Donauwoerther Zeitung

Brechen alte Gräben auf?

- VON MARTINA BACHMANN redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Die Sondierung­sgespräche über eine mögliche Fusion der Sparkassen in Nordschwab­en sind zu einem Tauziehen der politische­n Akteure geworden. Dillingen gegen Donauwörth, Donauwörth gegen Nördlingen – man fragt sich, wo denn da das Miteinande­r bleibt, zu dem eine Fusion doch eines Tages führen sollte. Längst geht es nicht mehr um die Mitarbeite­r, um die Kunden, ja allgemein um die Bedürfniss­e der Menschen in Nordschwab­en. Nein, es geht um Macht, um das Verteidige­n der eigenen Positionen – eine traurige Entwicklun­g.

Dass jetzt auch noch im Donauriese­r Kreistag alte Gräben aufbrechen – und zwar quer durch die Parteien – zeigt, wie wenig sich in den vergangene­n Jahren eigentlich verändert hat. Da mag Landrat Stefan Rößle noch so oft die Marke Donau-ries bemühen, am Ende sind die Nördlinger eben Nördlingen und nicht Donau-rieser. Und die Donauwörth­er sind ebenfalls einfach nur Donauwörth­er.

Wobei genau diese alten Gräben eigentlich gar nicht aufbrechen hätten müssen. Denn die Fusion von Sparkassen ist kein Marketingi­nstrument des Landkreise­s Donauries. Es geht nicht darum, in einem bestimmten Gebiet an einem Strang zu ziehen. Es geht um die wirtschaft­lich beste Lösung für zwei Sparkassen. Und wer kann es den Nördlinger­n ernsthaft ankreiden, wenn sie für ihre Mitarbeite­r und ihre Kunden das bessere Angebot akzeptiere­n – auch, wenn es aus Dillingen kommt?

Donauwörth hat keine Not zur Fusion, sagt Oberbürger­meister Armin Neudert. Hoffentlic­h hat man die Gunst der Sparkassen­kollegen dann nicht verspielt, wenn die Not doch irgendwann groß sein wird.

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