„Wer die Frauen versteht ...“
Donauwörther Kulturtage Kabarettist Stephan Bauer erzählt begeisterten Besuchern aus seinem Beziehungsleben
Donauwörth Im Rahmen der Donauwörther Kulturtage gastierte mit Stephan Bauer ein aus vielen Fernsehauftritten bekanntes Kabarettund Comedygesicht in der Großen Kreisstadt. Ungewöhnlich war zudem die Location – nämlich der seit Wochen ausverkaufte „Double’s Starclub“. Das begeisterte Publikum erlebte mit dem Programm „Warum heiraten? Leasing tut’s auch“einen zweistündigen Trip durch die skurrilen Beziehungswelten des Protagonisten.
Zu Beginn hatte Stephan Bauer gleich mal einen besonderen FlirtTipp parat: „Sie kommen mit einer Frau nie leichter in Kontakt als bei einem Verkehrsunfall. Man tauscht sofort Telefonnummer und Adresse aus.“So sei er auch zu seiner neuen, 25-jährigen Freundin Sina gekommen. Bauer: „Junge Frauen sind so unkompliziert. Die wollen nur, dass man ihre Schönheit bewundert. Ältere Frauen möchten, dass man sie mag und so ...“Aber auch für junge Damen wie Sina sei eine Beziehung zu einem älteren Mann lehrreich: „Bisher hatte sie Angst im Dunkeln. Nachdem sie mich nackt gesehen hat, hat sie nun mehr Angst vor dem Licht.“
Alt, fett und unattraktiv
Bisher habe er immer gedacht, eine junge Freundin sei gut fürs männliche Selbstbewusstsein, so Bauer über sein Seelenleben. Aber das Gegenteil ist der Fall. „Ich fühle mich alt, fett und unattraktiv.“Beim morgendlichen Blick in den Spiegel habe er gedacht: „Meine Freundin treibt es auch mit jedem ...“Sina sei Bankerin, berichtete Bauer außerdem. Ein Beruf, der heute weniger Ansehen habe als Lehrer – „und das müssen Sie erst mal hinkriegen“.
Sina habe auch einen Hund mit in die Beziehung gebracht, berichtete der Comedian. Aber nicht irgendeinen, sondern einen hässlichen Mops. „Er ist zu dumm, um ihn zu erziehen. Aber wenn Besuch da ist, spiele ich keine Rolle mehr.“Trotz störendem Mops habe er sich entschlossen, Sina einen Heiratsantrag zu machen. Auf die Frage „Kannst du dir vorstellen, dein restliches Leben mit mir zu verbringen?“erhielt er jedoch zur Antwort: „Nein, du stirbst ja früher.“
Dass er von Frauen erniedrigt werde, sei aber nichts Neues für ihn, so Stephan Bauer in völliger Offenheit. Das ging schon in der Kindheit los. Seine erste Freundin in der Grundschule meinte, er solle an einem Nachmittag bei ihr vorbei kommen – es sei niemand zu Hause. Bauer: „Und sie hatte recht ...“
Seine Generation möchte ja heute gleich die Welt retten, blickte Bauer auf die verschiedenen Aktivisten. Er kenne auch viele Vegetarier. „Nur: Wenn wir Tiere nicht essen sollen, warum sind sie dann aus Fleisch?“Wie vieles könne man aber auch Gutes übertreiben, meinte der Kabarettist mit Blick auf das „Bio-Oktoberfest“, das neulich in seiner Nachbarschaft mit dem Spruch „O’Saft is“eröffnet wurde.
Heute soll man aussehen wie ein Marzipanschweinchen
Einen Running Gag baute Bauer ein, indem sich der 49-jährige Württemberger im Verlauf des Auftritts stetig jünger machte – am Ende war er bei „Anfang 30“angelangt. Dass ein Witz über Intimrasur bei Männern nicht sofort zündete, nahm Bauer in gespielter Empörung persönlich und ging in der Folge öfters darauf ein. „Wenn ich das nächste Mal in Donauwörth bin, lachen Sie bitte auch darüber.“Zu dem Thema meinte er außerdem: „Früher war männliche Behaarung das Nonplusultra. Heute soll man aussehen wie ein Marzipanschweinchen.“
Am Ende freute sich Bauer, in etwa zwei Jahren wieder zu kommen. „Dann bezahlen Sie Ihren Eintritt in Rubel, und die Akropolis wurde an den Europapark Rust verkauft.“Als Fazit seines Auftritts wählte der Kabarettist einen Satz, der selbst das weibliche Publikum mit einem Lachen in die Nacht entließ: „Wer die Frauen versteht, kann auch durch Null teilen.“