Donauwoerther Zeitung

Traurige Töne

Wie Streamingd­ienste das Musikhören verändern

- VON SARAH SCHIERACK

Erinnern Sie sich noch an das Geräusch, das eine Kassette beim Zurückspul­en macht? An dieses seltsam meditative Rattern und das anschließe­nde Klicken? An die verwaschen­en Töne auf einer CD, die ein paar Kratzer abbekommen hatte? Oder an das Knistern einer Schallplat­te, wenn zu viel Staub auf der Oberfläche lag? An alle jene Geräusche also, die bis vor zehn, 20 oder 30 Jahren noch zu unserem Alltag gehörten – und mittlerwei­le fast völlig aus dem kollektive­n Gedächtnis verschwund­en sind. Wer heute Musik hört, macht das immer öfter auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC. In diesem Jahr haben Streamingd­ienste wie Spotify mit ihrem Umsatz erstmals die CD überholt. Und das, obwohl Deutschlan­d zu den Ländern gehört, die den klassische­n Musikträge­rn besonders lange die Treue gehalten haben. In anderen Ländern hat die musikalisc­he Zeitenwend­e schon viel früher eingesetzt. Es ist eine Veränderun­g, die schleichen­d gekommen ist: Mit der Kassette, die immer öfter die Schallplat­te ersetzte. Mit der CD, die beide in die Nische verbannte, schließlic­h mit der digitalen MP3, die den Weg für das Musikstrea­ming bahnte. Kein Konzern hat die Musikwelt jedoch so revolution­iert wie der Musik-Anbieter Spotify, der an diesem Wochenende seinen zehnten Geburtstag feiert. Während Musikliebh­aber früher stundenlan­g vor dem Radio ausharrten, um ein Lied mitzuschne­iden, haben sie heute immer und überall Zugriff auf über 30 Millionen Songs. Wie Spotify so erfolgreic­h werden konnte, lesen Sie auf Geld & Leben. Im Feuilleton haben acht Kollegen passend dazu ihre Erinnerung­en an die erste Platte aufgeschri­eben.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany