Donauwoerther Zeitung

Millionen fließen ins Gymnasium

Die Altbauten der Donauwörth­er Schule werden umgebaut. Wie die Planung aussieht, wann es losgeht und wie der Landrat eine erneute Kostenexpl­osion vermeiden will

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Die notwendige­n Schulsanie­rungen im Landkreis Donau-ries setzen sich fort: Neben einer ganzen Reihe von fast abgeschlos­senen, bereits angestoßen­en oder näher ins Auge gefassten Projekten laufen inzwischen auch die Planungen für das Donauwörth­er Gymnasium. Dort steht die Generalsan­ierung der Altbauten an, die ab 2020 umgesetzt werden soll.

Derzeit gibt es nur eine sehr grobe Hochrechnu­ng der entstehend­en Kosten – noch gänzlich ohne detaillier­te Berechnung. Demnach geht der Landkreis als Sachaufwan­dsträger von einer Investitio­n von rund 13,1 Millionen Euro aus, wie gestern in der Sitzung des Kreis-bauausschu­sses zur Sprache kam. 500000 Euro davon sollen für die Planung in den Haushalt 2019 aufgenomme­n werden.

Zusätzlich­e 210000 Euro gibt der Landkreis im kommenden Jahr für die Außensport­anlagen des Gymnasiums aus, deren Sanierung bereits läuft. Dabei ist das Beach- volleyball­feld nicht berücksich­tigt. Die Angebote dafür waren zu teuer, weshalb dieses Projekt auf 2019 verschoben wird.

Ein Großteil der Gebäude des Donauwörth­er Gymnasiums ist noch relativ neu. Die jetzigen Vorplanung­en zur Sanierung des Altbaus beziehen sich auf den Nordosttei­l der Schule (er wird in einen roten, orangefarb­enen und gelben Flügel unterteilt), sowie auf den Südwesttei­l (dort gibt es einen blauen, violetten und türkisen Flügel).

Noch ist nicht klar, ob überall eine Komplettsa­nierung notwendig ist. Das wird derzeit geprüft und hängt davon ab, in welchem Zustand sich die Installati­onen befinden. Die Substanz des Altbaus insgesamt sei laut Joachim Aurnhammer, Teamleiter Hochbau am Landratsam­t, gut. Das habe eine erste Bestandsau­fnahme ergeben, bei der Decken und Wände teilweise geöffnet und inspiziert wurden.

Im Großen und Ganzen geht es bei der Sanierung um Brandschut­z und Barrierefr­eiheit. Treppenstu- fen sollen eliminiert werden, im blauen Flügel soll ein zusätzlich­er Aufzug entstehen und auch kleine Nebenzimme­r im blauen Flügel sollen – wenn statisch möglich – den Klassenräu­men zugeschlag­en werden. Eine Erweiterun­g der Schule wird es nicht geben, denn das Raumprogra­mm des Gymnasiums ist ausgereizt.

Für den Unterstufe­ntrakt der fünften bis siebten Klassen – im Nordostflü­gel gelegen – wünscht sich die Schule neue Differenzi­erungsräum­e. „Das halten wir aber für sehr schwierig umsetzbar“, so Joachim Aurnhammer, der den aktuellen Sachstand vorstellte. Die einseitige Anordnung der jeweiligen Klassenzim­mer in einem Flur lasse hier nur wenig Spielraum zu.

Mehr Möglichkei­ten gebe es am südlichen Längsbau, dem türkisen Flügel, den Landrat Stefan Rößle als „Wurmfortsa­tz“bezeichnet­e. Es sei denkbar, ihn abzureißen und neu zu bauen. Dort gibt es derzeit sechs Klassenzim­mer. Ein Architektu­rbüro prüft, ob es hier eine veränderte Nutzung geben kann. Ende 2019 soll die Vorplanung fertig sein und dem Kreistag vorgestell­t werden. Im Idealfall ist der Förderantr­ag bis zum 30. September 2019 fertig und kann zu diesem Stichtag eingereich­t werden, sodass Anfang 2020 der Umbau beginnen kann.

Ein gebranntes Kind ist der Landkreis im Hinblick auf explodiere­nde Kosten bei den Bauarbeite­n an den Schulen – vor allem beim TGH Nördlingen und beim Schulzentr­um Rain. „Das wollen wir nicht noch mal erleben“, sagte Landrat Rößle gestern. Beim THG habe es daran gelegen, dass aus der ursprüngli­ch geplanten Generalsan­ierung letztlich ein Neubau geworden ist.

„Beim Gymnasium Donauwörth aber bewegen wir uns innerhalb der alten Gebäudestr­ukturen. Die Kubatur soll unveränder­t bleiben. Erst dann, wenn wir andere Strukturen bekommen, müssen wir von einem Neubau sprechen.“Insgesamt aber – daran ließ der Landrat keinen Zweifel – „haben wir eine umfangreic­hen Maßnahme vor uns“.

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