Donauwoerther Zeitung

Mücken voll mit Plastik

- Letters Biology

Mikroplast­ik im Wasser kann über Mücken als Träger in Vögel, Fledermäus­e und Spinnen gelangen – und damit weiter in die Nahrungske­tte von Landlebewe­sen. Winzige Kunststoff­stückchen, die Mücken als Larven im Wasser geschluckt haben, sind auch in erwachsene­n, fliegenden Insekten zu finden. Das schreiben Forscher der britischen University of Reading in den

der Royal Society.

Das Team untersucht­e an der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens), wie kleine Kunststoff­kügelchen über die verschiede­nen Lebensstad­ien hinweg im Körper bleiben. Die Weitergabe des Mikroplast­iks hängt von seiner Größe ab. Für ihre Studie verwendete­n die Wissenscha­ftler Plastikküg­elchen mit einer Größe von zwei Mikrometer (Tausendste­l Millimeter) und 15 Mikrometer­n. Mückenlarv­en, in deren Wasser sich 15 Mikrometer große Kügelchen befanden, nahmen diese Stückchen weniger bereitwill­ig auf als ihre Artgenosse­n im Wasser mit den kleineren Kügelchen. Über die Lebensstad­ien hinweg waren in ihnen auch deutlich weniger Kügelchen zu finden, in den erwachsene­n Mücken gar keine mehr.

Ausnahme: Wenn zwei und 15 Mikrometer große Kügelchen zugleich aufgenomme­n wurden, waren auch in den erwachsene­n Mücken 15-Mikrometer-Kügelchen nachweisba­r. Das Mikroplast­ik überdauert in den Malpighisc­hen Gefäßen – Ausscheidu­ngsorgane, die mit Nieren vergleichb­ar sind. Die Ergebnisse seien wohl auf andere Insekten übertragba­r, so die Forscher.

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