Im Windschatten des Weltrekordlers
Andreas Beck, Tobias Gröbl und Karl-Heinz Kurtz starten beim Berlin Marathon – neben 44 000 weiteren Teilnehmern
Berlin/Landkreis Weltrekord in Berlin, und mit Andreas Beck (Mertingen), Tobias Gröbl (Itzing) und Karlheinz Kurtz (Warnhofen) erlebten ihn einige Läufer aus der Region hautnah mit. Der BMW Berlin-Marathon – diesmal in seiner 45. Auflage – ist mit 44000 Teilnehmern einer der größten Läufe weltweit. Sportler aus 133 Nationen gingen dort an den Start. Allen voran die hochkarätige Laufarmada aus Afrika.
Das Rennen führte an verschiedenen Sehenswürdigkeiten und markanten Punkten vorbei durch die Berliner Innenstadt bis hin zum Ziel am Brandenburger Tor. Mit einem Sensationslauf in neuer Weltrekordzeit von 2:01:39 Stunden begeisterte der Kenianer Eliud Kipchoge die zahlreichen Zuschauer. Weltklasseleistungen mit Zeiten unter 2:19 Stunden boten auch die drei schnellsten Frauen, allesamt Afrikanerinnen.
Ebenfalls hervorragende Leistungen zeigten die beiden Topläufer der LG Zusam. Eine möglichst gleichmäßige Tempogestaltung sollte für Schwabens beste Marathonläufer, Tobias Gröbl und Andreas Beck, der Schlüssel zum Erfolg sein. Durchgangszeiten von 16:50 Minuten (fünf Kilometer), 33:34 Minuten (10 Kilometer) sowie 1:11:20 Stunden (Halbmarathon) unterstrichen, dass Gröbl auf dem richtigen Weg war. Von der großartigen Stimmung an der Strecke etwas mitreißen ließ sich zu diesem Zeitpunkt Beck, der die zehn Kilometer nach 34:45 Minuten und die Halbmarathonmarke bei 1:13:29 Stunden passierte und damit auf dem Weg zu einer 2:26-StundenEndzeit war.
Auf der zweiten Streckenhälfte machten sich dann die unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten bemerkbar. Während Spitzenläufer in der meist dreimonatigen Vorbereitungsphase bis zu 250 Kilometer wöchentlich absolvieren und damit das Tempo im letzten Rennabschnitt halten oder gar noch forcieren können, waren für die beiden LG-Läufer neben Familie und Vollzeitjob zwischen 100 und 140 Trainingskilometer die Obergrenze. Nachdem der 35-jährige Itzinger die letzten 15 Kilometer weitgehend alleine laufen musste, wurde der Schritt doch etwas kürzer und das Tempo langsamer.
Gezeichnet vom Kampf gegen die Uhr genoss Gröbl nach 42,195 Kilometern den Zieleinlauf am Brandenburger Tor. In 2:26:03 Stunden erreichte er den 57. Platz im Ge- samteinlauf und war damit zugleich drittbester deutscher Teilnehmer in Berlin.
Nicht ganz einfach gestaltete sich der Rennverlauf von Andreas Beck auf der zweiten Streckenhälfte. Zwei Komplettstopps wegen Wadenkrämpfen nach 22 und 25 Kilometern zwangen ihn zu einer Änderung der Laufstrategie. Um das Ziel sicher zu erreichen, musste er ein deutlich langsameres Tempo wählen. Dank dieser Maßnahme wurde sein couragierter Auftritt dennoch mit einer beachtlichen Zielzeit von 2:36:54 Stunden und Gesamtrang 216 belohnt. Damit war der 30-jährige Mertinger im Kreis der 20 besten deutschen Läufer vertreten.
Der für die LG Donau-Ries startende Karl-Heinz Kurtz stellte in Berlin seine Top-Form unter Beweis. Nach einjähriger intensiver und konzentrierter Vorbereitung lief er im Wettkampf bis zu Kilometer 28 in der Verfolgergruppe mit, musste danach aber ein wenig abreißen lassen.
Der 50-Jährige erreichte in seiner Altersklasse Platz fünf von rund 4400 Athleten und war dort zweitbester Deutscher. „Die Zeit von 2:43:41 Stunden war der Lohn der harten Vorbereitung“, so Kurtz nach dem Wettkampf.