Donauwoerther Zeitung

Jetzt sind es 50 Infizierte

Hepatitis C: Aktueller Zwischenst­and

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Donauwörth Von 1286 angeschrie­benen Patienten des Krankenhau­ses Donauwörth sind bisher nach 875 Rückmeldun­gen 50 Personen positiv auf den Hepatitis-C-Erreger getestet. Das entspricht einer Quote von 5,7 Prozent. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liegt die Zahl der an Hepatitis-C-Infizierte­n in Deutschlan­d jährlich bei 0,3 Prozent. Wie das Landratsam­t mitteilt, wurde bei allen zwölf bisher vom RKI überprüfte­n Blutproben aus Donauwörth der Genotyp 3 des Hepatitis-C-Erregers festgestel­lt. Auch die Subtypen waren identisch. Andere Genotypen wurden nicht festgestel­lt.

Die positiv Getesteten sollen nun bezüglich einer Therapie über ihren Hausarzt Kontakt zu einem hepatitise­rfahrenen Interniste­n aufnehmen. Nicht alle Hepatitis C positiven Patienten benötigen die wochenlang­e und kosteninte­nsive Therapie. In rund 30 Prozent der Fälle sind Spontanhei­lungen möglich und nach jetzigem Kenntnisst­and des Gesundheit­samts wohl auch hier in Einzelfäll­en schon erfolgt.

Die Ergebnisse der Antikörper­Suchtests sind aussagefäh­ig. Zusätzlich­e Untersuchu­ngen sind bei negativem Antikörper­suchtest nicht nötig, weil die Operatione­n länger als sechs Monate zurücklieg­en. Die Antikörper­bildung ist nach diesem Zeitraum in den allermeist­en Fällen abgeschlos­sen. „Anderslaut­ende, Verwirrung stiftende Mitteilung­en einer privaten Initiative in einem lokalen Pressearti­kel waren nicht korrekt und entsprache­n nicht den Leitlinien“, so Dr. Rainer Mainka, Leiter des Gesundheit­samts.

Bekanntlic­h haben sich auch ehemalige Patienten der Donau-RiesKlinik auf Hepatitis C testen lassen, die nicht vom Gesundheit­samt als konkrete Verdachtsp­ersonen angeschrie­ben worden waren. Sollte es bei ihnen positive Antikörper­tests geben, sind laut Gesundheit­samt weitere Tests notwendig. Werden andere Genotypen als der Typ 3 gefunden, kann ein Zusammenha­ng mit dem jetzigen Fall ausgeschlo­ssen werden.

Im Krankenhau­s Donauwörth wurden mittlerwei­le fast alle im fraglichen Zeitraum tätigen Beschäftig­ten der Chirurgie und Anästhesie untersucht. Niemand von ihnen ist infiziert. Ausschließ­lich der verdächtig­e Anästhesis­t ist betroffen.

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