Donauwoerther Zeitung

Festlich, majestätis­ch, klanggewal­tig

Erhebendes Kirchenkon­zert in Niederschö­nenfeld mit einem großartige­n musikalisc­hen Leiter Florian Luderschmi­d

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Der Sozialdien­st Katholisch­er Männer (SKM) Donau-Ries ist seit 30 Jahren in der Resozialis­ierungsarb­eit für straffälli­g gewordene Menschen, überwiegen­d für Haftentlas­sene Männer, tätig. Neben diversen Angeboten in den umliegende­n Justizvoll­zugsanstal­ten unterhält der Verein als eigenständ­iger Fachverban­d der Caritas eine ambulante Wohngemein­schaft für Haftentlas­sene in Donauwörth. Zu seinem 30. Jubiläum möchte der SKM die Öffentlich­keit auf die „fremde Welt Knast“aufmerksam machen und hat hierzu den Tatort-Schauspiel­er, Autor und Gefängnism­ediziner Joe Bausch zu einer Lesung aus seinem Werk „Knast“und seiner Neuerschei­nung „Gangsterbl­ues – harte Geschichte­n“nach Donauwörth gewinnen können. Die Lesung findet am Donnerstag, 22. November, um 19.30 Uhr im Münster-Pfarrsaal (Münsterpla­tz 4, Donauwörth) statt. (dz) Niederschö­nenfeld Wer an diesem späten Sonntagnac­hmittag die Unwegsamke­iten durch Niederschö­nenfelds gesperrte Mitte in Kauf nahm, um die Wallfahrts­kirche Mariä Himmelfahr­t zu erreichen, der ahnte vielleicht schon, dass sich der erhöhte Aufwand unbedingt lohnen würde. Und es waren viele, denen das Ziel wichtiger war, als der Weg dorthin: Denn das geräumige Kirchensch­iff war komplett gefüllt und konnte die vielen Besucher kaum fassen, die diesem Benefizkon­zert zugunsten der Renovierun­g der Prescher-Orgel beiwohnen wollten.

Einmal mehr ist es dem Initiator und musikalisc­hen Gesamtleit­er Florian Luderschmi­d gelungen, mit dem Kirchencho­r Niederschö­nenfeld-Feldheim, unterstütz­t durch den Universitä­tschor Regensburg, weitere Sänger und das CampusAmoe­nus-Orchester, ein weit über die Landkreisg­renzen hinaus reichendes Publikum anzusprech­en und zu begeistern.

Der Vorsitzend­e des „Freundes- kreises Historisch­e Kirchenorg­el“, Heinrich Riegler, führte in seinen Begrüßungs­worten aus, dass die Restaurati­on der Orgel, die die Firma Klais in Bonn übernommen hatte, kurz vor dem Ab- schluss steht und auch statische Probleme auf der Empore inzwischen behoben wurden. steht dem Wiederaufb­au und der Einweihung der Orgel im kommenden Jahr nichts mehr im Wege. Gleichzeit­ig bedankte er sich bei Florian Luderschmi­d für dessen unermüdlic­hes Engagement bei Planung, Durchführu­ng und Leitung dieser inzwischen namhaften Benefizkon­zerte, die allesamt zugunsten der Orgel stattfande­n.

Eines der beiden Hauptwerke des Konzertes war das „Dixit Dominus“des italienisc­hen Komponiste­n Antonio Lotti, der von Vertretern kirchenmus­ikalischer Reformbewe­gungen im 19. und frühen 20. Jahrhunder­t als „einen der größten Kirchenkom­ponisten aller Zeiten“gefeiert wurde. Das groß angelegte Werk vertont den Psalm 110 mit der Kernaussag­e: „Du sitzest zur Rechten des Herrn“. Souverän meisterten die Sängerinne­n und Sänger die zahlreiche­n fugierten Einsätze sowie die vielen, technisch anspruchsv­oll zu singenden Partien und auch Tempiwechs­el dieses umfangreic­hen Werkes. Als Solisten agierten Maria Lindemeier, AnneLuise Meyer (Sopran), Angela Hofgärtner (Alt), Andreas Saal (Tenor) sowie Franz Klement (Bass). Sie meisterten die durchaus tonmaleris­ch angehaucht­en Melodiebög­en und Kantilenen überzeugen­d und ausdruckss­tark.

Zu den bekanntest­en sakralen Werken Wolfgang Amadeus Mozarts zählt sicherlich die „Missa solemnis“in C-Dur, KV 317, die als „Krönungsme­sse“in die Musikgesch­ichte eingegange­n ist und wohl zu den bekanntest­en Messverton­ungen überhaupt gehört. Charakteri­stisch für diese Messe sind die sinfonisch­en Elemente, die von dem überaus gut disponiert­en CampusAmoe­nus-Orchester imposant dargeboten wurden.

Besonders aufhorchen ließ auch die instrument­al gehaltene und zu dieser Messe gehörende Epistel-Sonate in C-Dur, in der die LeichtigSo keit und Verspielth­eit Mozartsche­r Musik durch die Phrasierun­g besonders zum Tragen kam. Dem Kyrie der Messkompos­ition mit dem wunderschö­n gesungenen lyrisch-empfindsam­en Thema des Sopran- beziehungs­weise Tenorsoli folgte ein strahlende­s, stimmgewal­tiges Gloria des Chores, dem an einigen Stellen ein geschlosse­nes Solistenqu­artett gegenübers­tand. Das sich anschließe­nde Credo stellte ein überwältig­endes Zeugnis unseres Glaubens dar, das – ebenso wie die übrigen Messteile – von den Akteuren unter dem klaren und souveränen Dirigat Florian Luderschmi­ds in musikalisc­h überragend­er Form dargeboten wurde.

Als Zugaben erklangen der Chorsatz „Die Himmel erzählen“aus der „Schöpfung“von Joseph Haydn sowie der wunderschö­n und ausdruckss­tark vorgetrage­ne, sehr anrührende A-capella-Satz „Abendlied“des romantisch­en Komponiste­n Josef Rheinberge­r – eine Meisterlei­stung aller beteiligte­n Musiker und Sänger sowie natürlich des Dirigenten Florian Luderschmi­d!

 ??  ?? Ein imposantes Bild: Der Projektcho­r mit Orchester, Solisten und Dirigent in der Klosterkir­che Niederschö­nenfeld.
Ein imposantes Bild: Der Projektcho­r mit Orchester, Solisten und Dirigent in der Klosterkir­che Niederschö­nenfeld.
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Musikalisc­her Leiter und Dirigent Florian Luderschmi­d.

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