Donauwörth rockt ab
Musiknacht Prall gefüllte Kneipen und meist rockige Töne gibt es am Samstagabend in der Großen Kreisstadt. Warum die Zahl der Lokalitäten zurückgeht
Donauwörth Es ist ein eher ungewohnter Anblick am Samstagabend im Donauwörther Ried. Viele Menschen pilgern von einem Lokal zum anderen, Musik ist von allen Seiten zu hören. Bei der „Musiknacht“haben die Gäste in acht Gaststätten die Möglichkeit abzurocken – oder sich bei ruhigeren Tönen und einem guten Getränk zurückzulehnen.
Ziemlich fetzig kann die Tour schon beim Zeughaus gestartet werden. Die Band RoxxDoxx heizt dort mit ihren Interpretationen sämtlicher Klassiker ein. Im benachbarten Pfadfinderheim geht es mehr ab. Die Gruppe Cheap Jake sorgt nicht nur für ein voll besetztes Haus, sondern auch für heiße Temperaturen. So wird es für die Feiernden schwie- rig, dort lange mit der dicken Winterkleidung auszuharren. „Wir sind wirklich sehr zufrieden heute, es sind sehr viele Leute da und die Bands sind super“, sagt Sonja Büchner von den Donauwörther Pfadfindern. Neben Cheap Jake treten dort auch die Bands Full Device und The Kraimers auf.
Wer auf der Suche nach ruhigeren Tönen ist, kann einem jungen Gitarristen-Duo im Café la Kami lauschen. Wenn man in das prall gefüllte Café hineinkommt, hört man Florian und Diana von Pluspunkt, die ihre Popinterpretationen mit einer Spur von Jazz gekonnt wiedergeben.
Viel getanzt wird wenige Meter weiter: Bürgermeister Jörg Fischer und seine Band Fischer and Friends bringen das Publikum im Café Ci- lento auf die Tanzfläche. Auch hier werden sämtliche Rockklassiker von bekannten Bands, wie AC/DC oder den Rolling Stones, zum Besten gegeben. Im Buena Vista, wo es für die Gäste der Musiknacht schwierig wird, einen Platz zu finden, kann man schon vor der Türe die Musik der Gruppe Roxxane vernehmen. Vier Musiker sorgen dort stetig für viel Bewegung auf der Tanzfläche, einige singen sogar eifrig bei den Hits bekannter Bands mit.
Ein Höhepunkt des Abends ist der Auftritt der Rockband Blind Date im Doubles Starclub. Schon früh müssen die Menschen vor der Türe darauf warten, bis einige Gäste wieder hinausgehen, da der Klub seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Wer es doch mit ein wenig Geduld hinein schafft, auf den wartet eine grandiose Party. Hemmungslos tanzen manche Gäste zu Songs von Kiss, Deep Purple oder Queen.
„Ich finde es richtig gut, dass es die Musiknacht in Donauwörth gibt. Ich war gerade beim Jonny und bin nun im Doubles gelandet. Hier ist einfach immer was los und auch die Bands sind super“, meint der 20-jährige Marc Neumaier.
Für diejenigen, die den Abend eher ruhig ausklingen lassen wollen, ist die Pilsbar Zum Jonny der richtige Anlaufpunkt. Angenehme Töne von zwei routinierten Musikern, dem Duo Mella & Rudi, sorgen für eine entspannte Stimmung. Mit viel Gefühl covert das Duo Balladen und Welthits, dabei verleihen die Musiker diesen oft eine eigene, angenehme Note.
Musiknacht-Organisator Hubert Schneid zeigt sich nach der Nacht zufrieden: „Wir hatten viele gute Bands und Kneipen, in die man nur noch schwer hineinkam, weil so viel los war.“Trotzdem rechnet Schneid mit einem Besucherrückgang von etwa zehn Prozent, was auch damit zu tun habe, dass Lokalitäten nicht mehr mitmachen oder im Laufe des vergangenen Jahres schon geschlossen haben. So seien es dieses Jahr eben nur noch acht Anlaufpunkte gewesen, fünf weniger als im Vorjahr.
Neben der Schließung mancher Kneipen seit dem vergangenen Jahr gebe es aber auch Betreiber, die dieses Jahr kein Interesse an einer Teilnahme gehabt hätten, berichtet Schneid.