„Ich kümmere mich gerne um andere“
Die Münchner Schauspielerin Jutta Speidel hat nicht nur ein Herz für obdachlose Frauen und Kinder, sondern auch für ihre Liebhaber und ihren Hund. Für den ganz besonders
Servus Frau Speidel, Sie sind nicht nur Schauspielerin, sondern auch im sozialen Bereich engagiert. Ihre Stiftung „Horizont“betreibt in München zwei Häuser, in denen obdachlose Frauen und Mütter leben können. Speidel: Ja, das erste Haus ist eine Art Schutzraum, in dem wir diese Frauen und Kinder erst einmal aufnehmen und zusehen, wie wir mit ihnen zusammenarbeiten können, damit sie aus ihren sehr schwierigen Verhältnissen rauskommen. ein Aspekt. Aber es ist auch eine Respektlosigkeit, die heute oft zwischen den Partnern herrscht.
Was sind das für Leute, die im Horizont-Haus eine neue Chance bekommen?
Speidel: Das Problem macht vor keiner Schicht halt. Es braucht sich keiner einbilden, dass ihm so etwas nicht passieren kann. Gewalt herrscht auch in sogenannten besseren Familien.
Wenn es Frauen trotz Ihrer Hilfe nicht gelingt, auf eigenen Beinen zu stehen. Enttäuscht Sie das dann?
Speidel: Das gibt es natürlich auch. Wir erkennen das ziemlich schnell. Und dann suchen wir gemeinsam mit der Betroffenen eine Unterkunft, die für sie sinnvoller ist. Aber wir erleben auch viele wunderbare Geschichten. Da waren die Kinder im Heim untergebracht, weil die Mutter als nicht erziehungsfähig eingestuft wurde und nach einem halben Jahr bei uns konnte sie beweisen, dass sie das sehr wohl kann.
Fehltritte würden im Leben dazugehören, sagen Sie, das „Rauskrabbeln“sei eine wichtige Erfahrung. Was war denn Ihr größter Fehltritt?
Speidel: Also ich bin in so viele Fettnäpfchen getreten, dass ich das gar nicht mehr sagen kann. Ich habe gelernt, ein bisschen diplomatischer als früher zu sein. Im Grunde formuliere ich meine Meinung zwar so höflich wie möglich, aber auch so direkt wie möglich. Das kommt immer mal wieder nicht so gut an.