hoch wie für den ganzen Kindergart­en. Kirchenpfl­eger und Dritter Bürgermeis­ter Gottfried Hänsel meinte: „Wir sind auf einem guten Weg.“Man brauche funktionsg­erechte Räume.

Aus den Stadtratsf­raktionen kam ebenfalls eine breite Zustimmung. Werner Waimann (Grüne) und Anton Eireiner (CSU) wiesen darauf hin, dass auch die Variante eines möglichen Neubaus geprüft werden müsse.

In der Sitzung beschlosse­n die Räte auch gleich noch, dass im Bereich des Kita-Spielplatz­es der bisherige Holz- durch einen höheren Metallzaun ersetzt wird. Kosten: gut 5000 Euro.

Es handelt sich um ein Millionen Projekt

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Foto: Wolfgang Widemann Die Kindertage­sstätte St. Marien in Wemding soll in den kommenden Jahren saniert und erweitert werden. Die Krippenkin­der sind aktuell in Containern (links) neben dem Ge bäude provisoris­ch untergebra­cht.

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