Stadtwerke übernehmen Stromnetz
Energie Donauwörth hält jetzt 51 Prozent des städtischen Netzes. Was dahinter steckt
Donauwörth Die Stadtwerke Donauwörth übernehmen von den Lechwerken (LEW) ab 1. Januar 2020 zu 51 Prozent das Donauwörther Stromnetz. Dies hatte zuletzt der Stadtrat entschieden. Dafür beschloss der Stadtrat die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft, die künftig das Eigentum am Stromnetz der Stadt halten wird. Jetzt unterzeichnete Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert für die Stadtwerke mit LEW-Vorstandsmitglied Markus Litpher einen entsprechenden Vertrag. Die Vereinbarung schreibt die Eckpunkte der Partnerschaft zwischen den Stadtwerken Donauwörth und den Lechwerken verbindlich fest.
Das Modell für die gemeinsame Zusammenarbeit sieht vor, dass ab Januar kommenden Jahres die zu gründende Gesellschaft „Stromnetz Donauwörth“das Eigentum am örtlichen Stromversorgungs- und Straßenbeleuchtungsnetz hält. An der Stromnetz Donauwörth werden die Stadtwerke Donauwörth 51 Prozent halten. LEW hält die verbleibenden 49 Prozent der Anteile. Damit sind die Stromnetze der Stadt mehrheitlich in öffentlicher Hand. Langfristig wollen die Stadtwerke verstärkt Einfluss auf die Energie-Infrastrukturmaßnahmen und den Netzausbau nehmen, die lokale Wertschöpfung steigern und neue Aspekte zu Energiewende und ökologischem Denken beitragen.
Diese Maßnahmen zur Daseinsvorsorge beziehungsweise der Versorgungssicherheit runden das Aufgabenspektrum der Ver- und Entsorgungssparten der Stadtwerke ab.
Oberbürgermeister Neudert meint dazu: „Mit der Gründung der neuen Gesellschaft können wir gemeinsam den Weg in die Energiezukunft aktiv mitgestalten – für die Stadt, ihre Bürger und die örtlichen Unternehmen.“Man habe künftig neue Handlungsspielräume – zum Beispiel bei den Themen Förderung der E-Mobilität, integrierte Energiespeicher und energieoptimierte Entwicklung künftiger Baugebiete.
Die Geschäftsführung übernehmen je ein Vertreter der Stadtwerke sowie von LEW. Der Netzbetrieb soll wie bisher von der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) erbracht werden. Die rund 11900 Netzkunden in Donauwörth würden also weiterhin von der Lieferung durch LVN versorgt. Für die Stromkunden gibt es demnach, so die Stadt, keine Änderungen.
Lechwerke-Vorstandsmitglied Litpher sagt: „Unsere Partnerschaft mit der Stadt Donauwörth hat lange Tradition. Seit 1914 sorgen wir für die sichere Stromversorgung der Stadt und ihrer Bürger. Jetzt werden wir in der gemeinsamen Gesellschaft die Energiezukunft gestalten.“Neue, innovative Lösungen für den Netzbetrieb seien dabei ebenso entscheidend wie Erfahrung und Wissen: „Wir freuen uns, dass die Stadt unsere Kompetenz hier schätzt und wir diese auch in Zukunft in die Partnerschaft einbringen können.“
Die künftige Partnerschaft und der Übergang der Netze in das Eigentum der Stadtwerke wurde maßgeblich von der Werkleiterin der Stadtwerke, Gertrud Hammer, in die Wege geleitet: „Die Stadtwerke sind finanziell gut aufgestellt, dann und nur dann ergeben sich Freiräume für Investitionen in das Stromnetz und die aktive Gestaltung der Stromzukunft der Stadt“.