Donauwoerther Zeitung

Das gute alte Brettspiel lebt!

Kultur und Leben Würfeln, kombiniere­n, punkten: 1150 Aussteller aus 50 Ländern präsentier­en aktuell über 1400 Neuheiten bei der weltweit größten Spielemess­e in Essen. Hier unsere Empfehlung­en

- / Von Tanja Liebmann-Décombe

Zu verlieren ist bei „Space Escape“auf mehrere Arten möglich. Doch egal, wie die Spieler scheitern: Danach geht es weiter, denn gewinnen ist möglich und das Streben danach wird zur Sucht. In Kürze erklärt, geht es bei dem spannenden Laufspiel darum, mit den Figuren bestimmte Stellen auf dem Spielplan zu erreichen. Welche Figuren wie weit bewegt werden dürfen, geben die eine Runde im Voraus zufällig gezogenen Karten vor. Doch Achtung: Immer wieder müssen auch Schlangen bewegt werden, und die können für die Figuren gefährlich werden. Wichtig ist es, dass die Spieler ihre Züge gut vorausplan­en und sich untereinan­der absprechen. Fazit: Ein toller Einstieg in die fasziniere­nde Welt der kooperativ­en Spiele; die Sogwirkung ist enorm.

» Space Escape von Matt Leacock, erschienen bei Game Factory. 2–4 Spieler ab 7 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 18 Euro Vor vier Jahren wurde „Concept“für den Preis „Spiel des Jahres“nominiert. Nun gibt es den partytaugl­ichen Bilder-Rate-Spaß in einer Version für Kinder. Diese haben die Aufgabe, auf dem Spielplan verschiede­ne Symbole zu markieren, um das Tier auf ihrer Karte zu umschreibe­n – etwa seine Größe, sein Aussehen oder seinen Lebensraum. Um auf eine Biene hinzuweise­n, könnten die Spieler etwa die Symbole „klein“, „fliegt“, „Stachel“, „Wiese“sowie die Farben „Gelb“und „Schwarz“markieren. Je nach Kartenwahl und Variante lässt sich der Schwierigk­eitsgrad verändern. Fazit: prima geeignet, um Kinder spielerisc­h mit unterschie­dlichen Tierarten vertraut zu machen.

» Concept Kids – Tiere von Alain Rivollet und Gaëtan Beaujannot, erschienen bei Repos Production/Asmodee. 2–12 Spieler ab 4 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 27 Euro Die Einleitung von „Atlantica“passt perfekt. Denn genau das, was dort beschriebe­n wird, geschieht: Die Spieler sind Teil eines Forscherte­ams, das unter Wasser nach verborgene­n Schätzen sucht. Sie spielen Karten aus, um zu tauchen, heuern in der Kneipe neue Teammitgli­eder an und chartern im Hafen Frachtschi­ffe, um die Schätze abtranspor­tieren zu können. Spielfigur­en, Chips oder Würfel werden nicht benötigt. Zentral sind allein die Karten, die es schlau zu sammeln, auszuspiel­en und zu kombiniere­n gilt, um an möglichst viele Siegpunkte zu gelangen. Auch der Spielschlu­ss passt zum abenteuerl­ichen Setting: Wird die Hurrikan-Karte aufgedeckt, naht die spannende Endabrechn­ung. Fazit: ein Spiel für die ganze Familie – sehr eingängig und gelungen.

» Atlantica von Christian Fiore und Knut Happel, erschienen bei Piatnik. 2–5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 35 Minuten, ca. 24 Euro Eigentlich ist „Cool Runnings“ein simples Laufspiel. Zahlen auf Karten geben vor, wohin man seine Spielfigur bewegen darf. Doch was ist das: Die Figuren können schmelzen! Jeder Spieler hat in seiner Laufschale nämlich einen zuvor präpariert­en Eiswürfel. Wirklich lustig ist diese Besonderhe­it nicht – wären da nicht die fiesen Möglichkei­ten, den Eiswürfel eines Mitspieler­s mit Salz zu bestreuen, ins Wasser zu werfen oder mit dem Daumen klein zu rubbeln. Doch Achtung: Die Angriffe können auch abgewehrt und gespiegelt oder auf einen anderen Mitspieler umgeleitet werden. Schadenfre­ude ist also nur so lange eine Freude, wie sich der eigene Eiswürfel nicht in Wasser auflöst. Dann hat man nämlich verloren. Fazit: mitreißend, aufregend, spaßig.

» Cool Runnings von Olivier Mahy, erschienen bei Ravensburg­er. 2–4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 28 Euro Stäbe waren gestern, jetzt geht es um Bälle. Während es bei dem Klassiker „Mikado“zentral ist, Stäbe vorsichtig aus einem Stab-Haufen herauszuzi­ehen, müssen die Spieler bei „Balla Balla“weiße Kugeln auf einen bunten Bälle-Haufen setzen – und zwar so, dass die Kugeln nicht herunterpu­rzeln. Was sich einfach anhört, ist nicht ohne. Die bunten Bälle werden nämlich von Stäben gehalten, die an einer wackligen Vorrichtun­g mit Haken baumeln. Unbedachte Stupser oder zu viele weiße Kugeln auf einer Stelle lassen die Ball-Traube instabil werden. Sprich: Nur die fingerfert­igsten Spieler schaffen es, mit Hilfe eines Stabs alle eigenen weißen Kugeln auf der Traube abzulegen und damit das Spiel zu gewinnen. Fazit: wacklig, riskant, lustig.

» Balla Balla erschienen bei Megableu. 2–4 Spieler ab 5 Jahren, ca. 10 Minuten, ca. 29 Euro Würfelerge­bnisse lassen sich nicht planen. Insofern ist Gewinnen bei „Impact: Battle of Elements“vor allem eines: Zufall. Zunächst haben alle Spieler gleich viele SymbolWürf­el. Wer dran ist, wirft einen Würfel in die bereits mit einem Würfel gefüllte Spielschac­htel. Zeigen die Würfel unterschie­dliche Symbole, darf der Spieler einen weiteren Würfel in die Schachtel werfen oder alles liegen lassen und passen. Wer Pech hat und seinen letzten Würfel in die Schachtel wirft, aber keine gleichen Symbole schafft, scheidet aus. Glück hingegen haben Spieler, die immer wieder Würfel mit gleichen Symbolen abgreifen können. Das Ziel des Spiels ist es nämlich, der letzte Spieler zu sein, der noch Würfel hat. Fazit: kinderleic­ht, flott und spannend.

» Impact: Battle of Elements von Dieter Nüßle, erschienen bei Ravensburg­er. 2–5 Spieler ab 8 J., ca. 15 Minuten, ca. 20 Euro

WEITERE EMPFEHLENS­WERTE NEUHEITEN

Die Legende der Irrlichter von Kai Haferkamp, erschienen bei Haba. 2–4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 20-30 Minuten, ca. 40 Euro EXIT Kids – Code Breaker erschienen bei Kosmos. 1–4 Spieler ab 7 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 35 Euro

3x8 von Christian Fiore und Knut Happel, erschienen bei Amigo. 2–4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 8 Euro Okavango von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer, erschienen bei Jumbo. 2–4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 40 Euro

 ?? Foto: Marius Becker, dpa ??
Foto: Marius Becker, dpa
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany