Maximale Transparenz
Wer einmal erlebt hat, wie der bloße Verdacht auf eine schwere Krankheit das Leben durcheinanderwirbelt und diese Angst davor gespürt hat, der fühlt in diesen Tagen mit Patienten, die fürchten müssen, sich bei einer Operation mit Hepatitis C infiziert zu haben. Und noch mehr mit Menschen, die wirklich das Virus in sich tragen.
Logisch, dass die Betroffenen so schnell wie möglich erfahren wollen, wer ihnen die Narkose gesetzt hat. Ob sie gefährdet sind. Ob sie infiziert sind. Da dürfen schon mal die Telefone heißlaufen und Behörden und Verantwortliche die Tage am Telefon verbringen. Jetzt müssen Antworten her. Die Menschen brauchen Gewissheit.
Doch dabei muss natürlich auch sauber gearbeitet werden. Und das tun die Verantwortlichen der Donau-Ries-Klinik und des Gesundheitsamtes bisher. Ob es besser gewesen wäre, eine Telefon-Hotline einzurichten, statt Briefe zu verschicken kann diskutiert werden. Doch es ist auch niemanden geholfen, wenn es nur schnell, schnell gehen muss und dabei dann Fehler passieren. Die Protokolle der Operationen müssen manuell durchgesehen werden. Das dauert einfach einige Zeit.
Es gilt nun weiter mit maximaler Transparenz das Thema aufzuarbeiten und so das Vertrauen der Menschen in ihr Krankenhaus vor Ort zu erhalten. Nur dann kann auch bei der Bevölkerung ankommen, dass man nichts zu vertuschen hat. Nur dann kann klargestellt werden, dass vermutlich das Fehlverhalten eines einzigen Mediziners den Schaden angerichtet hat.