Donauwoerther Zeitung

Maximale Transparen­z

- VON BARBARA WILD redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Wer einmal erlebt hat, wie der bloße Verdacht auf eine schwere Krankheit das Leben durcheinan­derwirbelt und diese Angst davor gespürt hat, der fühlt in diesen Tagen mit Patienten, die fürchten müssen, sich bei einer Operation mit Hepatitis C infiziert zu haben. Und noch mehr mit Menschen, die wirklich das Virus in sich tragen.

Logisch, dass die Betroffene­n so schnell wie möglich erfahren wollen, wer ihnen die Narkose gesetzt hat. Ob sie gefährdet sind. Ob sie infiziert sind. Da dürfen schon mal die Telefone heißlaufen und Behörden und Verantwort­liche die Tage am Telefon verbringen. Jetzt müssen Antworten her. Die Menschen brauchen Gewissheit.

Doch dabei muss natürlich auch sauber gearbeitet werden. Und das tun die Verantwort­lichen der Donau-Ries-Klinik und des Gesundheit­samtes bisher. Ob es besser gewesen wäre, eine Telefon-Hotline einzuricht­en, statt Briefe zu verschicke­n kann diskutiert werden. Doch es ist auch niemanden geholfen, wenn es nur schnell, schnell gehen muss und dabei dann Fehler passieren. Die Protokolle der Operatione­n müssen manuell durchgeseh­en werden. Das dauert einfach einige Zeit.

Es gilt nun weiter mit maximaler Transparen­z das Thema aufzuarbei­ten und so das Vertrauen der Menschen in ihr Krankenhau­s vor Ort zu erhalten. Nur dann kann auch bei der Bevölkerun­g ankommen, dass man nichts zu vertuschen hat. Nur dann kann klargestel­lt werden, dass vermutlich das Fehlverhal­ten eines einzigen Mediziners den Schaden angerichte­t hat.

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