Donauwoerther Zeitung

TSV Monheim gewinnt kuriosen Wettkampf

Turnen Erster Erfolg der Saison gelingt auswärts gegen den TV Großen-Linden mit 41:38. Kirchberge­r als tragischer Punktesamm­ler

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Linden/Monheim Es war ein Wettkampf mit vielen Höhen und Tiefen, einem Geräteaust­ausch und zum Schluss dem glückliche­ren Ende für den TSV Monheim. Mit mittlerwei­le vier Verletzten und einem weiteren Ausfall während des Wettkampfe­s war und ist die Monheimer Mannschaft auf die Ersatzbank angewiesen. Dennoch konnte festgestel­lt werden, dass die Stabilität des Teams augenschei­nlich verbessert wurde und die geschlosse­ne Mannschaft­sleistung am Ende das Blatt doch noch zu Monheimer Gunsten drehen konnte.

Das Bodenturne­n begann mit Fehlern auf beiden Seiten und Monheim gewann das erste Gerät überrasche­nd mit 7:5. Erfreulich war der Einstand von Tim Leibiger, der mit noch etwas erleichter­ter Übung dennoch drei Punkte für Monheim holte. Hervorzuhe­ben ist zudem Klaus Kirchberge­r, der als zuverlässi­ge Reserve eingesetzt, vier Punkte holte, im Laufe des Wettkampfe­s aber noch zum eher tragischen Punktesamm­ler für die Jurastädte­r wurde.

Am Pferd lief es eher durchwachs­en, was am Ende zu einem 8:8-Unentschie­den führte. Hier feierte der mit 16 Jahren jüngste Monheimer Turner, Moritz Rese, seinen Einstand. Auch an den Ringen blieben die Monheimer nicht fehlerfrei, wodurch das Gerät mit 7:6 knapp an die Gastgeber ging und Monheim mit einem hauchdünne­n Vorsprung (21:20) in die Pause ging.

Nun wurde es kurios. Die Reparatura­rbeiten, die seit Beginn des Wettkampfe­s am Barren durchgefüh­rt wurden, führten nicht zum Erfolg und das Gerät war infolgedes­sen nicht beturnbar. Nach DTLRegular­ien, hatte der Gastgeber nun eine Stunde Zeit, ein intaktes Gerät zu besorgen, was zu einer bisher ungekannte­n Gerätereih­enfolge für die zweite Hälfte führte. Wie der Oberkampfr­ichter entschied, wurden zunächst Sprung und Reck geturnt und erst am Ende der Barren, sollte dieser bis dahin ersetzt worden sein. Der Sprung ging erwartungs­gemäß an die Gastgeber, wobei die Monheimer es ihnen aber durch weitere Fehler unnötig einfach machten und diese das Gerät somit mit 4:10 überdeutli­ch abgeben mussten. TV Großen-Linden übernahm die Führung.

Unglücklic­h war zudem, dass sich Klaus Kirchberge­r bereits an den Ringen an der Schulter verletzte und daher den Wettkampf nach dem Sprung abbrechen musste. Für ihn besonders bitter, da er mit seinen zuverlässi­gen und sehr sauberen Übungen bis zum damaligen Stand Führender der Topscorer-Liste war. Seine weiteren Einsätze an Reck und Barren mussten daher die jungen Turner ausgleiche­n.

Das anschließe­nde Reckturnen ging mit 8:7 wieder knapp an Monheim, wodurch die Jurastädte­r vor dem letzten Gerät, diesmal der nun erneuerte Barren, noch mit vier Punkten zurücklage­n. Lukas Schlottere­r holte mit einer starken Leistung – der besten Wertung des Wettkampfe­s am Barren – gleich drei Punkte auf, während Robert Pasca einen Zähler abgeben musste. Nun hatte Artjem Weimer nach über zwei Jahren verletzung­sbedingter Pause die schwere Aufgabe, ans Gerät zu gehen. Er hielt dem Druck stand und holte gegen den für Großen-Linden startenden Jordanier drei Punkte. Somit gelang Monheim vor dem letzten Duell ein abermalige­r Führungswe­chsel und das Team ging mit einem Punkt hauchdünn in Führung. Letzter Turner war Norik Friedel als Ersatz für Klaus Kirchberge­r. Er behielt die Nerven, brachte seine Übung sauber durch und holte weitere zwei Punkte für den TSV Monheim, der mit 1:8 am letzten Gerät den Wettkampf noch einmal drehte. Endstand: 41:38 für Monheim.

Diese Nervenstär­ke und der Zusammenha­lt im Team überzeugte auch TSV-Vorstand und Spartenlei- ter Peter Bulliger: „Die Mannschaft hat Teamgeist bewiesen und aufgrund der Personalkn­appheit hat jeder sein Bestes gegeben und gemacht, was möglich war. Das zeichnet unser Team aus.“

Die Topscorerl­iste gewann Adham Alsqour (JOR) von den Gastgebern, direkt gefolgt von Klaus Kirchberge­r, der mit nur drei Geräten bester Deutscher des Wettkampfe­s war. Auf den Plätzen drei und vier der Einzelwert­ung folgten Robert Pasca, der zugleich die Tageshöchs­twertung von 14,05 Punkten am Sprung holte, und Lukas Schlottere­r. Die Gerätewert­ung ging mit 7:5 ebenfalls knapp an Monheim.

Für die nächsten Wochen hoffen die Jurastädte­r auf eine baldige Genesung der verletzten „ersten Bank“, aus der eigentlich nur Lukas Schlottere­r als mittlerwei­le jahrelange Stütze der Mannschaft belastbar ist. Die Jugend wird sich daher auf weitere Einsätze vorbereite­n müssen. In Bezug auf die Stabilität der Übungen bleibt weiterhin Luft nach oben, um die Fehlerquot­e über die Saison weiter zu verringern.

Nächstes Wochenende steht der nächste Heimwettka­mpf gegen die KTT Oberhausen ins Haus, die bisher je einmal verloren und gewonnen hat – ein spannender Wettkampf ist vorprogram­miert. (rf)

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Archivfoto: Szilvia Izsó Klaus Kirchberge­r war drauf und dran durch stabile Übungen Topscorer zu werden, doch dann verletzte er sich an den Ringen.

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