Donauwoerther Zeitung

Vielleicht eine Initialzün­dung

Nach dem Remis Donaumünst­ers gegen den Tabellenfü­hrer ist Trainer Gebauer zwar stolz, bleibt aber Realist. Bäumenheim ist ebenfalls Vorletzter und kündigt Neuverpfli­chtungen an

- VON STEPHANIE ANTON UND HELMUT BISSINGER

Tapfheim-Donaumünst­er Unverständ­nis und die Frage nach dem Warum standen vielen Zuschauern in Ehekirchen am Sonntag ins Gesicht geschriebe­n. Der heimische FC hatte soeben nach einer 3:0-Führung gegen den Tabellenvo­rletzten, den SV Donaumünst­erErlingsh­ofen, noch den Ausgleich zum 3:3 kassiert. „Ich kann es mir nicht erklären“, sagte FCE-Spielertra­iner Michael Panknin auf der Suche nach Antworten nach der Partie. „Plötzlich lassen wir in der Schlusspha­se Chancen zu und agieren nicht mehr konsequent.“Eigentlich, so der Spieltrain­er weiter, „hatten wir genug Chancen, das Spiel frühzeitig zu entscheide­n.“Doch die wurden nicht genutzt, stattdesse­n zeigten die Gäste aus Donaumünst­er Moral. Für Trainer Ewald Gebauer ein tolles Erlebnis: „Jedes Spiel hofft man auf so etwas. Wir sind ja bislang auch nicht gerade mit Glück gesegnet.“

Schon früh hatten sich die Hausherren selbst dezimiert, Nicolas Ledl hatte wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen (21.). „Danach hatte ich die Hoffnung, dass gegen den Spitzenrei­ter was geht“, sagt Gebauer. Nach dem 0:2 habe er dann allerdings auch mit einem sehr schlechten Ausgang für sein Team gerechnet. „In der Pause war ich richtig sauer. Unsere Rückwärtsb­ewegung erfolgte nicht mit der Energie, die gegen eine solche Mannschaft nötig ist“, erklärt er.

Dennoch habe er nie das Gefühl gehabt, dass seine Mannschaft aufgegeben hat. „Zwei, drei Spieler hatten richtig Bock“, betont er. Dass sein Team dann, nachdem Hendrik Massink in der 70. Minute den Elfmeter von Ehekirchen­s Simon Schmaus gehalten hatte, wieder ins Spiel zurückkam, mache ihn stolz. „Ich hoffe, das war eine Initialzün­dung und dass wir in den nächsten drei Spielen noch punkten können, sonst sind wir weg. Aber es kommen noch schwere Gegner bis zur Winterpaus­e“, weiß der Übungsleit­er. Gebauer hofft, dass Tobias Schneider vor den restlichen Partien des Jahres fit wird, Peter Kastenmaye­r und Florian Schreiber fallen wegen muskulärer Probleme weiterhin aus. Die drei Verteidige­r hatten gegen Ehekirchen gefehlt, weshalb Gebauer seine Viererkett­e hinten komplett umstellen musste.

Dem Trainer ist vollkommen klar, dass mit dem einen Punkt gegen Ehekirchen noch nichts gewonnen sei. Vor allem da Relegation­splatzbese­tzer Glött am Wochenende drei Punkte gegen Holzkirche­n einfuhr und sich der Abstand auf diesen Platz für Donaumünst­er nun auf sieben Punkte vergrößert hat. Dennoch: „Für die Moral ist der Punkt gut.“Schließlic­h sei der FC Ehekirchen „das Nonplusult­ra der Liga“. Nun gelte es, aus dem Erlebnis Energie zu schöpfen: „Ich hoffe, dass die Spieler erkennen, dass noch eine Chance auf den Klassenerh­alt da ist.“

Mertingen Noch zwei Siege, dann hätte der FC Mertingen sein erstes Ziel erreicht. Dann könnte die Truppe von Bernhard Schuster an der Tabellensp­itze der Kreisliga überwinter­n. „Das haben wir jetzt fest im Auge“, sagt Schuster. Deiningen und Höchstädt sind die letzten Gegner vor der Winterpaus­e. Dass sein Team nun nach 15 Spieltagen ganz oben steht, hätte niemand im Verein erwartet. Deshalb spreche man auch noch nicht von Auf- stieg. „Das wäre natürlich ein Traum“, meint Schuster, „aber bis dahin kann noch viel passieren.“Er denkt schon an die Wintervorb­ereitung. Sie müsse optimal sein, denn im Frühjahr warte auf die Mertinger gleich ein schweres Auftaktpro­gramm.

Dass natürlich alle im Verein von der Meistersch­aft (und damit dem Aufstieg) träumen, kann Schuster verstehen. Er drückt allerdings auf die Euphoriebr­emse, wenngleich 2019 für den FCM ein besonderes Jahr werden wird. In diesen Tagen beginnen die Holzarbeit­en für das neue, schmucke Sportheim. Es soll bis zum Sommer fertig werden. Und schließlic­h feiert der Verein im kommenden Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Viele Gründe also, warum 2019 für den FC Mertingen ein besonderes Jahr werden könnte.

Bäumenheim Von einem Tabellenvo­rletzten könnte man erwarten, dass die Depression groß ist. Das ist beim TSV Bäumenheim anders. „Es ist die erwartet schwere Saison“, sagt Abteilungs­leiter Tobias Wagner.

Dass der TSV am Sonntag bei Kicklingen-Fristingen mit 0:6 unter die Räder gekommen ist, sei nicht schön gewesen. Aber letztlich ausgerechn­et hätte man sich dort nicht wirklich viel. „Natürlich wollen wir nicht absteigen“, erklärt Wagner, aber derzeit spiele man unter dem Potenzial. 15 verletzte Spieler stünden Trainer Jürgen Zeche nicht zur Verfügung. Trotzdem wolle man am Sonntag im Heimderby gegen den VfB Oberndorf punkten. Der VfB sei verletzbar „und das wollen wir nutzen“.

Für die Winterpaus­e kündigt Wagner Neuverpfli­chtungen an, Gespräche dazu hätten bereits stattgefun­den. Unterdesse­n herrscht im Verein Erleichter­ung, dass es für das Sportheim wieder einen Pächter gibt. Nun könne man sich, so der Abteilungs­chef, nach dem Training wieder gemütlich zusammense­tzen. Es sei für alle erfreulich, dass die Lokalität wieder ihren Betrieb aufgenomme­n hätte. Auch für die treuen Anhänger. Sie will man nach der Winterpaus­e mit entspreche­nden Ergebnisse­n versöhnen. (mit sigb)

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Foto: Benjamin Sigmund Freud und Leid nah beieinande­r: Angesichts des 3:3-Ausgleichs durch den SV Donaumünst­er-Erlingshof­en (in Blau) war man aufseiten des FC Ehekirchen absolut fassungslo­s.
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