Donauwoerther Zeitung

Freie Fahrt: Vierspurig auf B 300

Bau: Fünf Kilometer bei Aichach sind jetzt fertig

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Der als Unfallschw­erpunkt berüchtigt­e und weithin bekannte Gallenbach­er Berg mit seiner S-Kurve ist schon seit eineinhalb Jahren begradigt und durchschni­tten. Seit gestern ist der vierspurig­e Ausbau der Bundesstra­ße 300 zwischen der Autobahn-Anschlusss­telle in Dasing und der Auffahrt in Aichach komplett für den Verkehr freigegebe­n. Rund 28 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Vier Jahre lang wurde an der rund fünf Kilometer langen Trasse gebaut.

Seit vielen Jahren investiert der Bund in die rund 50 Kilometer lange Verbindung der Autobahnen A8 und A9. Neben einer Reihe dreispurig­er Abschnitte mit Überholstr­eifen bis zur Auffahrt in Langenbruc­k ist jetzt das am meisten belastete Teilstück autobahnäh­nlich ausgebaut. Auf dieser Strecke sind an Spitzentag­en über 40 000 und im Schnitt 26000 Fahrzeuge unterwegs, darunter überdurchs­chnittlich viele Lastwagen. Der Schnitt für Bundesstra­ßen liegt bei 10000 Fahrzeugen pro Tag. Die B 300 zwischen Aichach und Dasing galt über viele Jahre hinweg als unfallträc­htigste Straße im Einsatzgeb­iet des Polizeiprä­sidiums Schwaben-Nord. Ein Auszug aus der Statistik: Zwischen 1998 und 2008 ereigneten sich dort 100 Unfälle. Bei 59 davon wurden Menschen verletzt, bei sieben gab es Tote. Besonders am Gallenbach­er Berg ereigneten sich immer wieder Tragödien.

Seit Jahrzehnte­n stand die Entschärfu­ng deshalb auf der Tagesordnu­ng – für die Bevölkerun­g und die Politik vor Ort und die Abgeordnet­en in Landtag und Bundestag. Bedenken gab es von Naturschüt­zern – denn der Ausbau verschling­t viel Fläche. 14 Hektar wird durch Fahrbahnen und Begleitstr­aßen insgesamt versiegelt. Die Kompensati­onsflächen für das Bauwerk liegen bei 33 Hektar. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer sprach am Freitag bei der Verkehrsfr­eigabe von „einem guten Tag für die Region“. Ein „neuralgisc­her Punkt“sei jetzt beseitigt. Die Bayerische Bauministe­rin Ilse Aigner sprach von einer Stärkung der Infrastruk­tur. In ganz Schwaben werde weiter in Verkehrspr­ojekte investiert.

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