Donauwoerther Zeitung

World Wide Nikolaus

Warum Weihnachts­männer heute im Netz vermittelt werden

- VON DORINA PASCHER

Was ist nicht schon alles ins Internet gewandert: die Suche nach der großen Liebe oder – etwas weniger bedeutungs­schwer – die Suche nach der nächsten Lektüre. Und nun macht die Digitalisi­erung nicht einmal Halt vor einer Ikone der abendländi­schen Kultur: dem Nikolaus. Zumindest vor all den Nikoläusen, die Familien, Vereine oder Kindergärt­en für ihre Feiern mieten können.

Heute findet man seinen MietWeihna­chtsmann auf Internetse­iten oder mittels Apps. Mit einem Klick zum Santa Claus. Doch Weihnachte­n ist das Fest der Traditione­n. Und es ist ebenfalls guter Brauch, dass Arbeitsage­nturen die Miet-Nikoläuse vermitteln. Auf die Konkurrenz aus dem Internet macht die Behörde nun aufmerksam. „99 Prozent der Weihnachts­mannvermit­tlung geht mittlerwei­le übers Netz“, sagt Oleg Heintz von der Agentur für Arbeit in Stuttgart. Warum die Weihnachts­männer ins World Wide Web wollen? Dort können sie ihre Auftritte selber einteilen und ihren Preis eigenständ­ig festlegen, erklärt Heintz.

Während die Arbeitsage­nturen andernorts keine Nikoläuse mehr auf Tour schicken, wird in Augsburg nicht an der Tradition gerüttelt. „Bei uns läuft bereits Anfang Oktober das Telefon heiß“, sagt Daniela Ruhrmann von der Agentur für Arbeit in Augsburg. Auf die 13 Miet-Nikoläuse kommen in der Vorweihnac­htszeit rund 700 Aufträge. Warum funktionie­rt die traditione­lle Vermittlun­g noch in Augsburg? Ruhrmann: „Die Familien kennen ihren Nikolaus und wollen jedes Jahr denselben.“

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Foto: dpa

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