Die neue Glocke kommt
Das 630 Jahre alte Geläut wird am kommenden Montag ausgewechselt
Donauwörth Das lange Warten hat nun ein Ende. Sechs Monate nachdem die neue Marienglocke für das Donauwörther Liebfrauenmünster in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck aus der Gussform gepackt wurde, kommt sie nun in die Glockenstube des Münsterturms. Am kommenden Montag, 8. Oktober, ist es so weit. In der Zeit von etwa 10 bis 12 Uhr wird zuerst die 630 Jahre alte Marienglocke unterhalb der Turmuhr herausgenommen. Danach schwebt die von Franz Deibler mit Familie gestiftete neue Glocke in den Turm, wo sie dann noch im Inneren zwei Stockwerke in die Glockenstube hochgezogen und montiert wird.
Während des Glockenaufzugs und der Vorbereitungen wird die Reichsstraße im oberen Bereich nur halbseitig befahrbar sein und der Fußweg am Liebfrauenmünster entlang gesperrt. Wer dem nicht alltäglichen Ereignis beiwohnen möchte, kann dies von der gegenüberliegenden Seite tun.
Im vollen Geläute wird die neue Marienglocke dann erstmals beim Einläuten des Kirchweihtages am 20. Oktober um 15 Uhr und am Kirchweihtag selbst zu hören sein. Einzeln erklingt sie bereits nach Fertigstellung der Arbeiten dann täglich zum Gebetsläuten um 8 und 12 Uhr sowie abends. Die alte Glocke ist beschädigt und muss ausgetauscht werden – das Geläut im Ganzen ist aktuell nicht mehr voll einsatzfähig. Historiker gehen davon aus, dass jene Glocke mit dem Schlagton f, einem Durchmesser von 114 Zentimeter und einem Gewicht von 1500 Kilogramm im 14. Jahrhundert in der Gusshütte des Nürnberger Gießers Hermann Kessler II. gefertigt worden war. Sie hing bereits in der Vorgängerkirche und wurde 1467 im Turm der gotischen Kirche angebracht.