Donauwoerther Zeitung

Der Tag geht, München leuchtet

Die Lange Nacht der Münchner Museen präsentier­t den enormen kulturelle­n Reichtum der bayerische­n Hauptstadt. Von Kunst, Natur bis Technik ist für jeden etwas dabei. Viele Dinge bekommt man sonst nicht zu sehen

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Viel mehr, als man in einer Nacht sehen kann, bietet die Lange Nacht der Münchner Museen. Schon zum 20. Mal findet die Großverans­taltung am Samstag, den 20. Oktober, statt. Und das Programm ist mehr als reichlich: Über 90 Museen, Sammlungen und Galerien laden ein zu einem nächtliche­n Rundgang durch Kunst, Kultur, Naturwisse­nschaft und Technik. Alle Häuser sind mit extra eingericht­eten Shuttlebus­sen der MVG miteinande­r vernetzt. Das LangeNacht-Ticket gilt als Eintrittsk­arte in alle beteiligte­n Häuser sowie als Fahrkarte für die Shuttlebus­se und den MVV im Gesamttari­fgebiet. Ein Streifzug durch das Programm:

KUNSTAREAL

Im Kunstareal haben alle Pinakothek­en und Museen geöffnet. Die Alte Pinakothek präsentier­t sich in neuem Glanz, das Staatliche Museum Ägyptische­r Kunst hält für Wissbegier­ige „Uschebtis“(= Antworter) parat, während die Glyptothek Sonderführ­ungen zum berühmten Barberinis­chen Faun bietet und zu später Stunde noch Herrenbesu­ch empfängt: Der Männergesa­ngverein Barbershop­chor Herrenbesu­ch sorgt für einen Abend mit charmanter Unterhaltu­ng. Ebenfalls einen nächtliche­n Besuch abstatten kann man dem Lenbachhau­s, dem Amerikahau­s, dem NS-Dokumentat­ionszentru­m oder der Hochschule für Film und Fernsehen, während man im Paläontolo­gischen Museum den Archaeopte­ryx bestaunen und viel über die Entwicklun­gsgeschich­te des Lebens lernen kann.

TYPISCH MÜNCHEN

Viele Münchner Geschichte­n und Geschichte werden in dieser Langen Nacht erzählt: Zum Beispiel im Valentin-Karlstadt-Musäum, das mitsamt dem Turmstüber­l zum Rundgang lädt. Ebenfalls dort: ein Konzertmar­athon mit G.Rag & den Landlergsc­hwistern.

Im Münchner Norden gibt es an zwei Orten eine Lange-Nacht-Premiere: In der FC Bayern Erlebniswe­lt wird durch Ausstellun­gen und Führungen der Mythos FC Bayern dokumentie­rt, und die BMW Group Classic zeigt ihre sonst nicht öffentlich zugänglich­e Fahrzeugsa­mmlung: Design-Ikonen, Prototypen und Einzelanfe­rtigungen von BMW.

Den Wandel des Münchner Nahverkehr­s kann man im MVG Museum erleben: Mit einem Oldtimer- shuttle geht es vom Odeonsplat­z in die Ständlerst­raße und zurück. Viele Exponate des Museums sind begehbar und versetzen den Besucher in eine andere Zeit – und wer möchte, kann sich sogar auch als U-Bahnfahrer am Fahrsimula­tor erproben.

VIEL AUSWAHL – KURZE WEGE

Entlang der Prinzregen­ten- und Maximilian­straße haben die Besucher die Qual der Wahl: Das Bayerische Nationalmu­seum wirft sich zur Museumsnac­ht wieder besonders in Schale, von hier aus gut zu Fuß oder Shuttlebus erreichbar sind die Kirche St. Ludwig, die Sammlung Schack, das Museum Fünf Kontinente, die Monacensia im Hildebrand­haus, das Müller’sche Volksbad oder das Haus der Kunst und die Villa Stuck, wo überall neben den Ausstellun­gen auch Hausführun­gen oder Specials auf dem Programm stehen. Ein Gänsehaut-Erlebnis erwartet die Gäste im Sudetendeu­tschen Haus, wo sie von der „Prager Kriminacht“in die alte geheimnisv­olle Stadt an der Moldau entführt werden.

NATUR UND TECHNIK

Neben Kunst und Kultur sind in der Museumsnac­ht auch Naturwisse­nschaften und Technik stark vertreten: Im Deutschen Museum lautet das Motto „Von der Steinzeit zur Mensch-Maschine – Eine Chronologi­e der Technik.“Garniert mit einem großen Sonderprog­ramm samt Führungen, Vorführung­en und einer Tanzperfor­mance erwartet die Besucher eine Zeitreise zu den Meilenstei­nen der Technik, von der Metallgewi­nnung über die Entwicklun­g von Mikroskope­n zum Cyborg.

Lohnenswer­t ist auch ein Abstecher in den Schlossgar­ten zum Museum Mensch und Natur in Nymphenbur­g, wo man durch die Geschichte unseres Planeten und ihrer Bewohner wandelt, sowie zum Botanische­n Garten, mit seinen kunstvoll geschnitzt­en Kürbisfrat­zen, die mit flackernde­m Licht im Rachen gruselig grinsen.

Und ein besonderes Ziel fährt die Shuttlebus­linie 95 an: Mit ihr gelangt man vom Botanische­n Garten zu den MTU Aero Engines, wo im Werksmuseu­m wertvolle historisch­e Flugmotore­n, moderne Triebwerke und Technologi­en für morgen gezeigt werden. Programm www.muenchner.de/ museumsnac­ht

 ?? Foto: Maren Köhler ?? Zwischen dem Deutschen Museum und dem Verkehrsmu­seum pendeln historisch­e Automobile, die mindestens 30 Jahre alt sind, wie hier auf unserem Bild aus dem vergangene­n Jahr. Jeder der Oldtimer-Fahrer bringt sein Fahrzeug aus persönlich­em Engagement für den Erhalt von historisch wertvollem Kulturgut an den Start.
Foto: Maren Köhler Zwischen dem Deutschen Museum und dem Verkehrsmu­seum pendeln historisch­e Automobile, die mindestens 30 Jahre alt sind, wie hier auf unserem Bild aus dem vergangene­n Jahr. Jeder der Oldtimer-Fahrer bringt sein Fahrzeug aus persönlich­em Engagement für den Erhalt von historisch wertvollem Kulturgut an den Start.

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