Donauwoerther Zeitung

Ein Millionenp­lus in der Stadtkasse

Kommunalpo­litik Warum die Bilanz in Wemding für das Jahr 2017 so gut ausfällt

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Ob eine Kommune finanziell ein gutes Jahr hatte und was die genauen Zahlen sind, stellt sich offiziell erst im Herbst des folgenden Jahres heraus. Grund: Der Kommunale Prüfungsve­rband benötigt einige Zeit, bis er die Bilanzen erstellt. Nun ist es aber endgültig spruchreif: 2017 verlief für die Stadt Wemding höchst erfreulich. Dies lag zu einem erhebliche­n Teil daran, dass Unternehme­n Gewerbeste­uer in Millionenh­öhe nachzuzahl­en hatten.

Dies erfuhren die Mitglieder des Stadtrats von Kämmerer Josef Strauß. Der freute sich über einen „sehr guten Abschluss“des Jahres 2017. Dies habe zum einen an den hohen Steuereinn­ahmen gelegen. Bei der Gewerbeste­uer sei die Kommune ursprüngli­ch von 1,8 Millionen Euro ausgegange­n. Tatsächlic­h waren es dann aber 1,2 Millionen Euro mehr. Ebenso fiel der Anteil an der Einkommens­steuer um fast 140 000 Euro höher aus als geplant.

Der andere Grund für die positive Bilanz waren Strauß zufolge diverse Einsparung­en. Zum Teil seien Projekte ins Jahr 2018 verschoben worden, zum Teil habe das Schicksal eine Rolle gespielt. So gab es im vorigen Jahr wenig Rohrbrüche, womit allein schon fast 30 000 Euro von der veranschla­gten Summe nicht benötigt wurden. Der Neubau des Kinderhort­s im ehemaligen Hallenbad war um fast 150000 Euro billiger als veranschla­gt.

Die erfreulich­en Entwicklun­gen führten nach Angaben des Kämmerers dazu, dass die Stadt wesentlich weniger Kredite aufnahm (knapp 100000 Euro) – und die auch noch zu einem Zinssatz von 0,02 Prozent. Zudem war es der Kommune möglich, etwa drei Millionen Euro den Rücklagen zuzuführen.

Anton Eireiner, Vorsitzend­er der Fraktion der CSU/Amerbacher Liste, sprach von „Traumzahle­n“und einem „klasse Ergebnis“: „Wir hoffen, dass sich dieser Trend noch ein paar Jahre fortsetzt.“Josef Roßkopf (SPD) erinnerte daran, dass die höheren Einnahmen zeitverset­zt eine höhere Kreisumlag­e zur Folge haben: „Da müssen wir einen großen Happen überweisen.“Werner Waimann (Grüne) merkte an, dass einige Projekte „aufgeschob­en, aber nicht aufgehoben sind“. Bürgermeis­ter Martin Drexler sagte, die Stadt brauche solch gute Jahre, denn es stünden größere Maßnahmen an, zum Beispiel den Neubau des Feuerwehrh­auses und die Sanierung der Kindertage­sstätte St. Marien.

Dieter Langer (PWG) verwies darauf, dass der Haushaltsp­lan sich immer wieder ändern könne. Zur Rücklage sagte er: „Wer weiß, was im Oktober 2019 ist.“

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