Alles anders
Fabian Sixtus Körner ist ein erfolgreicher Autor, er reist um die Welt und sucht das Abenteuer. Dann wird seine Tochter Yanti mit dem Downsyndrom geboren
Donauwörth Der Verein Ferienland Donau-Ries veröffentlicht jedes Jahr die aktualisierten Gastgeberdaten in gedruckter Form und im Internet unter www.ferienland-donau-ries.de/gastfreundlich. Alle interessierten Gastgeber im Ferienland Donau-Ries haben jetzt wieder die Möglichkeit, für diese Bereiche kostenpflichtige Einträge vorzunehmen.
Neben einer Druckversion sind alle Daten auch auf der Homepage des Ferienlandes zu finden. Jeder Gastgeber in der Region – Hotels, Gasthöfe, Pensionen, aber auch die Besitzer von Ferienwohnungen und Privatzimmern – können mit Bild und kurzem Text für ihren Betrieb werben.
Anbieter, die an einer Eintragung interessiert sind, können die entsprechenden Erhebungsbögen unter www.ferienland-donau-ries.de im Bereich „Service“(www.ferienland-donau-ries.de/downloads) herunterladen. Sie können aber auch bei der Geschäftsstelle Ferienland Donau-Ries in Donauwörth angefordert werden. Die ausgefüllten Bögen müssen bis zum 5. November 2018 bei der Geschäftsstelle eingereicht werden. Mitglieder des Ferienlandes Donau-Ries haben bei einem Eintrag einen finanziellen Vorteil. (dz)
OInformationen Teilnehmende am Bundesfreiwilligendienst oder Teilnehmende an Freiwilligendiensten wie FSJ und FÖJ können ab sofort die Ehrenamtskarte Bayern beantragen und von deren Vorteilen profitieren. Damit verbunden sind bayernweit zahlreiche Vergünstigungen, wie Einkaufsrabatte oder kostenlose Eintritte bei staatlichen Schlössern und Museen. Darauf weist das Landratsamt Donau-Ries hin. Allein im Landkreis haben sich 180 Unternehmen bereit erklärt, die verschiedensten Vergünstigungen oder Rabatte für Inhaber der Ehrenamtskarte Bayern zur Verfügung zu stellen. Einzusehen sind alle 5000 örtlichen beziehungsweise bayernweiten Akzeptanzpartner mit Angabe der Anschrift und des gewährten Rabatts auf dem Internet-Regionalportal des Konversionsmanagements unter www.donauries.bayern/ehrenamt. Nähere Informationen bei Karin Brechenmacher im Landratsamt, Telefon 0906/74-143. (dz) Herr Körner, was haben Sie damals gedacht, am Tag der Geburt Ihrer Tochter Yanti? Als Sie sie zum ersten Mal in den Armen gehalten haben? Körner: Dass etwas anders ist. Meine Freundin Nico und ich wussten nicht, dass wir ein Kind mit Downsyndrom bekommen. Nico musste damals noch operiert werden, ich hatte Yanti im Arm. Sie hat erst geschlafen und dann die Augen aufgemacht. Die waren leicht schräg gestellt. Sie hat mich damals angeschaut, als ob sie mich fragen würde: Und was machen wir jetzt aus der Situation?
Ihnen war erst in diesem Moment bewusst, dass ihr Kind das Downsyndrom hat?
Körner: Ja und das war für mich ein Schock. Meine Gedanken haben sich überschlagen, ich habe Jahre vorausgeblickt – auf einen Mensch, der den Rest seines Lebens Betreuung braucht. Ich hatte zuvor nur sehr wenig Kontakt mit Menschen mit Downsyndrom. Dann kam die Hebamme und nahm Yanti mit zur Erstuntersuchung. Als Nächstes hörte ich, dass es Komplikationen gibt, ich hab meine Tochter auf der Intensivstation wieder gesehen, verkabelt. Dann konnte ich nicht mehr grübeln, ich musste erst einmal funktionieren. Und meiner Freundin sagen, dass unsere Tochter Trisomie 21 hat.
Wie lange musste Yanti auf der Intensivstation bleiben?
Körner: Drei Wochen. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob sie das überleben wird. Und wenn, was das dann für uns bedeutet. Sie hatte am Anfang Probleme mit der Sauerstoffsättigung. Erst als die Nachtschwester ihr einen riesigen Popel aus der Nase gezogen hat, wurde es besser.
Wie haben die Menschen um sie herum reagiert?
Körner: Man bekommt viele Mitleidsbekundungen und das Gefühl vermittelt, dass einem das Schicksal übel mitgespielt hat. Dazu kam noch dieses Beratungsgespräch in der Klinik mit einer Mutter, deren Tochter ebenfalls das Downsyndrom hatte. Sie war ein ganz anderer Mensch als wir, zwei Reiseverrückte, sie war vor 30 Jahren mal zwei Tage in München. Und ihre Tochter ist in einer Zeit groß geworden, in der frühkindliche Förderung keine Rolle gespielt hat. Sie hat uns klar gemacht, dass unsere Tochter nie ein selbstständiger Mensch sein wird. Ich konnte das nicht ertragen, ich habe damals das Gespräch abgebrochen. Gleich danach bin ich an Yantis Bett- chen gegangen und habe ihr versprochen, dass sie ihr Leben leben darf.
Sie haben auch eine besondere Geburtskarte verschickt.
Körner: Ja. Ich meine, man bekommt sein erstes Kind, das lächelt einen an, man baut eine Beziehung auf. Und die einen Menschen bemitleiden einen, andere tauchen plötzlich unter, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen.
Am Anfang habe ich alles über mich ergehen lassen. Aber dann, nach dem Beratungsgespräch, habe ich mit aufgelehnt. Und die Karte – Yanti ist darauf in Superheldenpose zu sehen – war auch ein Zeichen. Wir bekamen darauf ganz viele positive Reaktionen. Ich habe dann begonnen, mein Buch „Mit anderen Augen“zu schreiben.
Und Sie sind mit Ihrer Tochter verreist.
Körner: Wir sind in die Dominikanische Republik geflogen. Da wurde Yanti ganz anders aufgenommen, als in Deutschland – eben wie ein klei- nes Kind. Sie wurde geherzt und geknuddelt, auch von Fremden.
Wie geht es Yanti jetzt?
Körner: Sie ist jetzt zwei Jahre alt und geht in die Kita. In der Gruppe ist sie total anerkannt, manchmal ist es schon fast zu viel. Sie ist die Kleinste und wird von den anderen Kindern sehr verhätschelt. Leider ist sie durch ihr geschwächtes Immunsystem anfällig für Krankheiten wie beispielsweise die Grippe. Es ist unglaublich schwer, sie leiden zu sehen. Und sie hat auch keine Lust darauf, Trübsaal zu blasen. Gerade emanzipiert sie sich von uns, das finde ich super. Sie soll ja ein möglichst selbstständiger Mensch werden.
Wie sieht es mit Reisen aus?
Körner: Wir waren mit Yanti auch am europäischen Atlantik. Wir haben uns einen VW-Bulli gekauft und sind einfach losgefahren. Nico und ich sind surfen gegangen und haben uns mit der Betreuung abgewechselt, wir haben auch jeden Tag einige Stunden gearbeitet. Den Sommer über waren wir jetzt in Berlin, Nico hatte für ein halbes Jahr eine Festanstellung. Aber im Januar wollen wir wieder los, nach Asien. Da bereite ich mich gerade darauf vor – das hat sich auf jeden Fall mit Yanti geändert. Wir können nicht einfach so los, wir müssen gut planen.
Ihr Buch ist ein Erfolg, Sie stehen damit auf der Spiegel-Bestsellerliste. Was wollten Sie damit bewirken? Körner: Ich wollte den Menschen zeigen, dass das Leben mit einem Kind mit Downsyndrom zwar einen Mehraufwand bedeutet, der aber sehr wohl kompensiert wird. Es ist kein Grund, Trübsal zu blasen.
OInterview: Martina Bachmann Lesung: In der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth wird ein Narkosearzt vom Pflegepersonal mit Spritze und Medikamenten erwischt – „in einer eindeutigen Situation“. Wie kann dieser Arzt ohne eindeutigen Hinweis auf sein Fehlverhalten oder eine etwaige Suchterkrankung in einer anderen Klinik Beschäftigung finden?
Die Antwort ist einfach: Mangelnde Fürsorge des Arbeitgebers und fehlendes Interesse am Schutz der Allgemeinheit leiten die Entscheidungsträger in Donauwörth. Keiner will nach der Ursache für die „eindeutige Situation“fragen – müsste man am Ende noch einem kranken Mitarbeiter ohne Kündigungsmöglichkeit zur Suchttherapie verhelfen? Die billigste Lösung ist, das „schlechte Risiko“etwaiger Komplikationen, wie die Ansteckungsgefahr des an Hepatitis C erkrankten Arztes, wird möglichst rasch weitergereicht. Das funktioniert, weil ein Aufhebungsvertrag an die Stelle des Prozessrisikos einer Kündigung tritt und in der besten (?) Absicht, öffentliches Aufsehen zu vermeiden.
Und das Ergebnis: Der kranke Arzt bleibt unbehandelt und sich selbst überlassen. Ein deutlicher (?) Hinweis im Zeugnis, das dem Arzt keinen Stein in den Weg einer Neubeschäftigung legen soll, wird – keineswegs überraschend, sondern wie kühl kalkuliert – vom neuen Arbeitgeber übersehen. Das Vermeiden einer anlassbezogenen Risikoermittlung führt zum Unterlassen einer Meldung an die Ärztekammer, damit der Mantel des Schweigens und des Vergessens über den Vorfall gebreitet werden kann.
Fazit: Gewinnorientierung und das St.-Florians-Prinzip haben über die Fürsorgepflicht der Klinik als Arbeitgeber obsiegt, dem Ansehen der Klinik nachhaltig geschadet und zur bewussten Täuschung der Öffentlichkeit geführt. Tun Sie Buße, Herr Busse!
Klaus Wittmann,