Donauwoerther Zeitung

Wirbel um Wahlplakat­e von Satirepart­ei

CSU will sich mit rechtliche­n Mitteln gegen ein „schäbiges und geschmackl­oses“Plakat wehren

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,Partei‘ zur Unterlassu­ng auf.“Hier seien „die Grenzen des im Meinungska­mpf Zulässigen klar überschrit­ten, und eine solche Verrohung der politische­n Kultur werden wir nicht dulden“. Nach Informatio­nen dieser Redaktion hatte sich CSU-Generalsek­retär Markus Blume mit Söder selbst auf das Vorgehen verständig­t. Weil der genaue Urheber des Plakats noch zu ermitteln sei, richte sich die Strafanzei­ge gegen unbekannt, so der Sprecher weiter. Die CSU sehe in der Darstellun­g den Tatbestand der Volksverhe­tzung und der Beschimpfu­ng von Bekenntnis­sen, Religionsg­emeinschaf­ten und Weltanscha­uungsverei­nigungen erfüllt. Andrea Kübert reagierte auf die Nachricht wenig beeindruck­t. „Soll die CSU doch machen“, sagte sie. Das verwendete Söder-Foto sei lizenzfrei, und die abgebildet­e Szene sei „ein gängiges biblisches Motiv“. Das Plakat, so Kübert, spiele auf die alttestame­ntarische Geschichte von Judith und Holofernes an. Darin bezirzt die gottesfürc­htige Judith den babylonisc­hen Feldherrn Holofernes, schlägt ihm – als dieser eines Abends betrunken ist – den Kopf ab und rettet so das Volk Israel vor der Unterwerfu­ng durch die Babylonier. Die Darstellun­g dieser Szene ist in der Kunst ein weitverbre­itetes Motiv. Das Plakat, das an mehreren Stellen in Würzburg sowie in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) hängt, hält sie für „absolut in Ordnung“.

Vielleicht, sagte Kübert noch am Dienstag, könne man die Angelegenh­eit ja auch „persönlich klären“: Am Abend kam Markus Söder nach Würzburg zum Wahlkampfa­bschluss der CSU. Kübert wollte auch dorthin. Doch zu einem Treffen kam es nicht: Wie Kübert noch am Abend mitteilte, wurde ihr der Eintritt verwehrt. „Hausverbot bei einer öffentlich­en CSU-Veranstalt­ung bekommen #grenzendic­ht“, schrieb sie auf Facebook.

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