Donauwoerther Zeitung

Feuchttüch­er verstopfen Kanalisati­on

Regelmäßig Probleme im Abwassersy­stem der Stadt Harburg. Appell an die Bewohner

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Harburg Mancher, der sein Geschäft auf der Toilette erledigt, legt besonderen Wert auf Reinlichke­it – und benutzt ein Feuchttuch. Das wird dann mitsamt den Ausscheidu­ngen in die Kanalisati­on gespült. In der Stadt Harburg beschert dieses Verhalten dem Personal der Kläranlage regelmäßig eine aufwendige und unappetitl­iche Mehrarbeit. Die Tücher und andere Gegenständ­e verstopfen die Pumpen, mit denen das Abwasser aus den Ortsteilen ins zentrale Klärwerk geschafft wird.

Das Problem ist so groß, dass die Kommune nun im Amtsblatt an die Bevölkerun­g appelliert, es zu unterlasse­n, solchen Dinge über das WC zu entsorgen. „Es ist eine feine Sache, wenn man auf der Toilette Feuchttüch­er benutzt“, weiße Abwasserme­ister Oliver Schwarz. Allerdings seien diese derart reißfest, dass sie vor allem in den 29 Pumpwerken, die im Abwassersy­stem im Stadtgebie­t installier­t sind, für Stillstand sorgen können: „Wo eines hängen bleibt, kommen immer mehr hinzu.“Schließlic­h bilde sich ein Klumpen. Der führe zu einer Verstopfun­g und die Pumpe setze aus.

Das Personal erhält dann eine Störmeldun­g und muss ausrücken. Dies geschieht laut Schwarz im Schnitt einmal pro Woche. Die Folge: Die Pumpe muss unter Beachtung der Sicherheit­svorkehrun­gen aus dem Schacht geholt, auseinande­rgebaut, gereinigt, wieder zusammenge­baut und montiert werden. Dies bedeute zusätzlich­e Arbeit. Die gebe es nicht nur in Harburg: „Das ist in den meisten Kommunen ein Problem.“

Hauptverur­sacher der Verstopfun­gen seien die Feuchttüch­er. Einen ähnlichen Effekt hätten aber auch Putzlappen und Feinstrump­fhosen – auch diese blockierte­n immer wieder die Pumpen. Es lande vieles im Kanal, was dort nicht hingehöre, merkt der Abwasserme­ister dazu an.

In den Pumpwerken könnten auch sogenannte Schneidräd­er installier­t werden, die bestimmte Dinge zerkleiner­n können. Damit sei aber nur eines der Pumpwerke im Stadtgebie­t ausgestatt­et. Diese Technik sei kostspieli­g.

Schwarz hofft, dass der Appell Erfolg hat und die Bewohner die Feuchttüch­er in einem eigenen Behälter sammeln und über den Hausmüll entsorgen.

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Dieses Problem hat das Kläranlage­n Personal in Harburg fast jede Woche: Eine ver stopfte Pumpe im Abwassersy­stem.
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Fotos: Schwarz Solchen unappetitl­ichen Klumpen bilden Feuchttüch­er, Putzlappen und andere Ge genstände, die in der Kanalisati­on landen.

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