Fackler sieht bei den FW gemeinsame Interessen
CSU-Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler blickt optimistisch auf die Verhandlungen mit den Freien Wählern.
Es hat sich etwas verändert in der politischen Landschaft des Kreises Donau-Ries nach den Landtagswahlen 2018. Die CSU ist stärkste Kraft, doch sie hat zwei größere Konkurrenten zusätzlich bekommen, die den Wahlkampf mit starker Präsenz in der Region bestritten: die Grünen und die AfD. Trotzdem wird sich erst noch zeigen, ob die beiden genannten Parteien sich dauerhaft auf jener starken Position behaupten können. Voraussetzung dafür wäre im ländlichen Raum auch ein positives Abschneiden bei den Kommunalwahlen 2020. Denn nur wer hier vor Ort in den Räten vertreten ist, kann sich ein seriöses überregionales Fundament schaffen.
Den Grünen war der Sprung in die Räte in den vergangenen 20 Jahren vielerorts gelungen – doch sie können ein Lied davon singen, dass das kein Selbstläufer, sondern ein bisweilen harter Weg ist.
Die AfD muss fortan, will sie künftig flächendeckend politisch im Land dabei sein, ernsthaft kommunalpolitisch mitarbeiten. Hier braucht man ein breites Themenspektrum – denn vom Schulbau über Baumfällungen, Straßensanierungen und Kanalarbeiten ist im Lokalen viel kleinteilige „Alltagspolitik“zu betreiben. Und das eher kollegial als konfrontativ. Auch das ist eine Erfahrung, von der die Grünen aus ihrer Historie berichten können. Neben Visionen ist eben auch Pragmatismus angesagt: Die FW haben vielerorts in Bayern gezeigt, dass man damit vor allem auf dem Land nachhaltig erfolgreich sein kann. Und auch das recht stabile Ergebnis für den eher sachlichruhigen CSU-Kandidaten Wolfgang Fackler zeigt, dass zu viel Gepolter beim bayerischen Wähler heuer offensichtlich nicht ankommt.
Nach der Wahl ist also vor der Wahl. Jede Partei hat nun die Chance, aus ihren Zahlen und dem Wählerverhalten vor Ort die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es wird auch interessant sein, ob es die FDP schafft, künftig kommunal zu punkten – bei fünf Prozent bayernweit wäre das schier lebensnotwendig. Ohne Basis in den Kommunen und Kreisen wäre auch in München auf Dauer kein Sitz sicher. Der CSU wird indessen das kurzfristige Mäandern zwischen Härte und Sanftmut nicht mehr reichen, vor allem, wenn sie nachhaltige Politik für Bayern in einer CSUFW-Koalition machen möchte.
Die FW werden ihre Bindung zu den Bürgerinitiativen, die sie erfolgreich durch den Wahlkampf brachten, kaum aufgeben. Hinter den geplanten Flutpoldern in der Region steht fortan mehr als nur ein Fragezeichen. Beim gesamten Hochwasserschutz entlang der Donau wird man aller Voraussicht nach vieles noch einmal auf den Tisch packen müssen. Kurzum: Ein solches schwarz-oranges Bündnis könnte für die Region durchaus spannende Aspekte aufwerfen.