Ein Millionenplus in der Stadtkasse
Kommunalpolitik Warum die Bilanz in Wemding für das Jahr 2017 so gut ausfällt
Wemding Ob eine Kommune finanziell ein gutes Jahr hatte und was die genauen Zahlen sind, stellt sich offiziell erst im Herbst des folgenden Jahres heraus. Grund: Der Kommunale Prüfungsverband benötigt einige Zeit, bis er die Bilanzen erstellt. Nun ist es aber endgültig spruchreif: 2017 verlief für die Stadt Wemding höchst erfreulich. Dies lag zu einem erheblichen Teil daran, dass Unternehmen Gewerbesteuer in Millionenhöhe nachzuzahlen hatten.
Dies erfuhren die Mitglieder des Stadtrats von Kämmerer Josef Strauß. Der freute sich über einen „sehr guten Abschluss“des Jahres 2017. Dies habe zum einen an den hohen Steuereinnahmen gelegen. Bei der Gewerbesteuer sei die Kommune ursprünglich von 1,8 Millionen Euro ausgegangen. Tatsächlich waren es dann aber 1,2 Millionen Euro mehr. Ebenso fiel der Anteil an der Einkommenssteuer um fast 140 000 Euro höher aus als geplant.
Der andere Grund für die positive Bilanz waren Strauß zufolge diverse Einsparungen. Zum Teil seien Projekte ins Jahr 2018 verschoben worden, zum Teil habe das Schicksal eine Rolle gespielt. So gab es im vorigen Jahr wenig Rohrbrüche, womit allein schon fast 30 000 Euro von der veranschlagten Summe nicht benötigt wurden. Der Neubau des Kinderhorts im ehemaligen Hallenbad war um fast 150000 Euro billiger als veranschlagt.
Die erfreulichen Entwicklungen führten nach Angaben des Kämmerers dazu, dass die Stadt wesentlich weniger Kredite aufnahm (knapp 100000 Euro) – und die auch noch zu einem Zinssatz von 0,02 Prozent. Zudem war es der Kommune möglich, etwa drei Millionen Euro den Rücklagen zuzuführen.
Anton Eireiner, Vorsitzender der Fraktion der CSU/Amerbacher Liste, sprach von „Traumzahlen“und einem „klasse Ergebnis“: „Wir hoffen, dass sich dieser Trend noch ein paar Jahre fortsetzt.“Josef Roßkopf (SPD) erinnerte daran, dass die höheren Einnahmen zeitversetzt eine höhere Kreisumlage zur Folge haben: „Da müssen wir einen großen Happen überweisen.“Werner Waimann (Grüne) merkte an, dass einige Projekte „aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sind“. Bürgermeister Martin Drexler sagte, die Stadt brauche solch gute Jahre, denn es stünden größere Maßnahmen an, zum Beispiel den Neubau des Feuerwehrhauses und die Sanierung der Kindertagesstätte St. Marien.
Dieter Langer (PWG) verwies darauf, dass der Haushaltsplan sich immer wieder ändern könne. Zur Rücklage sagte er: „Wer weiß, was im Oktober 2019 ist.“