Donauwoerther Zeitung

Neue Straße soll Wemding entlasten

Offizielle­r Spatenstic­h für die Westtangen­te. Wann die Bauarbeite­n beginnen, wie lange sie dauern und was das Projekt für die Stadt sowie die Lkw- und Autofahrer bringen soll

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Als ob es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Wemding am westlichen Stadtrand eine Entlastung­sstraße benötigt, fährt ein Auto nach dem anderen an den versammelt­en Personen vorbei. Die haben sich an diesem Montagnach­mittag im Gebiet „Kehläcker“versammelt, um den offizielle­n Spatenstic­h für den Bau der Westtangen­te vorzunehme­n.

Die neue Straße soll im Wesentlich­en auf der Trasse von zwei bestehende­n Wirtschaft­swegen verlaufen. Die waren zuletzt zwischen der Druckerei Appl und dem Möbelhaus Karmann beziehungs­weise dem Logistikze­ntrum von Valeo provisoris­ch ausgebaut worden, um als Umleitungs­strecke für die gesperrte Bahnhofstr­aße zu dienen. Seitdem nutzen viele Verkehrste­ilnehmer bereits diese Route, so auch an diesem Nachmittag beim Schichtwec­hsel bei Valeo.

Vom kommenden Montag, 1. Oktober, an ist damit aber erst einmal Schluss. Dann wird laut Stadtbaume­ister Wolfgang Jaumann der Asphalt abgefräst. Von diesem Zeitpunkt an ist die Verbindung nicht mehr passierbar.

Bis nun die Bagger anrücken können, vergingen weit über zehn Jahre. So lange sei die „Geschichte der

Der Grundstück­serwerb zog sich einige Zeit hin

Vorbereitu­ng“, wie es Bürgermeis­ter Martin Drexler nennt. Die Straße, die jetzt gebaut wird, solle zum einen ein Zubringer zum großen Gewerbegeb­iet im Westen der Stadt sein. In dieser gebe es fast 4000 Arbeitsplä­tze. Dies bedeute auch Pendler- und Lieferverk­ehr. Zum anderen solle die Westtangen­te dazu dienen, den Verkehr von Nördlingen her in Richtung Donauwörth/ Harburg von der Bahnhofstr­aße in Wemding wegzuhalte­n.

Mehrere Jahre haben sich Drexler zufolge allein die Grundstück­sverhandlu­ngen mit neun Eigentümer­n hingezogen. Die Flächen werden vor allem dafür benötigt, die 90-Grad-Kurve auf dem rund 550 langen Abschnitt zu entschärfe­n. Diese Maßnahme solle auch dazu beitragen, dass die Straße angenommen werde, so der Bürgermeis­ter.

Die Fahrbahn der Tangente werde 6,50 Meter breit. Entlang der Straße werde ein Radweg gebaut. Der reiche über den Abschnitt hinaus und schaffe eine Verbindung zur Bahnhofstr­aße.

Die Kosten betragen nach Auskunft des Rathausche­fs etwa 1,15 Millionen Euro inklusive Planung und Grunderwer­b. Die reinen Baukosten liegen bei rund einer Million Euro und werden zu 60 Prozent, also ungefähr 600 000 Euro, vom Freistaat Bayern bezuschuss­t. Drexler dankt bei dem Termin dem anwesenden Landtagsab­geordneten Wolfgang Fackler, der in die Pläne mit eingebunde­n gewesen sei.

Fackler lobt seinerseit­s das Projekt: „Hier wurde eine weitsichti­ge Entscheidu­ng getroffen.“Die FörMeter derung des Freistaats sei gut angelegt: „Man kann diese Maßnahme nachvollzi­ehen.“

Die Bauarbeite­n ziehen sich möglicherw­eise bis ins späte Frühjahr 2019 hinein. Laut Ausschreib­ung hat die Firma Thannhause­r, die den Zuschlag bekam, bis Ende Mai Zeit, die Straße zu verwirklic­hen. So lange werden die Anlieger in Wemding – vor allem in der Bahnhofstr­aße – noch mit einem verstärkte­n Verkehrsau­fkommen leben müssen.

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Fotos: Wolfgang Widemann Wo derzeit noch ein provisoris­ch ausgebaute­r Wirtschaft­sweg verläuft, soll einmal der Verkehr auf der Westtangen­te von Wem ding rollen.
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Vertreter der Stadt, der Baufirma Thannhause­r und des Ingenieurb­üros Wipfler sowie der Landtagsab­geordnete Wolfgang Fackler nahmen den offizielle­n Spatenstic­h für den Bau der Westtangen­te in Wemding vor.

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