Lehrberuf aufwerten
Schule BLLV bringt Ideen ein
Donauwörth „Nur wenn der Lehrerberuf attraktiv für junge Menschen ist, wird sich an der angespannten Personalsituation dauerhaft etwas ändern!“Christina Ost und Patricia Hippler, die Vorsitzenden des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) im Kreisverband Donauwörth, machten bei der Mitgliederversammlung im Gasthof Goldener Hirsch deutlich, dass sich einiges ändern muss, um wieder mehr Schulabgänger für ein Lehramtsstudium zu begeistern.
Mit einem sechssemestrigen gemeinsamen Grundstudium wären die Studierenden flexibler bei der Wahl der Schulart und könnten später auch leichter wechseln. Ein weiterer Faktor sei die Besoldung, die nach Überzeugung des BLLV schulartübergreifend angeglichen werden müsse.
Die Abschaffung der Wortgutachten für Nebenfächer in den Grundschulzeugnissen sei ebenfalls ein Schwerpunkt der BLLV-Arbeit. Es reiche aus, wenn es diese in Deutsch, Mathematik und HSU gebe, plädierte Ost für mehr Realismus. „Wer liest denn schon Bemerkungen in Kunst, Sport oder Werken und Gestalten?“gab sie die Erfahrungswerte der Kolleginnen wieder. Der Kreisverband plant in diesem Schuljahr wieder eine breite Palette an Aktivitäten. So werden Informationsund Fortbildungsveranstaltungen angeboten, die vom Schulrecht für Dienstanfänger über einen Yoga-Workshop bis zum Umgang mit Disziplinschwierigkeiten reichen. Dies geschieht auf der Basis einer soliden Kassenlage, wie Kassierin Petra Bahling den Mitgliedern berichtete.
Bei der Ehrung langjähriger Mitglieder stach in diesem Jahr eine besonders heraus. Ausgezeichnet wurden nicht nur die in den Ruhestand gegangene Tapfheimer Rektorin Rosa Bahr und Sabine Bartosch, Heike Ritzka (beide Donauwörth), Petra Kreuzer (Riedlingen) und Angela Wech (Oberndorf) für jeweils 25-jährige Mitgliedschaft. Höhepunkt war die Verleihung einer Urkunde für 70 Jahre im BLLV. Die agile, fast 92-jährige Antonie Schäble (Wemding) blickte in ihren Dankesworten auf die schwierigen Umstände zu Beginn ihrer Dienstzeit zurück, die neben großen Klassen auch Residenzpflicht in winzigen Lehrerwohnungen und ein Einstiegsgehalt von 45 DM umfassten.