Die Aufstiegspläne anderen überlassen
Der SV Wörnitzstein-Berg spielt sich in der Kreisliga Nord nach oben. Trainer Bernd Taglieber verrät, warum es so gut läuft. Marxheim ist vom eigenen Erfolg überrascht
Donauwörth Wörnitzstein Sechs Siege in Folge ohne Gegentor, beim SV Wörnitzstein-Berg läuft derzeit alles nach Maß. Und das, obwohl die Saison mit zwei Niederlagen für den Bezirksliga-Absteiger alles andere als gut begonnen hatte. Im Auftaktspiel gegen Riedlingen hatte der SVW 1:2 verloren. „Dass das Derby gleich zu Beginn kommt, war sehr unglücklich. Es war mehr wie ein Pokal- als ein Ligaspiel“, sagt Wörnitzsteins Trainer Bernd Taglieber. Gegen Tabellenführer und Titelfavorit Wertingen gab es die nächste Pleite (0:2). Doch dann ging es für den SVW steil nach oben.
Durch den jüngsten 2:0-Sieg gegen den FC Maihingen konnte die Donauwörther Stadtteil-Mannschaft den dritten Tabellenplatz der Kreisliga Nord erobern. Den Grund für den Erfolg sieht Taglieber vor allem im funktionierenden Kollektiv: „Wir haben Qualität im Team und jeder macht mit, auch die Jungs aus der zweiten Mannschaft, die von der Bank reinkommen. Alles passt bei uns, auch vom Verein her.“Hinzu komme, dass seine Mannschaft aktuell vollzählig sei und es wenig personelle Probleme gebe. Die wenigen Gegentore seien sicher ein Verdienst der gesamten Mannschaft. „Wir haben mit Matthias Dietrich und Eddie Krez zwei bärenstarke Innenverteidiger. Alles, was dann doch einmal aufs Tor kommt, hält unser Torwart Martin Müller. Vor der Abwehr ist Marcel Zengerle sehr fleißig und auch vorne laufen die Jungs gut an“, lobt Taglieber.
Illusionen macht man sich beim SVW trotz der Erfolgswelle nicht. „Ich sage nicht nach sechs Spielen, dass es nun so gut weiterläuft. Gegen Maihingen hatten wir am Samstag auch das nötige Quäntchen Glück“, weiß der 41-jährige Trainer. Zumal im Oktober mit Mertingen (Rang zwei) und Möttingen (Rang vier) zwei starke Gegner kommen. Einen Vorteil sieht Taglieber darin, dass der SVW beide im eigenen Stadion empfängt.
Doch nun steht für die Wörnitzsteiner zunächst das Spiel gegen Altisheim auf dem Programm. „Das wird sicher ein hartes Derby. Gegen Maihingen kam es mehr auf das Spielerische an. Gegen Altisheim wird es viele Zweikämpfe und Laufduelle geben. Es wird darauf ankommen, wie wir kämpferisch in das Spiel finden“, sagt Taglieber. Er selbst sehe seine Mannschaft zwar durch die jüngsten Erfolge als Favorit in der Partie, weiß aber auch, dass die Tabellensituation nicht immer aussagekräftig ist.
Für die nächsten Wochen hat sich der SVW vorgenommen, weiter erfolgreich Fußball zu spielen. Ziel war vor Saisonbeginn laut Taglieber, am Ende unter die besten fünf Teams zu kommen. „Aufstiegspläne überlassen wir anderen“, stellt er klar. Er wolle mal sehen, wie es um seine Mannschaft in der Winterpause stehe, dann könne man sich noch einmal Gedanken machen.
● Marxheim „Wir sind selbst etwas überrascht!“Das sagt Markus Heindl, der zu Saisonbeginn das Training beim FC Marxheim/Gansheim übernommen hat und nun völlig unerwartet mit seinem Team in der A-Klasse ganz vorne steht. Heindls Truppe ist punktgleich mit dem Favoriten Mönchsdeggingen. Nun aber kommen für den FCM die sogenannten Wochen der Wahrheit. Es wird auch zum direkten Duell mit den Riesern kommen. Heindl ist durchaus zuversichtlich. Der Trainer-Fuchs verweist aber auch auf einen „dünnen Kader“mit vier Langzeit-Verletzten. Woher aber kommt der Erfolg? Heindl führt die „gute Kameradschaft im Team“an. Alle hätten erkannt, „dass es nur zusammen geht“.
Am vergangenen Sonntag beim 2:1-Sieg in Nähermemmingen habe seine Mannschaft sehr diszipliniert gespielt, „alle taktischen Vorgaben umgesetzt“. Die Siege waren zuletzt alle knapp, mehr als ein Tor Vorsprung hatten die Marxheimer nie. „Es wird sich zeigen, wie wir gegen die großen Brocken aussehen“, sagt Haindl, in dessen Team gerade mal ein Akteur 30 Jahre alt ist, die anderen sind alle jünger. Das Saisonziel will der Trainer nun angesichts der Erfolge nicht ändern. „So schnell wie möglich 30 Punkte holen“, hatte Heindl ausgegeben. Nun hat man nach acht Spieltagen bereits 19 Zähler auf dem Konto.
Am kommenden Samstag ist der SC Wallerstein zu Gast. Dann will der FCMG in jedem Fall punkten, denn danach wird in Marxheim ein Oktoberfest gefeiert. Vier Tage später kommt es zum Lokalderby mit dem FSV Buchdorf und dann zum Ende der „englischen Woche“zum Knaller gegen Mönchsdeggingen.