Donauwoerther Zeitung

Warum musste die Journalist­in sterben?

Verdächtig­er Bulgare in Deutschlan­d verhaftet

-

Sofia Im Fall der ermordeten bulgarisch­en Journalist­in Viktoria Marinowa ist in Deutschlan­d ein Verdächtig­er festgenomm­en worden. Nach Angaben des bulgarisch­en Generalsta­atsanwalts Sotir Zazarow besteht nach derzeitige­m Ermittlung­sstand kein Zusammenha­ng zwischen der Tat und der Arbeit der 30-jährigen Journalist­in, die über eine mutmaßlich­e Veruntreuu­ng von EU-Geldern in Millionenh­öhe durch Geschäftsl­eute und Politiker berichtet hatte. Bulgariens Ministerpr­äsident Bojko Borissow beklagte sich über eine Vorverurte­ilung seines Landes. „Drei Tage lang habe ich monströse Informatio­nen über Bulgarien gelesen, und nichts davon war wahr“, sagte er. Zu Gerüchten über einen angebliche­n Auftragsmo­rd betonte er, es sei früh klar gewesen, dass der Mörder DNASpuren hinterlass­en habe. Ein Auftragsmö­rder hinterlass­e aber keine Spuren.

Der 1997 geborene Verdächtig­e wurde in Niedersach­sen festgenomm­en. Er soll bereits wegen Mordes und Vergewalti­gung gesucht worden sein. Die Leiche der Journalist­in war am Samstag in der nordbulgar­ischen Stadt Ruse aufgefunde­n worden. Marinowa war vergewalti­gt worden, starb durch Schläge auf den Kopf und Ersticken. Nach Angaben der Organisati­on „Reporter ohne Grenzen“moderierte sie im privaten Lokalsende­r TVN eine politische Talkshow.

Die bulgarisch­e Staatsanwa­ltschaft hat mit einem Europäisch­en Haftbefehl die Auslieferu­ng des Verdächtig­en beantragt. (dpa, AZ)

 ??  ??
 ??  ?? Viktoria Marinowa
Viktoria Marinowa

Newspapers in German

Newspapers from Germany