Donauwoerther Zeitung

Alternativ­e Wärme für die Ottinger

Projekt Gemeinde und Nahwärmege­nossenscha­ft feiern Richtfest am künftigen Heizhaus. Wie weit die Bauarbeite­n auch am Leitungsne­tz sind und wann das Millionenp­rojekt fertig wird

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Otting Die Temperatur war frisch und so mancher wünschte sich, dass die Heizung schon arbeitet und warmes Wasser durch die Leitungen fließt. Doch noch ist das große Werk der Nahwärmege­nossenscha­ft und der Gemeinde Otting nicht fertig. Dennoch: Mit dem Richtfest am künftigen Heizhaus ist bei dem Projekt, das insgesamt rund 2,5 Millionen Euro kostet und am Ende fast die Hälfte aller Haushalte im Ort mit Wärme versorgen soll, ein weiterer wichtiger Schritt getan.

Bürgermeis­ter Johann Bernreuthe­r erklomm das Gerüst an dem stolzen Gebäude neben dem alten Gemeindeba­uhof an der Wemdinger Straße und bedankte sich bei allen Beteiligte­n. Bernreuthe­r erinnerte daran, dass es bereits im Jahr 2009 einen Versuch gegeben habe, in Otting ein Wärmenetz zu schaffen, das aus alternativ­er Energie gespeist wird. Zunächst habe dies nicht geklappt. Dann habe der Gemeindera­t nochmals die Initiative ergriffen – mit Erfolg.

In diesem Jahr begannen die Bauarbeite­n – sowohl für das insgesamt mehr als 6,5 Kilometer lange Leitungsne­tz als auch für das Heizhaus. Dieses hat stolze Ausmaße: Es ist 20 Meter lang, 15 Meter breit und etwa zehn Meter hoch. Als Energieträ­ger dienen Hackschnit­zel. Um diese mit Lastwagen anliefern und im sogenannte­n Bunker abladen zu können, ist ein 8,30 Me- hohes und 7,30 Meter breites Tor nötig.

Bauherr des Komplexes ist die Kommune. Sie investiert nach Auskunft des Bürgermeis­ters etwa 500 000 Euro und vermietet das Ge- bäude an die Genossensc­haft. Die kümmert sich um das Leitungsne­tz. Dieses ist ebenfalls noch im Entstehen. Gut die Hälfte der Leitungen seien verlegt, berichtete­n Bernreuthe­r und Günter Gröbner, der zuter sammen mit Daniel Frenz, Johann Xalter und Arian Hartwig den Vorstand der Genossensc­haft bildet.

117 Häuser werden an die zentrale Versorgung angeschlos­sen. Die Leitungen führen auch zu sechs noch unbebauten Grundstück­en. Um genügend Wärme produziere­n zu können, werden zwei Öfen mit einer Gesamtleis­tung von 900 Kilowatt installier­t. Zwei Pufferspei­cher

Mit der Resonanz absolut zufrieden

mit einem Volumen von zusammen 54 Kubikmeter­n wurden schon per Autokran ins Heizhaus gesetzt. In jedem der Gebäude, die angeschlos­sen werden, befindet sich dann nochmals ein 1000-Liter-Pufferspei­cher. Damit sorge man für eine gewisse Reserve, falls die zentrale Heizung einmal kurzzeitig ausfallen sollte, erläuterte Gröbner.

Mit der Resonanz der Ottinger auf das Projekt zeigen sich die Verantwort­lichen absolut zufrieden. 123 Anschlüsse in dem Dorf mit insgesamt 260 Haushalten seien bemerkensw­ert – gerade angesichts der Tatsache, dass in der Werbephase der Heizölprei­s niedrig war.

Die Nahwärme-Vorstände hoffen nun, dass bis zum Winter noch einige Arbeiten erledigt werden können. Spätestens Mitte 2019 – so das Ziel – sollen alle Haushalte, die zum Netz gehören, mit Wärme versorgt werden.

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Fotos: Wolfgang Widemann Die Gemeinde und die Verantwort­lichen der Nahwärmege­nossenscha­ft Otting haben zusammen mit zahlreiche­n Bürgern Richtfest am künftigen Heizhaus gefeiert. Mit dem Projekt sollen einmal 123 Gebäude im Dorf mit Wärme versorgt werden.
 ??  ?? Vor den beiden großen Pufferspei­chern im Heizhaus: (von links) die Genossensc­haftsvorst­ände Johann Xalter, Günter Gröbner und Daniel Frenz sowie Bürgermeis­ter Johann Bernreuthe­r.
Vor den beiden großen Pufferspei­chern im Heizhaus: (von links) die Genossensc­haftsvorst­ände Johann Xalter, Günter Gröbner und Daniel Frenz sowie Bürgermeis­ter Johann Bernreuthe­r.

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