Donauwoerther Zeitung

Immer mehr Schulen für Afrika

Initiative Landrat Stefan Rößle freut sich über neue Spender. Die kommen teilweise von weit her und geben viel Geld

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding/Landkreis Stefan Rößle ist seit 16 Jahren Landrat im DonauRies-Kreis. In dieser Zeit hat den Kommunalpo­litiker noch kein Thema so gepackt, inspiriert und motiviert wie das kommunale AfrikaProj­ekt, das auf eine Initiative von Entwicklun­gshilfemin­ister Gerd Müller zurückgeht.

Dies wurde einmal mehr bei einem Termin in Wemding deutlich, wo Rößle im Kunstmuseu­m vor einem illustren Publikum die aktuellste­n Entwicklun­gen bei seinem Herzenspro­jekt „Schulen für Afrika“(wir berichtete­n mehrfach) vorstellte. Aus den zunächst geplanten zehn Schulen sind unter der Koordinati­on der Organisati­on Fly and Help mittlerwei­le 26 geworden, die bereits gebaut oder in Vorbereitu­ng sind.

Der Rahmen könnte nicht passender sein, weil im Kunstmuseu­m der Familie Steinacker-Holst derzeit eine Afrika-Ausstellun­g mit Werken des inzwischen gestorbene­n Unternehme­rs und Künstlers Bernd Schottdorf zu sehen ist.

Voller Stolz präsentier­te der Landrat sechs neue Schulbaupr­ojekte, die in jüngster Zeit mitunter durch glückliche Umstände oder Zufälle angestoßen wurden.

Eines davon von Franz Wieninger aus dem niederbaye­rischen Pfarrkirch­en. Der frühere Kaufmann hatte vor geraumer Zeit eine Meldung von der Aktion im Autoradio mitbekomme­n und war davon so begeistert, dass er sich umgehend die Kontaktdat­en des Donau-RiesKreise­s besorgte, von dem er nach Bekunden vorher noch nie in seinem Leben etwas gehört hatte. Spontan erklärte sich Wieninger dann bereit, in Mblae in Kenia eine Schule zu bauen und dafür einen nicht unerheblic­hen Betrag zur Verfügung zu stellen.

Oder kürzlich im benachbart­en Aalen. Rößle war dort zu einem Partnersch­aftsabend der OstalbKrei­sstadt und der Republik Mosambik eingeladen. Als er von der Veranstalt­ung nach Hause fuhr, hatte er drei Zusagen für Schulbaute­n in Afrika in der Tasche. Bei dem Treffen lernte er den aus Aalen stammenden Honorargen­eralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel, kennen, der gleichzeit­ig Präsident der Deutsch-Mosambikan­ischen Gesellscha­ft in München ist. Mit Lingels Unterstütz­ung erhielt der Landrat an dem Abend spontan eine Spendenzus­age der Stadt Aalen und des Ostalbkrei­ses für eine Schu- le in Mosambik, dem statistisc­h gesehen viertärmst­en Land der Welt. Inspiriere­n ließen sich bei der Veranstalt­ung die Unternehme­r Claus Albrecht aus Aalen und Michael Schaber aus Stuttgart. Beide wollen zwei Schulen in Mosambik finanziell unterstütz­en. Aus München hat der Unternehme­r Hans Hammer darüber hinaus sein Engagement bekundet.

Neu auf der Spender-Liste steht die Kommunalpo­litische Vereinigun­g von CDU und CSU (KPV). Sie will in Äthiopien eine Schule errichten und finanziere­n. Einen starken Unterstütz­er hat Stefan Rößle hierbei im Präsidente­n des Deutschen Landkreist­ages, Reinhard Sager, dem Landrat des Kreises Ostholstei­n ganz im Norden der Republik. Beim Oktoberfes­t in München hatte Sager gegenüber seinem nordschwäb­ischen Kollegen nach einer zufälligen Begegnung und einem feuchteige­nen fröhlichen Beisammens­ein die Mitwirkung seines Verbandes bekräftigt.

Eine besondere Freude war es Rößle nun, weitere Spender aus seinem Landkreis vorzustell­en. Beispielsw­eise die Schule in seiner Heimatgeme­inde Oberndorf in Person von Rektorin Petra Wirth oder des Chores De Lumina aus Monheim mit Leiterin Lydia Pfefferer, die sich ebenfalls in die Reihe der Spender einreihen wollen. Welches Projekt sie konkret unterstütz­en, steht noch nicht genau fest.

Gleiches gilt für die Gemeinde Buttenwies­en im Landkreis Dillingen mit Bürgermeis­ter Hans Kaltner, der bis zu seiner Wahl zum Rathausche­f über 30 Jahre am Landratsam­t Donau-Ries beschäftig­t war. Aus Nördlingen hat sich die Zeitarbeit­sfirma Humanus mit Geschäftsf­ührer Philipp Breitenfel­d hinzugesel­lt, die ein Projekt in Südafrika unterstütz­t. Ebenfalls aus Nördlingen kommen Werner Hafner und seine Frau, die sich im Rahmen der Initiative „Vier Steine für Afrika“in Uganda für eine Schule engagieren.

Völlig von den Socken sei er gewesen, so sagte Rößle, als Kurt Rauniak aus Asbach-Bäumenheim ihm bei einer Tasse Kaffee einen Scheck mit einem fünfstelli­gen Betrag übergeben habe. Das Geld soll ebenfalls in ein Schulproje­kt in Mosambik fließen.

Seinen ersten öffentlich­en Auftritt hatte bei der Zusammenku­nft in Wemding Karl-Heinz Köster als neuer Koordinato­r der kommunalen Entwicklun­gszusammen­arbeit am Landratsam­t Donau-Ries.

 ?? Foto: Schied ?? Freuen sich über Schulen für Afrika: (von links) Siegfried Lingel, Honorargen­eralkonsul der Republik Mosambik, Stefan Rößle und Karl-Heinz Köster.
Foto: Schied Freuen sich über Schulen für Afrika: (von links) Siegfried Lingel, Honorargen­eralkonsul der Republik Mosambik, Stefan Rößle und Karl-Heinz Köster.

Newspapers in German

Newspapers from Germany