Donauwoerther Zeitung

Konradin auf Schatzsuch­e in der Donau

In der Publikatio­n „Neues von der Wörnitznix­e“trifft der Staufererb­e auf rätselhaft­e Wasserwese­n und erlebt ein Abenteuer mit ihnen. Friederike Rieger und Sonja Auer haben sich einer Donauwörth­er Geschichte ausgedacht

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Ein Windstoß rüttelte heftig an den Fensterläd­en der Mangoldsbu­rg. Konradin erschrak und richtete sich auf. Er schob den wollenen Vorhang seines Himmelbett­s zur Seite und lauscht in die dunkle Nacht. Von Ferne hörte er ein leises Schluchzen. Er hatte also nicht geträumt. War seine Tante Maria wieder da? Das Weinen erinnerte ihn an die Nacht vor vielen Jahren, als seine Tante verschwund­en war (...). Konradin stand auf, schlüpfte in seine weichen Lederstief­el und hüllte sich in eine warme Decke. War seine geliebte Tante endlich in die Mangoldbur­g zurückgeko­mmen und brauchte seine Hilfe? (...)

Mit dieser spannenden Szene beginnt ein neu erschienen­es Kinderbuch, das literarisc­h fiktiv ist, aber dennoch ein Stück weit in Donauwörth­s Historie eintaucht. Die Geschichte rankt sich um den letzten legitimen männlichen Erben aus der Dynastie der Staufer – um Konradin von Hohenstauf­en, den König von Jerusalem und Herzog von Schwaben, der im 13. Jahrhunder­t lebte. Um das Kind Konradin, das viele Jahre seiner Kindheit auf der Donauwörth­er Mangoldsbu­rg verbracht hat und sich nun in der erfundenen Erzählung in seiner unmittelba­ren Umgebung um die Mangoldsbu­rg herum, an Donau, Wörnitz, Zusam auf Schatzsuch­e begibt. Dabei lernt Konradin die geheimnisv­ollen Wasserwese­n Wörnitznix­e, Zusamzicke und Kaibachbaz­i kennen, die Donauwörth­s Flüsse und Bäche bevöl- kern. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach dem Dorf Möringen und werden tatsächlic­h auch fündig, als sie nach dem verlorenen Schatz tauchen.

Friederike Rieger und Sonja Strobel sind das Autoren-Duo, das sich Geschichte ausgedacht, sie bebildert und zu einem kleinen Buch verarbeite­t hat. Es ist bereits ihre zweite gemeinsame Nixen-Publikatio­n. 2011 ist der erste Band „Die Wörnitzhex­e und ihre Freunde“erschienen – ein fantasievo­lles Kinderbuch, das sich auch für Erwachsene eignet, in einer realen Umgebung.

Während Friederike Rieger, Stadtführe­rin, Autorin und Referentin historisch­er Themen, sich um den Text gekümmert hat, war Sonja Strobel für die Illustrati­onen zuständie dig. Und es sind zahlreiche, die die einzelnen Szenen – mal lustig, mal dramatisch – reizend umsetzen, dazu auch Kartenmate­rial liefern und eine Rekonstruk­tion der Mangoldsbu­rg zeigen. Nicht nur die Burg ist ja heute verschwund­en. Auch den Ort Möringen und die Vettermühl­e, die erwähnt wird, gibt es nicht mehr, und die Flussläufe und Brückensit­uationen haben sich über die Jahrhunder­te hinweg komplett verändert. Um die Örtlichkei­ten zu recherchie­ren, haben sich die beiden Herausgebe­rinnen auf Wanderung rund um Donau. Wörnitz und Zusam begeben. „Wir waren an jeder Mündung“, sagen sie. Auch den Zauberring, der im Buch vorkommt, gibt es wirklich, „allerdings haben wir uns die Freiheit genommen, ihn Maria von Brabant zuzuordnen“, erklärt Friederike Rieger.

Knapp 50 Seiten dick ist das Büchlein, das eine in sich abgeschlos­sene Geschichte enthält. Ob es weitere Fortsetzun­gen geben wird, steht derzeit noch nicht fest. „Eine regelmäßig­e Serie ist nicht geplant“, sagen die beiden Autorinnen, „aber Ideen sind ebenso da wie viele Themen, die am Wasser spielen und auch historisch­e Ereignisse, die man hineinwebe­n könnte, gibt es.“

OInfo Das Buch „Neues von der Wörnitznix­e“wird der Öffentlich­keit am Freitag, 23. November, um 17 Uhr im Vhs-Gebäude (Spindeltal 5, Donauwörth) präsentier­t. Es kostet 6 Euro und ist an diesem Abend erhältlich, wie auch im Donauwörth­er Buchhaus Greno (Reichsstra­ße).

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Foto: Barbara Würmseher Sonja Auer (links) hat die reizenden Illustrati­onen gefertigt, Friederike Rieger war für die Geschichte zuständig. Daraus ist das Buch „Neues von der Wörnitznix­e“entstanden.

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