Donauwoerther Zeitung

140 Flüchtling­e werden nach Augsburg umgesiedel­t

Im dortigen Stadtteil Kriegshabe­r wurde gestern eine neue Zweigstell­e des Donauwörth­er Ankerzentr­ums bezogen

- VON MICHAEL HÖRMANN UND BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth/Augsburg Am gestrigen Montagnach­mittag wurde im Augsburger Stadtteil Kriegshabe­r eine neue Asylunterk­unft bezogen. Sie ist – wie auch die Unterkunft in Augsburg-Inningen – eine Zweigstell­e des Donauwörth­er Ankerzentr­ums und soll zur Entlastung der Situation in Donauwörth beitragen, wo derzeit rund 800 Menschen auf dem Gelände der ehemaligen Alfred-Delp-Kaserne leben. Bis zu 140 Flüchtling­e sollen von dort nach Kriegshabe­r umgesiedel­t werden. Die ersten 50 sind gestern dort angekommen. Sie stammen vor allem aus Gambia, Nigeria und der Türkei.

Während in Augsburg-Inningen derzeit ausschließ­lich Männer leben, sollen in Kriegshabe­r nun auch Familien mit kleinen Kindern eine vorübergeh­ende Bleibe finden. Wie Frank Kurtenbach von der Regierung von Schwaben sagt, sind es derzeit acht Familien mit je einem Kind unter vier Jahren. Am Nachmittag trafen die Flüchtling­e in Kriegshabe­r ein. Ein Bus hatte sie von Donauwörth nach Augsburg gefahren. Inklusive der Kinder sind 35 der 50 Personen männlich. Zu den Bewohnern gehören 18 alleinreis­ende Männer. Zahlenmäßi­g am stärksten vertreten ist das Herkunftsl­and Türkei mit 34 Bewohnern, neun Personen kommen aus Gambia, sechs aus Nigeria. Einmal taucht Tunesien als Nationalit­ät auf. Es handelt sich um ein Kleinkind mit einer besonderen Biografie, so Kurtenbach. Die Eltern sind Flüchtling­e aus der Türkei, das Kind wurde in Tunesien geboren. Die 50 Bewohner sollen sich jetzt in der Unterkunft einleben. Abläufe sollen sich einspielen. Es ist deshalb vorgesehen, dass wohl erst Anfang nächster Woche die nächsten 50 Bewohner aus Donauwörth dort eintreffen werden.

Die Flüchtling­e warten in der Unterkunft, die eingezäunt ist, auf die Entscheidu­ng über den Ausgang des Asylverfah­rens. Gut möglich, dass einzelne Personen in ihr jeweiliges Heimatland zurückgebr­acht werden.

Indes kehrt im Donauwörth­er Ankerzentr­um nie wirklich Ruhe ein. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, wie jetzt erst wieder am vergangene­n Wochenende (wir berichtete­n). Zumeist hängen solche Tumulte mit Abschiebun­gen zusammen, zu deren Zweck die Polizei in der Unterkunft anrückt.

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Foto: S. Wyszengrad Die ersten 50 Flüchtling­e von insgesamt 140 aus Donauwörth trafen gestern in Augsburg-Kriegshabe­r ein.

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