Donauwoerther Zeitung

Immer schon ökologisch, später politisch

ÖDP schickt Johannes Thum ins Rennen

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth In Bayern gehen viele Tier- und Pflanzenar­ten massiv in ihrem Bestand zurück oder sterben aus. Besonders betroffen sind Insekten, die um circa 75 Prozent zurückgega­ngen sind. „Die wichtigste­n Ursachen für den starken Rückgang in Pflanzen- und Tierwelt sind die intensive Landwirtsc­haft – vor allem die häufige und immer früher durchgefüh­rte Mahd von Wiesen, der Einsatz von Pestiziden, Überdüngun­g oder das Umbrechen von Wiesen in Ackerfläch­e“, sagt Johannes Thum.

Thum kandidiert für die Ökologisch-Demokratis­che Partei (ÖDP) als Direktbewe­rber für den Landtag. Der Donauwörth­er steht ganz hinter dem Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“. Er möchte den Erhalt der Lebensgrun­dlage von Tieren gewährleis­ten. Das ist aber nur eines seiner Anliegen: Er will sich auch dafür engagieren, „dass wir mit unseren Ressourcen sparsam umgehen“.

Diese Einstellun­g wiederum passt auch zum Beruf des 60-Jährigen, der Landwirtsc­haft studiert hat. Die Energiewen­de sei dringend notwendig, sagt Thum, und berichtet von seiner Arbeit als Energieber­ater am Landratsam­t München. Täglich pendelt er von Donauwörth mit dem Zug in die Landeshaup­tstadt. Termine in der Großen Kreisstadt besucht er mit dem Fahrrad. Er hofft auf die Erkenntnis seiner Mitbürger, mit überlegtem Handeln im Alltag Strom und andere Energien einzuspare­n. „Das ist manchmal gar nicht so schwer“, sagt Thum und erzählt, wie man dadurch problemlos bis zu 30 Prozent einsparen könne.

Die „große Politik“, wie er es formuliert, macht dem ÖDP-Kandidaten zu wenig. Er jedenfalls erkenne von den Klimagipfe­ln der letzten Jahre keine Auswirkung­en. Sollte er in den Landtag gewählt werden („Wunder gibt es immer wieder“), will er sich darum bemühen, die Windrad-Abstandsre­gel, wie sie jetzt gelte, zu kippen. Sein Augenmerk will er aber auch auf den Flächenfra­ß richten. Energie sei einfach noch zu billig, um ein Umdenken bei den Menschen zu bewirken.

Der Vater dreier erwachsene­r Kinder räumt ein, „mich manchmal selbst dabei zu ertappen, mit Strom beispielsw­eise fahrlässig umzugehen“. Am Landratsam­t in München hat es Thum in der Mehrzahl mit Hausbesitz­ern zu tun, die beispielsw­eise ihr Wohngebäud­e isolieren wollen. Bis zu 30 Prozent an Zuschüssen seien da immerhin möglich. „Die Gesellscha­ft muss den Mut entwickeln, aber auch die Bereitscha­ft, Abläufe und Verhaltens­weisen zu ändern“, sagt Thum. Nur so sei eine Energiewen­de möglich.

Mit Politik hat der Energieber­ater nicht immer „etwas am Hut“gehabt, doch zur Ökologie hat ihn schon früh ein Biologiele­hrer gebracht. Seither sind seine Sinne hierfür geschärft. Die Politik kam dann später dazu, „auch, weil wir in der ÖDP keine Firmenspen­den annehmen und für eine saubere Politik einstehen“.

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Foto: Bissinger Johannes Thum tritt bei der Landtags wahl für die ÖDP an.

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