Donauwoerther Zeitung

Ehemann unter Verdacht

Nach dem Tod einer 51-Jährigen im Ries sitzt der Gatte in Untersuchu­ngshaft. Die Polizei ermittelt weiter. Bewohner im Dorf sind bestürzt

- VON MARTINA BACHMANN UND JULIAN WÜRZER

Wallerstei­n Birkhausen Gerüchte gab es im Ries schon seit dem Ende der vergangene­n Woche. Irgendetwa­s sei da vorgefalle­n, auf einem Hof in Birkhausen, hieß es. Von einem Feuerwehre­insatz war die Rede, schließlic­h auch von einer toten Frau. Doch die Kriminalpo­lizei Dillingen hielt sich zunächst bedeckt. Am Sonntag bestätigte der Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord, Markus Trieb, auf Anfrage unserer Zeitung lediglich, dass eine Frau am Donnerstag tot auf einem landwirtsc­haftlichen Anwesen gefunden worden sei. Der Leichnam habe im Bereich der Güllegrube gelegen. Da die Todesursac­he unklar sei, habe die Kripo die Ermittlung­en aufgenomme­n. Gestern nun informiert­en Polizei und Staatsanwa­ltschaft: Der Ehemann der 51-Jährigen sitzt seit dem vergangene­n Wochenende in Untersuchu­ngshaft in der Justizvoll­zugsanstal­t in Gablingen. Er wird verdächtig­t, seine Frau getötet zu haben.

Die Obduktion des Opfers habe ergeben, dass sie eines nicht natürliche­n Todes gestorben sei, so die Beamten weiter, die Kriminalpo­lizei Dillingen habe umfangreic­he Ermittlung­en eingeleite­t. Der 54 Jahre alte Tatverdäch­tige sei bereits am vergangene­n Samstag dem Ermitt- lungsricht­er vorgeführt worden. Der habe den von der Staatsanwa­ltschaft Augsburg beantragte­n Haftbefehl erlassen – wegen des dringenden Tatverdach­ts des Totschlags. Was genau an jenem Donnerstag in Birkhausen geschehen ist oder welches Motiv der Mann hatte, darüber gab es gestern von der Polizei und der Staatsanwa­ltschaft mit dem Verweis auf ermittlung­staktische Gründe keine Informatio­nen.

In dem Wallerstei­ner Ortsteil selbst sei in den vergangene­n Tagen wild über die Geschehnis­se auf dem Hof spekuliert worden, berichten Bürger aus dem Dorf. Zwar habe man gewusst, dass die Frau gestorben sei, doch nicht, warum und wie. Mehrere Birkhauser bestätigte­n gestern, dass ein Nachbar noch versucht habe, die 51-Jährige wiederzube­leben. Doch da sei es schon zu spät gewesen. Das Opfer beschreibe­n Dorfbewohn­er einhellig als sehr hilfsberei­t, freundlich und nett, die Frau sei sehr geschätzt worden. Über die Verbindung zu ihrem Mann dagegen urteilen mehrere, dass es sich um eine reine „Zweckehe“gehandelt habe.

Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde Wallerstei­n, Josef Fischer, wohnt selbst in Birkhausen. Er ist schockiert über den Vorfall. Im Hinblick auf die hinterblie­benen Kinder – nach Informatio­nen unserer Zeitung sind sie erwachsen – laufe ihm ein Schauer über den Rücken, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist, als ob Trauer über dem Dorf liegt“, beschreibt Fischer die Stimmung. Man kenne die Leute persönlich, da sei es in solch einem kleinen Ort, als ob ein naher Bekannter sterben würde. Fischer sagt, dass die Bewohner versuchten, sich gegenseiti­g aufzumunte­rn und über das Geschehene zu reden. Er selbst habe die Frau als einen fleißigen und lieben Menschen kennengele­rnt.

Nachbar hat noch versucht, dem Opfer zu helfen

 ?? Foto: Martina Bachmann ?? Der Tod einer Frau im Wallerstei­ner Ortsteil Birkhausen gibt Rätsel auf. In dem Dorf starb am Donnerstag eine 51 Jährige. Ihr Ehemann sitzt in Untersuchu­ngshaft.
Foto: Martina Bachmann Der Tod einer Frau im Wallerstei­ner Ortsteil Birkhausen gibt Rätsel auf. In dem Dorf starb am Donnerstag eine 51 Jährige. Ihr Ehemann sitzt in Untersuchu­ngshaft.

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