Vielleicht eine Initialzündung
Nach dem Remis Donaumünsters gegen den Tabellenführer ist Trainer Gebauer zwar stolz, bleibt aber Realist. Bäumenheim ist ebenfalls Vorletzter und kündigt Neuverpflichtungen an
Tapfheim-Donaumünster Unverständnis und die Frage nach dem Warum standen vielen Zuschauern in Ehekirchen am Sonntag ins Gesicht geschrieben. Der heimische FC hatte soeben nach einer 3:0-Führung gegen den Tabellenvorletzten, den SV DonaumünsterErlingshofen, noch den Ausgleich zum 3:3 kassiert. „Ich kann es mir nicht erklären“, sagte FCE-Spielertrainer Michael Panknin auf der Suche nach Antworten nach der Partie. „Plötzlich lassen wir in der Schlussphase Chancen zu und agieren nicht mehr konsequent.“Eigentlich, so der Spieltrainer weiter, „hatten wir genug Chancen, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.“Doch die wurden nicht genutzt, stattdessen zeigten die Gäste aus Donaumünster Moral. Für Trainer Ewald Gebauer ein tolles Erlebnis: „Jedes Spiel hofft man auf so etwas. Wir sind ja bislang auch nicht gerade mit Glück gesegnet.“
Schon früh hatten sich die Hausherren selbst dezimiert, Nicolas Ledl hatte wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen (21.). „Danach hatte ich die Hoffnung, dass gegen den Spitzenreiter was geht“, sagt Gebauer. Nach dem 0:2 habe er dann allerdings auch mit einem sehr schlechten Ausgang für sein Team gerechnet. „In der Pause war ich richtig sauer. Unsere Rückwärtsbewegung erfolgte nicht mit der Energie, die gegen eine solche Mannschaft nötig ist“, erklärt er.
Dennoch habe er nie das Gefühl gehabt, dass seine Mannschaft aufgegeben hat. „Zwei, drei Spieler hatten richtig Bock“, betont er. Dass sein Team dann, nachdem Hendrik Massink in der 70. Minute den Elfmeter von Ehekirchens Simon Schmaus gehalten hatte, wieder ins Spiel zurückkam, mache ihn stolz. „Ich hoffe, das war eine Initialzündung und dass wir in den nächsten drei Spielen noch punkten können, sonst sind wir weg. Aber es kommen noch schwere Gegner bis zur Winterpause“, weiß der Übungsleiter. Gebauer hofft, dass Tobias Schneider vor den restlichen Partien des Jahres fit wird, Peter Kastenmayer und Florian Schreiber fallen wegen muskulärer Probleme weiterhin aus. Die drei Verteidiger hatten gegen Ehekirchen gefehlt, weshalb Gebauer seine Viererkette hinten komplett umstellen musste.
Dem Trainer ist vollkommen klar, dass mit dem einen Punkt gegen Ehekirchen noch nichts gewonnen sei. Vor allem da Relegationsplatzbesetzer Glött am Wochenende drei Punkte gegen Holzkirchen einfuhr und sich der Abstand auf diesen Platz für Donaumünster nun auf sieben Punkte vergrößert hat. Dennoch: „Für die Moral ist der Punkt gut.“Schließlich sei der FC Ehekirchen „das Nonplusultra der Liga“. Nun gelte es, aus dem Erlebnis Energie zu schöpfen: „Ich hoffe, dass die Spieler erkennen, dass noch eine Chance auf den Klassenerhalt da ist.“
Mertingen Noch zwei Siege, dann hätte der FC Mertingen sein erstes Ziel erreicht. Dann könnte die Truppe von Bernhard Schuster an der Tabellenspitze der Kreisliga überwintern. „Das haben wir jetzt fest im Auge“, sagt Schuster. Deiningen und Höchstädt sind die letzten Gegner vor der Winterpause. Dass sein Team nun nach 15 Spieltagen ganz oben steht, hätte niemand im Verein erwartet. Deshalb spreche man auch noch nicht von Auf- stieg. „Das wäre natürlich ein Traum“, meint Schuster, „aber bis dahin kann noch viel passieren.“Er denkt schon an die Wintervorbereitung. Sie müsse optimal sein, denn im Frühjahr warte auf die Mertinger gleich ein schweres Auftaktprogramm.
Dass natürlich alle im Verein von der Meisterschaft (und damit dem Aufstieg) träumen, kann Schuster verstehen. Er drückt allerdings auf die Euphoriebremse, wenngleich 2019 für den FCM ein besonderes Jahr werden wird. In diesen Tagen beginnen die Holzarbeiten für das neue, schmucke Sportheim. Es soll bis zum Sommer fertig werden. Und schließlich feiert der Verein im kommenden Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Viele Gründe also, warum 2019 für den FC Mertingen ein besonderes Jahr werden könnte.
Bäumenheim Von einem Tabellenvorletzten könnte man erwarten, dass die Depression groß ist. Das ist beim TSV Bäumenheim anders. „Es ist die erwartet schwere Saison“, sagt Abteilungsleiter Tobias Wagner.
Dass der TSV am Sonntag bei Kicklingen-Fristingen mit 0:6 unter die Räder gekommen ist, sei nicht schön gewesen. Aber letztlich ausgerechnet hätte man sich dort nicht wirklich viel. „Natürlich wollen wir nicht absteigen“, erklärt Wagner, aber derzeit spiele man unter dem Potenzial. 15 verletzte Spieler stünden Trainer Jürgen Zeche nicht zur Verfügung. Trotzdem wolle man am Sonntag im Heimderby gegen den VfB Oberndorf punkten. Der VfB sei verletzbar „und das wollen wir nutzen“.
Für die Winterpause kündigt Wagner Neuverpflichtungen an, Gespräche dazu hätten bereits stattgefunden. Unterdessen herrscht im Verein Erleichterung, dass es für das Sportheim wieder einen Pächter gibt. Nun könne man sich, so der Abteilungschef, nach dem Training wieder gemütlich zusammensetzen. Es sei für alle erfreulich, dass die Lokalität wieder ihren Betrieb aufgenommen hätte. Auch für die treuen Anhänger. Sie will man nach der Winterpause mit entsprechenden Ergebnissen versöhnen. (mit sigb)