Das Finanzamt wird zur Großbaustelle
Projekt An der Donauwörther Außenstelle sind jetzt die Bagger angerückt. Was sich für den Bürger in der Übergangszeit bis zum Neubau ändern wird
Donauwörth Markus Söder hat es „ein wuchtiges Signal für Donauwörth“genannt. Und tatsächlich machen die Abrissbagger an der Sallingerstraße Eindruck: Die Maschinen zum Abbruch der vormaligen Kassenhalle sind angerückt. Und wo einst Mitarbeiter und Kundschaft ein- und ausgingen, da befindet sich jetzt ein beachtlicher Schutthaufen. Es ist ein ehrgeiziges Projekt: Bis 2020 soll der neue Anbau stehen. Dann sollen auch Dutzende neue Stellen vor Ort geschaffen sein.
Geplant ist auf dem Staatsgrundstück laut Finanzministerium ein zweigeschossiger Neubau mit einer Nutzfläche von gut 1000 Quadratmetern als Erweiterung zum bestehenden Gebäude der Finanzamtsaußenstelle. Im Rahmen der aktuellen Baumaßnahmen wird parrallel im Bestandsgebäude ein barrierefreier Aufzug eingebaut. Weiterhin wird das nachträglich provisorisch eingebaute Servicezentrum abgebrochen und in den Neubau verlegt: „Damit werden an den neuen Eingangsbereich sowohl die künftige Bearbeitungsstelle des Finanzamts München als auch die bestehende Außenstelle Donauwörth des Finanz- amts Nördlingen mit dem Servicezentrum angebunden.“
Die Nachnutzung von momentan nicht benötigten, leer stehenden Zimmern im zweiten Stock des unmittelbar benachbarten, denkmalgeschützten Vermessungsamtes ist für die neue Bearbeitungsstelle geplant. Jenes Gebäude aus den 1920er Jahren bleibt erhalten. Dort werden „Sanierungsarbeiten durchgeführt und die technischen Leitungen auf den neuesten Stand gebracht“.
In jene neue Bearbeitungsstelle des Finanzamtes München in Donauwörth werden Fälle der Allgemeinen Veranlagungsstelle für Steuererklärungen mit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung und Teile der Rechtsbehelfsstelle des Finanzamtes verlagert, so die Planungen laut Finanzministerium.
Solche Bearbeitungsstellen des Finanzamtes München gibt es schon in Deggendorf, Eichstätt, Ingolstadt, Passau und Straubing. Neben Donauwörth wird auch in Grafenau im Bayerischen Wald eine gleichartige Behörde eingerichtet. Im Zuge des Neubaus werden fortan 45 Arbeitsplätze zusätzlich in Donauwörth entstehen.
In den Donauwörther Bau fließen unmittelbar 5,8 Millionen Euro für den reinen Neubau, insgesamt – für sämtliche Arbeiten bis zum Abschluss – stünden 7,9 Millionen Euro zur Verfügung, wie Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler (CSU) bestätigt. Fackler war im Haushaltsausschuss mit der Angelegenheit beschäftigt. Der Abgeordnete bekräftigt weiterhin, dass sich an dem Vorhaben durch die aktuellen Koalitionsverhandlungen nach der Wahl nichts ändern werde: „Es ist beschlossene Sache.“
Nach dem Abschluss der Arbeiten stehen 54 Parkplätze auf dem Gelände zur Verfügung. Für weitere zwölf Parkplätze befinde man sich, so Fackler, „mit der Stadt Donauwörth in Sondierungen“. Er betont, dass der Betrieb der FinanzamtsAußenstelle in der Umbauzeit, die 2020 abgeschlossen sein soll, normal weiterlaufe. Allerdings ändert sich etwas für den Publikumsverkehr, wie das Finanzamt Nördlingen als übergeordnete Dienststelle mitteilt: Der Zugang zum Finanzamt erfolgt jetzt über den Eingang des unmittelbar nebenan liegenden Vermessungsamtes.