Wissenschaftliche Sensation aus Daiting
Fossilien Es gibt neue Erkenntnisse zum Urvogel, der nahe dem Ort gefunden wurde
Daiting Wohl Ende der 1980er-Jahre entdeckte ein Unbekannter in einem Steinbruch zwischen Daiting und Natterholz einen versteinerten Urvogel. Dies allein schon ließ Fachleute aufhorchen, war es doch erst der achte Archaeopteryx, der weltweit überhaupt aus dem Millionen von Jahre alten Gestein auftauchte. Nun haben europäische Wissenschaftler den Fund genauer untersucht – und kommen zu dem Ergebnis, dass der Daitinger Urvogel eine Sensation ist.
Die Geschichte des kleinen Gesteinbrockens ist bisweilen mysteriös. Lange Zeit galt der Daitinger Archaeopteryx als verschollen, ehe ihn der Paläontologe Raimund Albersdörfer ausfindig machte, kaufte und der Wissenschaft zur Verfügung stellte. Die Fachleute fanden mit einem hochauflösenden Computertomografen im französischen Grenoble heraus, dass es sich bei dem Funstück um eine ganz neue Art des Archaeopteryx handelt, der einem Vogel mehr ähnelt als einem Dinosaurier.
Die Nachricht löst beim Daitinger Bürgermeister Roland Wildfeuer große Begeisterung aus: „Das ist eine klasse Geschichte und eine wunderbare Sache für Daiting.“Denn die Steinbrüche um den Ort, in denen einst nach Bohnerz gesucht wurde, gilt als „vergessene Fundstädte“. Dies sagte vor einigen Jahren bei einem Vortrag der weltweit anerkannte Fossilienexperte Helmut Tischlinger. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen viele versteinerte Tiere zum Vorschein. Dann geriet die Fundstätte in Vergessenheit. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren noch einmal Fossiliensammler in den Gruben zugange. Der letzte zugängliche Steinbruch lag zwischen Daiting und Natterholz. Er wurde dann aber als
Für eine neue Grube fehlt der Gemeinde das Geld
Bauschuttdeponie genutzt und zugeschüttet.
„Aus heutiger Sicht war das ein Fehler“, sagt Bürgermeister Wildfeuer. Der hat seit Jahren die Idee in seinem Kopf, wieder eine solche Grube zu schaffen, um nach weiteren Schätzen aus der Urzeit suchen zu können. Jedoch: „Wir als Gemeinde können das finanziell allein nicht stemmen.“
Vielleicht, so hofft Wildfeuer, geben die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse einen Anstoß, das Projekt in den kommenden Jahren doch noch verwirklichen zu können.