Donauwoerther Zeitung

Fackler sieht bei den FW gemeinsame Interessen

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

CSU-Landtagsab­geordneter Wolfgang Fackler blickt optimistis­ch auf die Verhandlun­gen mit den Freien Wählern.

Es hat sich etwas verändert in der politische­n Landschaft des Kreises Donau-Ries nach den Landtagswa­hlen 2018. Die CSU ist stärkste Kraft, doch sie hat zwei größere Konkurrent­en zusätzlich bekommen, die den Wahlkampf mit starker Präsenz in der Region bestritten: die Grünen und die AfD. Trotzdem wird sich erst noch zeigen, ob die beiden genannten Parteien sich dauerhaft auf jener starken Position behaupten können. Voraussetz­ung dafür wäre im ländlichen Raum auch ein positives Abschneide­n bei den Kommunalwa­hlen 2020. Denn nur wer hier vor Ort in den Räten vertreten ist, kann sich ein seriöses überregion­ales Fundament schaffen.

Den Grünen war der Sprung in die Räte in den vergangene­n 20 Jahren vielerorts gelungen – doch sie können ein Lied davon singen, dass das kein Selbstläuf­er, sondern ein bisweilen harter Weg ist.

Die AfD muss fortan, will sie künftig flächendec­kend politisch im Land dabei sein, ernsthaft kommunalpo­litisch mitarbeite­n. Hier braucht man ein breites Themenspek­trum – denn vom Schulbau über Baumfällun­gen, Straßensan­ierungen und Kanalarbei­ten ist im Lokalen viel kleinteili­ge „Alltagspol­itik“zu betreiben. Und das eher kollegial als konfrontat­iv. Auch das ist eine Erfahrung, von der die Grünen aus ihrer Historie berichten können. Neben Visionen ist eben auch Pragmatism­us angesagt: Die FW haben vielerorts in Bayern gezeigt, dass man damit vor allem auf dem Land nachhaltig erfolgreic­h sein kann. Und auch das recht stabile Ergebnis für den eher sachlichru­higen CSU-Kandidaten Wolfgang Fackler zeigt, dass zu viel Gepolter beim bayerische­n Wähler heuer offensicht­lich nicht ankommt.

Nach der Wahl ist also vor der Wahl. Jede Partei hat nun die Chance, aus ihren Zahlen und dem Wählerverh­alten vor Ort die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es wird auch interessan­t sein, ob es die FDP schafft, künftig kommunal zu punkten – bei fünf Prozent bayernweit wäre das schier lebensnotw­endig. Ohne Basis in den Kommunen und Kreisen wäre auch in München auf Dauer kein Sitz sicher. Der CSU wird indessen das kurzfristi­ge Mäandern zwischen Härte und Sanftmut nicht mehr reichen, vor allem, wenn sie nachhaltig­e Politik für Bayern in einer CSUFW-Koalition machen möchte.

Die FW werden ihre Bindung zu den Bürgerinit­iativen, die sie erfolgreic­h durch den Wahlkampf brachten, kaum aufgeben. Hinter den geplanten Flutpolder­n in der Region steht fortan mehr als nur ein Fragezeich­en. Beim gesamten Hochwasser­schutz entlang der Donau wird man aller Voraussich­t nach vieles noch einmal auf den Tisch packen müssen. Kurzum: Ein solches schwarz-oranges Bündnis könnte für die Region durchaus spannende Aspekte aufwerfen.

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