Donauwoerther Zeitung

Versöhnlic­hes Ende

Turnen Der TSV Monheim beendet die Saison in der 2. Bundesliga Nord auf dem dritten Platz. Nach dem engen Wettkampf gegen Heidelberg verabschie­det sich ein Leistungst­räger – aber nur auf Zeit

- Fotos: Izsó (sber, sut)

Monheim Es war erneut spannend bis zum Schluss und wieder einmal behielten die Monheimer Turner die Nerven. Duelle gegen Heidelberg hatten in der Vergangenh­eit schon häufig besten Unterhaltu­ngswert, bei denen die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. So auch dieses Mal beim letzten Wettkampf der Saison in der 2. Bundesliga Nord, den die Nordschwab­en schließlic­h mit 38:30 gewannen. Durch diesen Erfolg schloss der TSV die Saison doch noch auf dem dritten Platz ab.

Dabei hatte es am Boden nicht besonders gut für Monheim begonnen. Offensicht­lich schien der Respekt vor den Gästen recht groß zu sein, denn die Hausherren leisteten sich drei Stürze und verloren das Bodenturne­n mit 0:9. Auch am Pferd konnten die Monheimer zunächst ihre Nervosität nicht ablegen, sodass sie zwischenze­itlich sogar mit 0:15 in Rückstand gerieten. Erst Florian Lindner und Jan Lederer holten die ersten Punkte und verkürzten das Ergebnis auf 8:15. Dies war die Initialzün­dung für eine starke Phase der Gastgeber.

Sehr souverän präsentier­ten sie ihre Ringeübung­en, was ihnen folgericht­ig einen deutlichen Gerätegewi­nn und sogar die Pausenführ­ung von 20:18 einbrachte. Am Sprung folgte dann eine Saisonprem­iere. Zum ersten Mal gelang den Monheimern in diesem Jahr der Gewinn der Sprungwert­ung, wobei sie vor allem bei drei von vier Duellen vom höheren Ausgangswe­rt profitiert­en. Am Barren bauten Lukas Schlottere­r und Florian Lindner den Vorsprung zunächst weiter aus. Als Julius Rabenstein allerdings ein grober Fehler unterlief, war Heidelberg in Person von Daniel Morres zur Stelle, der fünf Punkte holte. Im abschließe­nden Duell konnte Artjem Weimer etwas überrasche­nd ein Unentschie­den gegen Jimmy Verbaeys erturnen, obwohl der Heidelberg­er eine starke Übung mit deutlich höherem Ausgang zeigte. Somit betrug der Vorsprung vor dem Reck noch sechs Punkte.

Monheim präsentier­te sich weiterhin souverän und erhöhte vor den beiden letzten Duellen auf 34:27. Die Heidelberg­er versuchten noch einmal, Druck aufzubauen, indem sie im dritten Duell ihren stärksten Turner setzten. Doch Norik Friedel konterte durch eine solide Übung, sodass er nur drei Punkte den Gästen überlassen musste. Mit fünf Punkten im letzten Duell hätte Heidelberg noch an Monheim vorbeizieh­en können. Allerdings ließ Robert Alexandru-Pasca gegen Marvin Rauprich nichts mehr anbrennen und sicherte den Sieg. Außerdem belegte er mit neun Punkten Platz zwei der Topscorerw­ertung und musste nur Florian Lindner mit 13 Punkten den Vortritt lassen. Damit erreichte der Rumäne als bester Monheimer den dritten Platz in der Saisongesa­mtwertung.

Auch wenn die Qualifikat­ion für das Aufstiegsf­inale am 8. Dezember in eigener Halle bereits vor dem Wettkampf verpasst worden war, unterstütz­ten die eigenen Fans die Turner leidenscha­ftlich und lautstark. Unter ihnen befand sich auch Monheims langjährig­er Bundesliga­turner Charley Malewschik aus Brasilien, der nach zehn Jahren wieder einmal zu Besuch nach Deutschlan­d kam und sich freute, langjährig­e Freunde wiederzuse­hen.

Großer Dank vonseiten des TSV Monheim ging an die Fans, denn diese hatten die Turner in der schwierige­n Saison, die durch eine umfassende Verletzung­sproblemat­ik geprägt war, jederzeit unterstütz­t. Am Ende mussten die Fans jedoch noch eine schlechte Nachricht verkraften. Mit dem letzten Saisonwett­kampf wurde Kapitän Florian Lindner verabschie­det, der vier Jahre lang für den TSV Monheim geturnt hatte und als Mehrkämpfe­r ein absoluter Leistungst­räger der Mannschaft war. Er wird in den nächsten beiden Jahren für Erstligist TG Saar an den Start gehen und dort versuchen, seinen Traum vom Deutschen Meistertit­el zu verwirklic­hen. „Ich fühle mich superwohl hier, mir ist die Entscheidu­ng sehr schwergefa­llen“, erklärte Lindner angesichts einiger Pfiffe der zunächst etwas enttäuscht­en Monheimer Fans. Mit der Versicheru­ng „ich werde danach gerne hierher zurückkomm­en und meine Karriere hier beenden“, hatte Lindner die Fans aber wieder auf seiner Seite. Spartenlei­ter Peter Bullinger bedankte sich bei Lindner und übergab ihm eine Fotocollag­e („damit du uns nicht vergisst!“).

So wurde aus der anschließe­nden Saisonabsc­hlussfeier auch eine kleine Abschiedsf­eier für den Teamkapitä­n. Grund zur Freude hatte auch die zweite Mannschaft des TSV Monheim in der 3. Bundesliga , hatte sie doch vor dem Wettkampf der ersten ebenfalls einen Erfolg feiern können. Mit 44:28 hatte sie sich gegen Unterföhri­ng durchgeset­zt. Stolz kann sie damit auf eine starke Saison und Platz vier zurückblic­ken.

 ??  ?? Kapitän Florian Lindner (Zweiter von links) verlässt den TSV Monheim in Richtung TG Saar, um dort um den Deutschen Meistertit­el mitzuturne­n. Von der Mannschaft und Trainer Mario Reichert (links) gab es eine herzliche Verabschie­dung.
Kapitän Florian Lindner (Zweiter von links) verlässt den TSV Monheim in Richtung TG Saar, um dort um den Deutschen Meistertit­el mitzuturne­n. Von der Mannschaft und Trainer Mario Reichert (links) gab es eine herzliche Verabschie­dung.
 ??  ?? Freuten sich über einen gelungenen Wettkampf: die TSV-Turner Norik Friedel (links) und Jan Lederer.
Freuten sich über einen gelungenen Wettkampf: die TSV-Turner Norik Friedel (links) und Jan Lederer.
 ??  ?? Robert-Alexandru Pasca bracht als letzter Turner den Sieg unter Dach und Fach.
Robert-Alexandru Pasca bracht als letzter Turner den Sieg unter Dach und Fach.

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