Mexiko will konsequent abschieben
Nach versuchtem Sturm auf US-Grenze
Tijuana Mehrere hundert mittelamerikanische Migranten haben in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana versucht, illegal die Grenze zu den USA zu überqueren. Eine Gruppe von fast 500 Menschen hätte am Sonntag versucht, am Grenzübergang El Chaparral im Norden Mexikos in die Vereinigten Staaten zu gelangen, teilte das Innenministerium des lateinamerikanischen Staats mit. Die Migranten, deren Identität festgestellt werden könne, müssten umgehend Mexiko verlassen, so das Ministerium. 98 Menschen seien in Haft und würden abgeschoben, sagte der Leiter der mexikanischen Migrationsbehörde, Gerardo García Benavente, dem Fernsehsender Televisa am Montag.
Der Großteil der sogenannten Migranten-Karawane hatte die Grenze zwischen Mexiko und Guatemala ohne die nötigen Papiere überquert. Nach Angaben des Innenministeriums sind rund 8200 Menschen aus Mittelamerika derzeit in Mexiko unterwegs. Rund 7400 von ihnen befanden sich zuletzt in Mexicali und Tijuana.
In Tijuana werden in einer Sportanlage mehr als 4700 Migranten beherbergt. Sie stammen größtenteils aus Honduras, El Salvador und Guatemala und hoffen auf Asyl in den USA. Sie sind auf der Flucht vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern. In Tijuana wurde ein „humanitärer Notstand“ausgerufen. In der Grenzstadt kletterten dutzende Menschen auf einen Blechwall, der noch auf mexikanischem Gebiet vor der US-Grenzmauer stand. US-Sicherheitskräfte schossen Tränengas auf die mexikanische Seite. Die USBehörden schlossen die Grenzübergänge El Chaparral und San Ysidro für wenige Stunden komplett, USHubschrauber überflogen die Grenze.