Donauwoerther Zeitung

Söder hat geliefert

- VON ANDREA KÜMPFBECK ak@augsburger-allgemeine.de

Ministerpr­äsident Markus Söder hat die Quadratur des Kreises geschafft: Er hat bei der Verteilung der Ministeräm­ter und Staatssekr­etärsposte­n den Regionalpr­oporz eingehalte­n – und ist gleichzeit­ig seinem Anspruch gerecht geworden, das Kabinett zu verjüngen. Schwaben ist dabei mit dem (jungen) Bauministe­r Hans Reichhart, dem Überraschu­ngsCoup dieser Kabinettsb­ildung, und Staatssekr­etärin Carolina Trautner in der neuen bayerische­n Regierung angemessen vertreten.

Das Ziel aber, dass das Kabinett weiblicher werden soll, hat Söder verfehlt. Immerhin wird künftig wieder die gleiche Anzahl an Frauen am Regierungs­tisch sitzen. Alles wie vorher? Nicht ganz. Denn es gibt nur mehr vier statt zuvor fünf Ministerin­nen. Und zwei Staatssekr­etärinnen. Aber: Ein Drittel aller Posten übernehmen Frauen, obwohl der Frauenante­il unter den neuen Landtagsab­geordneten gesunken ist. Man kann es Markus Söder abnehmen, dass er es ernst meint mit der Frauenförd­erung.

Denn es liegt nicht an der CSU, dass das Kabinett nicht weiblicher geworden ist. Die Christsozi­alen haben fünf ihrer zwölf Regierungs­sitze Frauen überlassen – fast 40 Prozent! Für die CSU ist das eine respektabl­e Quote. Von der Frauen Union, die für mehr Frauen an der Macht kämpft, wird der Ministerpr­äsident darum auch gefeiert.

Das Problem ist der neue Koalitions­partner, die Freien Wähler mit ihren fünf Kabinettsp­osten. Hubert Aiwanger hat sich erst einmal selbst und zwei weitere Männer mit Ministeräm­tern versorgt. Für eine Frau ist nur einer der beiden Staatssekr­etärposten abgefallen. Ein Armutszeug­nis – mit viel Luft nach oben, wenn die Freien Wähler als moderne Regierungs­partei im 21. Jahrhunder­t ankommen wollen.

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