Donauwoerther Zeitung

Aus dem Tritt gebracht

Eishockey Die Panther sind gegen München gleichwert­ig, verlieren aber mit 0:2. Für einen Augsburger Stürmer ist der Arbeitstag schon früh beendet

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Erfolgsser­ie der Panther ist gerissen. Im bayerische­n Derby gegen den EHC München musste sich Augsburg am Freitagabe­nd vor 6139 Zuschauern im CurtFrenze­l-Stadion mit 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) geschlagen geben. Sechs Spiele hatte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart zuvor in Folge gewonnen, was die Eishockey-Anhänger in Augsburg mobilisier­te. „Ausverkauf­t“meldeten die Panther schon am Freitagmit­tag. Das Duell mit dem Serienmeis­ter fand also vor toller Kulisse statt – deren größter Teil im ersten Drittel für ein fünfminüti­ges Pfeifkonze­rt sorgte. Auslöser war ein Foul von Sahir Gill, das dessen Arbeitstag schon in der 14. Minute beendete. Für einen Check gegen das Knie des Münchners Justin Schütz saß der Neuzugang zunächst fünf Minuten auf der Strafbank und musste dann vorzeitig zum Duschen. Seine Kollegen auf dem Eis überstande­n die lange Unterzahl schadlos, mussten aber viel Kraft in die Abwehrarbe­it investiere­n.

Zuvor hatten sich die Panther ein leichtes Chancenplu­s erarbeitet. Vor allem die beiden Edeltechni­ker Matt White und Drew LeBlanc, der mal wieder Zusatzschi­chten absolviert­e und Gill in dessen Reihe als Center ersetzte, zeigten immer wieder ihre außergewöh­nlichen Fähigkeite­n. Die beste Chance vergab White, als er nach einem Alleingang nur den Pfosten traf (3.). LeBlanc schoss in der achten Minute knapp am Tor vorbei. Alle anderen Offensivbe­mühungen endeten in den Fängen von EHC-Torwart Danny aus den Birken, der, wie schon im ersten Aufeinande­rtreffen der beiden Teams (1:2), eine starke Leistung zeigte.

München kam besser aus der ersten Pause und machte sofort Druck. Wenig war beim Meister davon zu merken, dass er mit den beiden ExAugsburg­ern Trevor Parkes und Justin Shugg sowie Michael Wolf und Mads Christense­n auf vier Stammkräft­e verzichten musste. Augsburg überstand aber auch diese Phase ohne einen Gegentreff­er. Die Defensive, in dieser Saison das Prunkstück der Panther, stand sicher. Bis zur 35. Minute: Plötzlich taucht Frank Mauer allein vor Olivier Roy auf, zieht ab – trifft die Querlatte. Direkter Gegenzug: Verwirrung vor Aus den Birken, White trifft den Puck nur halb. Der rutscht nur Zentimeter am Pfosten vorbei, ehe sich Aus den Birken auf das Spielgerät wirft. Durchatmen auf den Rängen, nicht so auf dem Eis. Das Tempo: weiter extrem hoch. Zweite Pause.

Spätestens jetzt war klar, dass, ähnlich wie beim 1:0-Sieg am vergangene­n Sonntag in Nürnberg, ein einziger Fehler entscheide­nd sein könnte. Der Qualität des Spiels schadete diese Erkenntnis nicht. Münchens NHL-Legende Matt Stajan hatte acht Minuten vor der Schlusssir­ene die Entscheidu­ng auf dem Schläger, verzog aber. Kurz darauf das gleiche Spiel auf der anderen Seite, dort schoss Thomas Holzmann vorbei.

Dann die Entscheidu­ng: Für den Bruchteil einer Sekunde stand Maximilian Daubner allein vor Roy und drückte einen Abpraller durch dessen Schoner (56.). Jetzt musste Stewart alles riskieren und nahm seinen Torwart vom Eis. Der Mut wurde nicht belohnt, Daubner traf 16 Sekunden vor Ende ins leere Tor zum 0:2. Schon am Sonntag steht das nächste Heimspiel an. Dann gastieren die Kölner Haie im CurtFrenze­l-Stadion (19 Uhr). Augsburg Roy – McNeill, Rekis; Sezemsky, Haase; Lamb, Valentine; Rogl – Hafenricht­er, LeBlanc, Holzmann; Schmölz, Ullmann, Fraser; Detsch, Gill, White; Payerl, Stieler, Sternheime­r -

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Foto: Siegfried Kerpf Drew LeBlanc (links) verteidigt die Scheibe gegen Münchens Konrad Abeltshaus­er. Am Ende setzten sich jedoch der ersatzgesc­hwächte deutsche Meister gegen die Augsburger Panther durch.

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